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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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dachte, es würde holperig werden.«
    »Nein, es läuft ziemlich geschmeidig.« Sie waren nun allein, nur sie zwei in dem engen Korb, und einen Augenblick lang stellte er sich vor, wie es wohl wäre, sich hinter sie zu stellen, mit den Händen links und rechts von ihr die Reling zu umklammern und sich an sie zu drücken. Sie zu spüren. Aber natürlich konnte er das nicht tun, also gab er sich damit zufrieden, neben ihr zu stehen und ihren Duft nach Geißblatt einzuatmen.
    Es gab so vieles, das er sie fragen wollte.
Was läuft zwischen dir und Barlow? Gibt es jemand anderen?
Und die Eine-Million-Dollar-Frage:
Warum hast du mein Bett verlassen?
Aber im Augenblick war nicht der richtige Zeitpunkt, also stellte er die einzige nicht persönliche Frage, die ihm einfiel. »Welche Bedeutung hat die Kugel, die ich gefunden habe?«
    Einen Moment lang glaubte er, dass sie nicht antworten würde. Dann seufzte sie. »Wahrscheinlich googelst du es sowieso, wenn du nach Hause kommst.«
    »Noch vorher«, gab er zurück. »Ich habe meinen Laptop auf der Feuerwache gelassen.«
    »Du darfst niemandem etwas davon erzählen, nicht einmal deinem Partner.«
    »Zell?« David war selbst erstaunt, dass er lächelte. »Er ist ein prima Kerl, hat allerdings wirklich Schwierigkeiten, etwas für sich zu behalten. Ich sag’s ihm nicht. Ich schwör’s«, meinte er und legte sich zwei verschränkte Finger aufs Herz.
    Ihr Blick war zu seiner bloßen Hand gewandert und blieb dort eine Sekunde zu lange hängen. Als sie ihm wieder ins Gesicht sah, hatte sich die Röte ihrer Wangen etwas vertieft. »Ökologisch motivierte Brandstiftung«, sagte sie, und ihre Worte waren wie eine kalte Dusche. »Die Kugel ist ein Globus. Vor ungefähr zwölf Jahren hat eine Truppe Umweltaktivisten ähnliche Glaskugeln bei Bränden zurückgelassen.«
    »Oh, verdammt«, sagte er leise. »Aber der Wachmann wurde erschossen. Direkt ins Herz. Das ist untypisch für solche Gruppen.«
    »Richtig. Aber ausgerechnet diese Gruppe hat vor zwölf Jahren aus Versehen jemanden getötet.«
    Er dachte an das Mädchen, an ihr wachsweißes Gesicht. Ihren Versuch zu entkommen. »Wie gestern Nacht.«
    »Vielleicht. Aber das Mädchen hatte die Kugel. Im Augenblick müssen wir sie noch zu den Verdächtigen zählen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Für Brandstiftung war sie nicht richtig gekleidet. Sie hat nicht einmal Schuhe getragen. Barlow hat den Sniffer über sie gehalten. Nichts. Kein Kohlenwasserstoff an ihren Händen.«
    Sie sah ihn prüfend an. »Aber sie hatte die Kugel. Wir müssen zumindest herausfinden, wieso.«
    »Haben diese Radikalen sich schon bekannt?«
    »Noch nicht, vor zwölf Jahren haben sie das immer sofort getan.«
    »Vielleicht haben sie diesmal wegen der zwei Toten darauf verzichtet«, sagte er brüsk, und ihr Blick wurde sanfter.
    »Das kann sein. Wir werden wahrscheinlich das FBI hinzuziehen müssen. Und sie werden auch mit dir reden wollen. Nur um dich vorzuwarnen.«
    »Danke.« Sie waren zum dritten Stock aufgestiegen, und er hielt den Korb an. »Hier habe ich sie gefunden.«
    Sie beugte sich vor und kniff die Augen zusammen. »Ich kann keine Handabdrücke sehen.«
    David schaltete den Scheinwerfer an und richtete ihn auf das Fenster. »Jetzt?«
    Sie blickte angestrengt zum Fenster, schüttelte aber schließlich den Kopf. »Nein.«
    Danke,
flüsterte er im Geist, trat hinter sie und legte ihr beide Hände auf die Schultern. Er senkte den Kopf, bis sein Kinn ihren Scheitel streifte, und richtete ihren Blickwinkel aus, bis er den Schimmer sehen konnte. »Da«, murmelte er. »Kannst du es jetzt sehen?«
    Sie versteifte sich unter seinen Händen, und als sie bebend die Luft einsog, wurde ihm bewusst, dass sie eine Weile nicht geatmet hatte. Was allerdings durchaus etwas Gutes verhieß.
    »
Das
hast du erkennen können?«, fragte sie. Ihre Stimme klang plötzlich heiser, und ein Prickeln durchfuhr ihn. Sie räusperte sich, und als sie wieder sprach, klang sie barsch. Dennoch hatte er ihrer Stimme anhören können, dass sie es auch gemerkt hatte. Und das reichte ihm. Darauf hatte er gewartet. »Barlow hat recht gehabt«, fuhr sie nüchtern fort. »Du hast wirklich gute Augen.«
    In das Prickeln mischte sich ein Hauch Stolz. »Im Dunkeln war es leichter zu erkennen.«
    Sie beugte sich vor, und er ließ sie los und trat wieder an ihre Seite. »Kannst du uns näher heranbringen?«, fragte sie und zeigte auf das Fenster. »Zu dieser Stelle dort?«
    Er manövrierte den Korb

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