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Feuer in eisblauen Augen

Feuer in eisblauen Augen

Titel: Feuer in eisblauen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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welche Zeit muss ich denn anfangen?”
    “Um sieben richten Sie das Frühstück und sehen nach, ob Emily alles hat, was sie für den Tag braucht. Gegen neun fahren Sie sie zur Schule.”
    Das war zu schaffen, wenn sie sich Mühe gab. Es lockte sie der zusätzliche Verdienst und die Aussicht, dass sie doch mit Bobbie gemeinsam reisen konnte. “Ich möchte eine Nacht darüber schlafen.”
    “Hm …”
    “Also, abgemacht”, sagte Annie. Aber sie sah, dass er enttäuscht war.
    “Haben Sie schon einmal einen Kurs in Selbstverteidigung gemacht?”, wollte ihr neuer Boss wissen.
    Stolz warf Annie den Kopf in den Nacken, sodass die Perücke sie im Nacken zwickte. “Ich kann auf mich aufpassen.”
    “Darf ich Sie an Ihre Postkarte erinnern? Da erwähnten Sie etwas von einer gefährlichen Situation.”
    “Ich habe Ihnen doch schon erklärt, dass das Ganze ein Scherz war. Ich plane eine Rucksackreise nach Asien und wollte meine Freundin bewegen, so schnell wie möglich zu mir zu kommen.”
    Seine Augen funkelten. “Ich kann sehr gut verstehen, dass es in dem Fall um Sein oder Nichtsein geht.” Er lächelte und wirkte plötzlich entspannt und gelassen. Annie konnte sich seiner Ausstrahlung nicht entziehen. Dieser Mann sah wirklich gut aus!
    “Kommen Sie doch morgen Nachmittag, dann zeige ich Ihnen ein paar Tricks zur Selbstverteidigung.”
    Annie sah ihn verwirrt an. “Ist das ein Scherz?”
    “Ich scherze nie, wenn es um Emilys Sicherheit geht.”
    Annie stöhnte. “Das kommt allerdings überraschend … aber okay, bringen wir es hinter uns. Also, bis morgen.”
    “Ich krieg keine Luft mehr!”, klagte Annie und versuchte Mark wegzustoßen.
    Der stand elegant auf. “Jetzt waren Sie schon viel besser. Lassen Sie es uns noch einmal probieren. Sie müssen versuchen, mich an meinen verletzlichen Stellen zu treffen.”
    “Sie haben doch keine. Das Ganze ist hoffnungslos. Gegen Sie habe ich überhaupt keine Chance. Sie sind drei Mal größer und stärker als ich.” Sie zog sich an seiner Hand hoch, die er ihr entgegenstreckte.
    “Ich verrate Ihnen ein Geheimnis: Die bösen Jungs suchen sich immer die Schwächsten aus.”
    “Hey, ich bin nicht schwach. Ich mache Yoga und jogge.” Jedenfalls manchmal, dachte sie. Inzwischen war sie richtig wütend auf ihn und auf seine Überheblichkeit. Sie nahm sich vor, ihn wenigstens einmal auf die Bretter zu schicken.
    “Klar, Sie sind kleiner als ich, aber dafür sind Sie sehr flink. Das ist ein Vorteil, den Sie geschickt einsetzen müssen.” Dieser Typ redet mit mir, als wäre ich schwachsinnig, dachte Annie. Allmählich dachte sie an Rache.
    “Und ich kann Purzelbäume schlagen”, entgegnete sie frech.
    Mark verdrehte die Augen. “Das wird Ihnen sicher helfen, wenn Sie angegriffen werden.”
    Annie war es entsetzlich heiß. Sie zog ihr Sweatshirt aus, ihr Top war nass vor Schweiß. Sie atmete heftig. Ohne sich viel dabei zu denken, fuhr sie mit den Händen unter ihr Top, um den Sport-BH wieder an die richtige Stelle zu ziehen. Als Mark nicht weitersprach, sah sie ihn verwundert an und bemerkte seine Blicke.
    “Haben Sie etwas gesehen, was Ihnen gefällt?”, fragte sie zuckersüß.
    Verlegen senkte er den Blick. Da sah er in ihrem Bauchnabel etwas aufblitzen. “Was soll das denn?”, fragte Mark entsetzt.
    “Wieso? Das ist ein Diamant, weil er zu meinem Sternzeichen passt.” Zärtlich berührte sie den Stein, den sie im Nabel trug. “Na ja, es ist nur ein Zirkon, denn einen Diamanten kann ich mir nicht leisten. Finden Sie ihn schön?”
    Einen Augenblick schwieg er. “Wehe, wenn Emily eines Tages mit so etwas ankommt. An den Tag werden Sie lange denken, ich warne Sie”, erklärte er wütend. Aber dennoch starrte er wie hypnotisiert auf Annies flachen Bauch mit dem funkelnden Stein im Nabel.
    Wenn Annie auch kaum etwas von Judo verstand, so wusste sie doch sehr genau, wenn ein Mann sie begehrte. Sie hatte das Aufflackern von Begierde in seinen Augen gesehen, als er auf ihre Brüste gestarrt hatte. Der erregende Funken war auch auf sie übergesprungen, denn sie spürte ein Prickeln auf der Haut. Sie musste aufpassen, dass dieser Ex-Mountie sie nicht total verwirrte.
    Annie dachte an die alten Schwarzweißfilme und die gekonnt hingelegten Verführungsszenen von Filmdivas wie Rita Hayworth und Ava Gardner. Jetzt war sie die Hauptdarstellerin. Mit aufreizendem Hüftschwung, halb geschlossenen Augen und verführerisch geöffneten Lippen ging sie langsam auf Mark zu.

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