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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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über ihr an und wartete ab.
    »Ich habe Angst vor Tatorten«, hörte Olivia sich sagen. »Angst, mir die Leichen anzusehen.«
    Donahue wirkte nicht überrascht. »War das so schwer auszusprechen?«
    Olivia schluckte. »Ja. Das war also der schwerste Teil?«
    Donahue versuchte vergeblich, sich das Lächeln zu verbeißen. »Nie und nimmer. Der schwerste Teil besteht darin, weiterzuleben, aber wenigstens können wir uns jetzt an die Arbeit machen. Zuerst allerdings müssen wir diese Treppen hier hinaufgehen.«
    Und an seinem Schreibtisch vorbei. Olivia starrte auf den Hut in ihrer Hand. Und setzte ihn auf.
    »Schick«, murmelte Donahue. »Ganz Ingrid Bergman.«
    Olivia schürzte die Lippen, als ein weiterer Schluchzer sie zu zerreißen drohte. Sie umklammerte das Geländer, bis es vorüberging. Bis sie wieder atmen konnte. Bis ihre Füße sich wieder bewegen wollten.
    Das Großraumbüro war unheimlich still. Donahue vor ihr bewegte sich soldatengleich, die Augen voraus, fast im Stechschritt. Olivia ging ihr nach, bis sie an Kanes Tisch vorbeikamen. Sie zwang sich hinzusehen, zwang sich, an das Blut am Boden zu denken. Dann straffte sie die Schultern und marschierte weiter zu Abbotts Büro, wo die anderen schon warteten.
    »Was haben wir bis jetzt?«, fragte sie, während sie sich neben Noah niederließ. »Ist Austin Dent bereits in der Stadt?«
    Noah zögerte. »Nein. Er ist abgetaucht.«
    Olivia wandte langsam den Kopf, um ihn anzusehen. »Er ist
was?
«
    »Weg«, sagte Abbott. »Die State Police ist gestern Nacht zu ihm gefahren, nur um festzustellen, dass er durchs Fenster abgehauen ist. In den vergangenen vier Stunden haben wir mit jedem Mann, der uns zur Verfügung stand, nach ihm gesucht.«
    Zorn kochte in ihr hoch. »Und das hat mir niemand gesagt?«
    »Meine Entscheidung«, sagte Noah. »Du brauchtest Schlaf. Du kannst mich nachher vierteilen, aber ich würde es wieder tun.«
    »Und ich habe die Entscheidung gebilligt«, sagte Abbott ruhig. »Sie hätten ohnehin nichts tun können. Alle Einheiten sind mobilisiert, und wir haben Straßensperren errichtet und Felder durchkämmt.«
    »Wer ist Austin Dent?«, fragte Donahue. »Und warum ist er geflohen?«
    Abbott brachte die Psychologin auf den neusten Stand, während Olivias Verstand zu jagen begann.
    »Der Schütze hat Kennys Handy«, sagte sie. »Er hat Vals Telefon benutzt, um mich glauben zu machen, dass mit ihr alles okay ist. Er kann Austin von zu Hause weggelockt haben. Vielleicht hat er ihn sich schon geschnappt.« Sie sah zu Abbott hinüber. »Er nimmt ihre Telefone mit. Tomlinsons, Vals und Kennys.«
    Nun blickte Barlow auf. »Und das von Dorian Blunt. Jedenfalls haben wir es noch nicht gefunden.«
    Sie blickte in die Runde, stellte fest, dass der Name für die anderen keine Neuigkeit war, und gab sich Mühe, ihren Ärger zu unterdrücken. »Wer?«
    »Dorian Blunt wurde in dem Haus gefunden, das die Brandstifter gestern Nacht angezündet haben«, erklärte Barlow. »Zumindest sind wir ziemlich sicher, dass er es ist. Ian überprüft zur Sicherheit aber noch die zahnärztlichen Unterlagen.«
    »Und wie kommt ihr darauf, dass er dieser Mann ist?«, fragte Olivia. »Und wer ist das überhaupt?«
    »Wir haben seine Brieftasche in seiner Hose gefunden«, sagte Barlow. »Sein Ausweis steckte zwischen einer Menge Kreditkarten. Die Kanten waren zwar zusammengeschmolzen, aber im Labor hat man sie trennen und den Namen noch entziffern können.«
    »Er war Buchhalter«, fügte Noah hinzu. »Seine Frau sagt, er sei gestern Abend weggegangen, um sich mit einem Kunden zu treffen, sei aber nicht mehr zurückgekehrt. Sie konnte uns nicht sagen, wer der Kunde war oder wo sie sich getroffen haben, aber sie meinte, er habe verzweifelt gewirkt. Sie hätten hohe Schulden, und ihre Ersparnisse seien fast aufgebraucht. Von Tomlinson hat sie noch nie etwas gehört und kann uns auch nicht erklären, was ihr Mann in diesem Haus zu tun gehabt haben mag. Bis jetzt gibt es keinerlei Verbindung zu Rankin & Sons oder Tomlinson.«
    »Höchstens die Schulden. Die hatte Tomlinson auch«, sagte Olivia. »War wieder Benzin im Spiel?«
    Barlow nickte. »Es wurde draußen verschüttet, aber nicht über den Toten, genau wie beim letzten Mal. Wir fanden ihn am Schreibtisch im Arbeitszimmer. Gesicht nach unten.«
    »Kopfschuss mit einem Hohlspitzgeschoss?«, fragte Olivia und versuchte, nicht an Kane zu denken.
    »Ja«, sagte Micki. »Die Kugel ist in der Ballistik.«
    Natürlich würde sie zu

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