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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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normal.« Paige betrachtete sie mitfühlend.
    »Ich glaube, ich wollte gerade in dem Moment jemandem wichtig sein, verstehst du?«
    Paige nahm ihre Hand und drückte sie. »O ja, Liebes. Und ob ich das verstehe.«
    Olivias Augen brannten, aber sie kämpfte gegen die Tränen an. »Aber es war ja nicht nur schlecht. Ich konnte mit ihm über Kelsey sprechen. Er kannte Mia schon lange und wusste auch von unserem Vater, von seiner Brutalität. Es war so traurig, Kelsey im Gefängnis zu sehen, obwohl ich ja weiß, dass sie ein Verbrechen begangen hat. David schlug mir vor, mich ehrenamtlich für jugendliche Ausreißer einzusetzen. Um ein wenig dazu beizutragen, dass sie nicht wie Kelsey enden.«
    »Das tust du ja auch. Und diese Arbeit ist wichtig. Du kannst etwas bewirken, Liv.«
    »Danke. Tja, wie ich schon sagte, es war ja nicht nur schlecht. Und das Essen war wirklich toll. Erst der Abend der Hochzeit ging daneben.«
    »Nachdem er erst einmal sehr gut lief«, sagte Paige und zog bedeutungsvoll eine Braue hoch, woraufhin Olivia seufzte.
    »Ich wünschte, er wäre mir nie begegnet, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemals wieder so gut sein kann.«
    »Aber ich dachte, ihr habt nicht …«
    »Es ist nicht so weit gekommen.« Wieder seufzte sie. »Aber auf Basis dessen, was passiert ist, gehe ich davon aus, dass das Äußerste mir den Verstand geraubt hätte.«
    Paige schwieg einen Moment. »Vielleicht hat er dich einfach belogen mit all seinem ehrenamtlichen Kram. Vielleicht ist er einfach nur ein Riesenmistkerl.«
    »Schön wär’s. Aber seit er hier ist, tut er in seiner Freizeit nur Wohltätiges. Er erledigt im Auftrag von
Habitat for Humanity
in hiesigen Schutzhäusern alle möglichen Reparaturarbeiten. Eve erzählt mir ständig, was er tut. Er ist eindeutig ihr Held. Und sie hat recht, der Mann ist ein netter Kerl. Er … er steht einfach nur nicht auf mich.«
    Da. Nun war es heraus.
Eigentlich müsste ich mich jetzt besser fühlen.
So war es aber leider nicht.
    »Liv, ist dir mal in den Sinn gekommen, dass er vielleicht auf dich wartet? Darauf, dass du den ersten Schritt machst?«
    Sie schnaubte. »In meinen Träumen, klar.«
    »Liv?« Paige wartete, bis Olivia sie ansah. »Wenn ich ein Kerl wäre und wir uns unter solchen Umständen getrennt hätten, wie du sie mir beschrieben hast …«
    »Aber nur, nachdem du mich betrunken gemacht hast«, warf Olivia ein.
    »Hättest du es mir denn andernfalls erzählt? Natürlich musste ich dich betrunken machen. Aber was ich sagen wollte: Wenn ich der Kerl von der Hochzeit wäre und es so gewesen ist, wie du sagst, dann würde ich darauf warten, dass du auf mich zukommst.«
    Olivia dachte an die leichte Kinnbewegung, die David Hunter gemacht hatte, bevor sie gefahren war: Als wollte er sie herausfordern. Aber sie erinnerte sich auch noch lebhaft an jene Nacht. Und an den einen Namen, den er gesagt hatte, umso lebhafter. »Nein.«
    »Und wieso nicht?«, fragte Paige. »Was kann dir im schlimmsten Fall passieren?«
    »Dasselbe, was letztes Mal passiert ist«, sagte Olivia finster, und ihr Körper begann plötzlich an Stellen zu pulsieren, die nichts mit ihrem Training zu tun hatten.
    »Und warum wäre das ein Nachteil? Du hast ewig nichts mehr mit einem Mann gehabt. Du stehst so stark unter Druck, dass du über kurz oder lang zusammenbrichst. Was ist denn so schlimm an einem kleinen Abenteuer? Er hat dich also ausgenutzt, ja? Na schön, dann nutz auch du ihn aus. Was soll schon passieren?«
    Olivia setzte sich auf und rieb sich den Nacken mit einem Handtuch trocken.
Dass ich wie du werde. Dass ich nachher so viele Ex-Beziehungen habe, dass ich eine Liste brauche, um nicht den Überblick zu verlieren.
Aber natürlich sagte sie nichts dergleichen. Paige war ihre Freundin. »Ich denke drüber nach«, gab sie stattdessen zurück. »Los, machen wir ein paar Dehnübungen. Ich muss noch ein bisschen schlafen, bevor unser Morgenmeeting stattfindet.«
    Montag, 20. September, 7.10 Uhr
    »Woah.« Jeff Zoellner stand im Erdgeschoss des Neubaus und blickte durch das Loch in der Decke bis hinauf in den dritten Stock. »Den Sturz hättest du garantiert in den Knochen gespürt.«
    Grimmig blickte David ebenfalls hinauf, dann hinunter in den Keller. Auch hier hatte sich das Feuer durch den Boden gefressen. »Sieht so aus, als sei ich dir etwas schuldig.«
    »Ach, keine Sorge. Mir fällt schon was ein.« Jeff setzte sich wieder in Bewegung und klopfte mit dem Griff seiner Axt auf

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