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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Kratzer war langsam fällig. So, ich bin fast fertig.«
    »Gut. Ich muss nämlich wieder an die Arbeit.«
    Casey schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Was soll das heißen? Sie flickt mich schnell zusammen und schickt mich dann wieder aufs Feld, richtig, Doc?«
    Auch sie schüttelte den Kopf. »Er ist der Boss, Großer. Ich bin nur die Näherin.«
    Casey hatte seine sture Miene aufgesetzt. »Mit diesen Stichen am Kinn können Sie nicht arbeiten. Das verstößt gegen die Vorschriften. Und selbst, wenn dem nicht so wäre, würde ich nein sagen, denn Sie sind abgelenkt. Ich kann es verstehen, aber ich lasse nicht zu, dass ein Team gefährdet wird, weil Sie sich nicht konzentrieren können.«
    Er hatte recht. David war hineingegangen, hatte gesehen, dass das Feuer kein Problem darstellte, und schon waren seine Gedanken in zig Richtungen davongeeilt – Olivia, Kane, Zell, Lincoln Jefferson, diese verdammte Website, und der tote Junge, der an dem Brand beteiligt gewesen war … »Tut mir leid, Captain. Ich weiß, dass wir knapp besetzt sind.«
    »Schon okay. Ich hätte es vorhersehen und Ihnen einen Tag Urlaub verordnen müssen. Aber auch ich war in Gedanken bei Zell.« Er wandte sich an die Ärztin. »Ist er fertig?«
    »Ja. Gehen Sie nach Hause und lassen Sie sich von Ihrem Mädchen verhätscheln. In einer Woche können Sie wieder arbeiten.«
    Sie ging, und David stemmte sich hoch. »Gehen wir.« Sein Kopf dröhnte, er fühlte sich wie gerädert, und ihm war ein wenig übel – wundervoll.
    »Und
wer
wird Sie verhätscheln? Ihr Mädchen dürfte im Augenblick selbst ziemlich viel zu tun haben.«
    »Ja. Sie war gestern Nacht auch hier. Man hat Kane hierhergebracht.«
    »Ja, ich weiß. Das war mein erster Gedanke, als Carrie anrief und mir sagte, dass Sie verletzt wären und man Sie hergebracht habe. Ich fahre Sie zurück auf die Wache, damit Sie Ihre Sachen holen und den Bericht schreiben können. Die Wunde am Kinn muss erst ausheilen, bevor Sie wiederkommen können. Sie sind offiziell krankgeschrieben.«

[home]
23. Kapitel
    Mittwoch, 22. September, 10.30 Uhr
    O livia hatte gehofft, an diesem Tag nicht mehr das Leichenschauhaus betreten zu müssen. Sie hatte bereits genug Bauchgrimmen gehabt. Mit bleischweren Schritten folgte sie Noah durch die Flure, die immer näher zusammenzurücken schienen.
    Bisher hatte Ian sie stets in eines der Büros im vorderen Bereich der Abteilung gebeten, um mit ihr über Joel zu reden. Jetzt aber waren sie unterwegs in die Autopsiesäle. Und irgendwo dort lag auch Kane.
    Mit hämmerndem Herzen blieb sie stehen und versuchte, ihre Atmung zu beruhigen. »Noah, warte.«
    Er wandte sich erstaunt um. »Was ist?«
    Es war ihr noch immer peinlich, aber nun leichter auszusprechen, da sie es schon Donahue gesagt hatte. »Ich habe Panikattacken. Seit der Grube.«
    Seine Miene wurde sanfter, als er verstand. »Kann ich etwas tun?«
    »Nein. Da muss ich allein durch. Aber heute … ist es härter als sonst.«
    »Du bist aber auch ziemlich hart zu dir«, sagte er. »Du bist wahrhaftig nicht der erste Polizist, dem so etwas geschieht.«
    »Dir auch?«
    Er nickte knapp. »Ist schon länger her. Meinst du, es geht jetzt?«
    »Es muss. Wie gehst du mit so etwas um?«, murmelte sie, als sie sich Seite an Seite in Bewegung setzten. »Wenn es dich packt?«
    »Mit therapeutischem Sex«, sagte er trocken. »Im Ernst«, fügte er hinzu, als sie ein Lachen ausstieß. »Manchmal muss man die Wirklichkeit eben eine Weile ausschließen.«
    Automatisch musste sie an den erregenden Morgen mit David denken. Einerseits hatte sie ein schlechtes Gewissen gehabt, ihre Trauer ein paar Minuten lang zu vergessen, andererseits hatte sie gewusst, dass es Unsinn war und ausgerechnet Kane ihr genau das gesagt hätte. Dennoch tat es gut, dass Noah eine ähnliche Meinung vertrat. »Danke. Das war genau das, was ich hören musste.«
    »Gern geschehen.« Er öffnete die Tür, steckte den Kopf hindurch und wandte sich zurück zu ihr. »Nur Joel.«
    Er hatte also auch begriffen, dass sie sich davor fürchtete, Kane zu sehen. Hier zu sehen. Sie holte tief Luft und zwang sich, voranzugehen. Ian wartete schon ungeduldig.
    »Draußen steht ein wütender Bestattungsunternehmer«, sagte er zur Begrüßung. »Wir müssen uns beeilen.«
    »Was ist denn so wichtig?«, fragte Noah.
    »Das hier.« Ian hob das Tuch an und entblößte Joels Unterkörper. »Hier. Ein Nadeleinstich.«
    Noah verzog das Gesicht. »Er hat es sich in die Leiste

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