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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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weiß ich nicht. Normalerweise haben sie sich wohl vor der Bibliothek getroffen. Einmal wollte er sich im Bistro mit ihr treffen, einem Sandwichladen, nicht weit von der Uni entfernt, aber sie hat wohl nein gesagt, weil er sagte, dann würde er ins Wohnheim kommen.«
    Olivia beugte sich vor. »Weißt du, welches Wohnheim?«
    »Nein. Er hat nichts Genaueres gesagt, tut mir leid.«
    »Das muss es nicht«, sagte Olivia. »Du hast uns sehr geholfen. Und das war sehr mutig. Vielen Dank.«
    Sie wartete, bis sie mit Noah im Wagen saßen. »Wie viele Mädchen namens Mary gibt es wohl in den Wohnheimen der Universität?«, fragte sie düster.
    »Ich weiß es nicht, aber vermutlich finden wir es bald heraus.«
    Olivia startete den Motor. »Vielleicht ist es gar nicht so schwierig. Wenn Joel sie dort besucht hat, musste sie ihn am Empfang eintragen, und wir finden sie über seinen Namen.« Sie waren bis zum Ende der Straße gekommen, als Noahs Handy klingelte.
    Er lauschte. »Planänderung«, sagte er, als er auflegte. »Ian ruft uns ins Leichenschauhaus zurück. Er will Joels Leichnam freigeben, uns aber vorher noch etwas zeigen.«
    Mittwoch, 22. September, 10.05 Uhr
    Austin zuckte zusammen, als er eine letzte Strähne mit dem stumpfen Messer absäbelte. Mit dem Ding hätte man kaum Butter schneiden können, aber irgendwie hatte es funktioniert. Nun ließ er die Locken in die absolut widerliche Außentoilette der Tankstelle plumpsen und zog ab. Es wäre dumm gewesen, Unmengen an Haarbüscheln in einem Abfalleimer liegen zu lassen.
    Er holte den ersten Rasierer aus der Verpackung und zuckte wieder zusammen, als er ansetzte, um sich den Schädel zu rasieren. Hier gab es nur kaltes Wasser, aber er konnte nicht wählerisch sein. Drei stumpfe Klingen später fuhr er sich mit der Hand über den nun fast kahlen Schädel. Mit Glatze und Dreitagebart sah er wirklich nicht mehr aus wie auf dem Jahrbuchfoto.
    Die Vernunft sagte ihm, dass die Nachrichten der Polizei auf seinem Handy echt waren. Dennoch ließen sich die, die er von Kenny bekommen hatte, nicht verdrängen.
Sie lügen. Glaub ihnen nicht.
Er würde in die Stadt fahren und sich irgendwo einen Fernseher suchen, der Programme mit Untertiteln ausstrahlte, um herauszufinden, was wirklich los war.
    Mittwoch, 22. September, 10.30 Uhr
    »Das ist peinlich«, murrte David und zuckte zusammen, als die zierliche Ärztin in der Notaufnahme den Faden etwas zu stark durch die Haut an seinem Kinn zog. »Autsch. Das tut weh. Wann sind Sie endlich fertig?«
    Sie verdrehte die Augen. »Ihr Burschen seid echte Memmen. Nichts als jammern.«
    Er fand, dass er sich verteidigen musste. »Hey, das sind immerhin fünfzehn Stiche.«
    Sie grinste, als sie den Faden erneut durchzog. »Ach was. Bloß vierzehn. Aber immerhin bleibt eine Narbe, mit der Sie dann noch jahrelang prahlen können.«
    »Herrgott noch mal.« Casey riss den Vorhang zur Seite. Seine Wut war, wie David sehr wohl wusste, nur der Rest seiner Angst. »Was für einen Mist haben Sie jetzt schon wieder angestellt, Hunter?«
    »Ich war dumm, okay?«, fauchte David. Reichte es denn nicht, dass er auf sich selbst wütend war? »Au.«
    »Halten Sie still, Cowboy«, sagte sie. »Und Sie, wer immer Sie sind, setzen Sie sich.«
    Casey zog sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf fallen. »Ich bin sein Vorgesetzter. Wird er es überleben?«
    »Oh, aber ja. Er wird gemeine Kopfschmerzen haben, aber er kommt durch. Ob er es allerdings überlebt, von allen ausgelacht zu werden, steht auf einem anderen Blatt.«
    »Na, vielen Dank auch«, gab David beißend zurück. »Ich bin gestolpert, okay? Es war nur ein kleiner Brand. Die Frau hatte ein Handtuch auf dem Herd liegenlassen, der Mann hat ihn angedreht, und die Küche stand in Flammen. Wir hatten sie in drei Minuten gelöscht. Weniger sogar.«
    »Und worüber sind Sie dann gestolpert?«, fragte Casey.
    »Über ihre blöde Katze.« Er biss die Zähne zusammen. »Ich bin hingefallen und habe mir mein Kinn an irgendeinem dämlichen modernen, metallenen …
Kunstwerk
aufgeschlagen.«
    »Tja, nun. Es beruhigt mich allerdings, dass Sie nicht unverwundbar sind. Ich hatte schon angefangen, mich zu gruseln.«
    Die Ärztin zog die Brauen hoch. »Aha? Und welch schrecklichen Schicksalen sind Sie in letzter Zeit so entgangen?«
    »Drei Stockwerke tief zu fallen und von einem schweren Deckenbalken erschlagen zu werden.«
    Sie riss die Augen auf. »Sie waren das mit der Glaskugel? Ja, ich denke, ein

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