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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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zurück. »Du solltest mal über dein Geißblattparfum nachdenken, David. Irgendwann fangen die Leute an zu reden.«
    David spürte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg. Olivia war ohne ihr Shampoo in die Dusche gegangen. Er hatte den Vorhang zurückgezogen, um es ihr zu reichen, und gesehen, dass sie wieder geweint hatte. Also hatte er sie im Arm gehalten und ihr die Haare gewaschen, weil er wusste, dass die Massage sie beruhigte. Eins hatte zum anderen geführt, und er hatte noch einmal dafür gesorgt, dass der Tagesbeginn ein Stück hinausgezögert wurde.
    Tom begann zu lachen. »Du solltest mal dein Gesicht sehen. Ich muss jetzt los. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.« Er hielt David eine Karte hin. »Ethans Handynummer.«
    David nahm sie. »Danke. Wirklich.«
    »Kein Problem. Ist Grandma noch bei Evie?«
    David nickte. »Ja. Noah musste gestern Nacht zum Dienst, nachdem Kane …« Er seufzte. »Jedenfalls hat sie wohl Glenn angerufen, und er ist ebenfalls dort geblieben. Wahrscheinlich ist er noch dort.«
    »Ich denke, auch für sie wurde es mal Zeit. Grandma ist schon ziemlich lange allein.«
    Er fühlte sich noch immer nicht richtig wohl damit. »Ja, das ist sie.«
    Tom zuckte mit der Schulter. »Hey, ich musste zusehen, wie meine Mutter sich in deinen Bruder verknallte.«
    »Na ja, ist doch gut ausgegangen, oder?«
    »Klar. Und dies hier wird ebenfalls gut ausgehen. Also beschwer dich nicht. Wenn er gut genug ist, um dein Freund zu sein, dann ist er auch gut für deine Mom.«
    »Du hast ja recht. Hey, du hättest mich auch anrufen können, um mir all das zu sagen, das weißt du, oder?«
    »Ja, stimmt. Aber ich habe den Brand von gestern Nacht in den Nachrichten gesehen und dann mit Grandma telefoniert, die mir zwar sagte, dass dir nichts passiert ist, aber …« Er machte eine hilflose Geste. »Ach, ich weiß nicht. Ich musste mich einfach selbst davon überzeugen, dass es dir gutgeht.«
    Wieder hatte David Mühe zu schlucken. »Das tut es. Dann ab mit dir ins Seminar. Und danke.«

[home]
22. Kapitel
    Mittwoch, 22. September, 8.00 Uhr
    O livia stand vor den Türen der Polizeistation und hielt ihren Fedora in der Hand. Als sie vorhin Davids Hütte verlassen hatte, hatte sie ihn aus einem Impuls heraus mitgenommen. Irgendwie erschien es ihr richtig. Aber sie hatte ihn nicht aufsetzen können.
    Sie war spät dran, aber sie brachte es einfach nicht über sich, die Tür aufzudrücken. Sie wollte nicht hineingehen. Wollte nicht Kanes Schreibtisch oder Abbotts runden Konferenztisch sehen. Wollte nicht die traurigen Mienen der anderen sehen.
Versuche einfach, den Tag zu überstehen.
Leichter gesagt als getan.
    »Guten Morgen, Detective.« Es war Dr. Donahue.
    Na, großartig. Die hauseigene Seelenklempnerin witterte Blut. »Guten Morgen«, gab Olivia zurück. Und wenn sie etwas barsch reagierte – na und? Sie hatte anderes im Kopf.
    »Im Gegensatz zu dem, was Sie glauben, bin ich nicht hier, um Sie zu analysieren, Detective. Ich will zum Meeting.« Sie schob sich an ihr vorbei, und zu spät sah Olivia, dass ihre Augen rot gewesen waren.
    Olivia folgte ihr. »Dr. Donahue.« Die Psychologin ging mit abgewandtem Gesicht weiter. »Jess. Warten Sie.«
    Donahue blieb stehen und wühlte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch. »Was kann ich für Sie tun, Detective?«
    Einen Augenblick lang wusste Olivia nicht, was sie sagen sollte, dann wühlte sie in ihrer Tasche nach dem Puder und reichte ihn der Psychologin. »Schadensbegrenzung.«
    Donahue wischte sich mit dem Schwämmchen unter den Augen entlang, aber es war vergebliche Liebesmüh. »Danke.«
    Olivia nahm das Döschen wieder entgegen und steckte es ein. Dann holte sie tief Luft. »Ich kann da nicht raufgehen.«
    Donahues Blick war ruhig. »Doch, das können Sie. Müssen Sie sogar.«
    »Ich weiß, ich muss diesen Tag überstehen.« Ihr höhnischer Unterton war Absicht.
    »So abgedroschen es klingt, ja. Detective … Olivia. Niemand hat behauptet, dass es leicht ist.«
    Olivia warf einen Blick zum Fahrstuhl, in den die Leute einstiegen, um zur Arbeit zu gelangen, und wusste, dass sie nicht mitfahren konnte, wenn sie keine Panikattacke riskieren wollte. Sie sah wieder zu Dr. Donahue, deren Blick weicher geworden war.
    »Nehmen wir die Treppe. Dann sehen mich weniger Leute in diesem Zustand.«
    Dankbar für die Ausrede folgte Olivia ihr zum Treppenhaus. Sie waren zwei Stockwerke weit gekommen, als Olivia plötzlich stehen blieb. Donahue hielt zwei Stufen

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