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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Du bist im Wohnheim. Ihr seid zu viert, richtig?«
    »Ja. Wir haben alle eigene Zimmer.«
    »Hattet Joel und du in deinem Zimmer hierüber gesprochen?«
    Mary schüttelte heftig den Kopf, hörte dann aber langsam auf. »Vielleicht ein- oder zweimal. Aber leise.«
    »Die Wände bei euch sind jedenfalls dünner als hier«, sagte Eric. »Deswegen haben wir uns ja nie in Alberts Zimmer getroffen. Aber welche Verbindung besteht zwischen den Wohnheimleuten und Tomlinson?«
    »Wir müssen mehr über Tomlinson herausfinden.« Albert wies auf Erics Laptop. »Du warst doch auf dem Server der Firma. Was hast du gefunden?«
    »Nur das, was ich auch gesucht hatte: Die Dateien zur Wartung des Sicherheitssystems.«
    »Ich habe den Kerl gegoogelt, während du dich in den Server gehackt hast«, sagte Albert. »Aber ich habe nur allgemeine Informationen gefunden. Tomlinson hat letztes Jahr bei einem Golfturnier für wohltätige Zwecke mitgemacht, aber sein Laden lief in letzter Zeit ziemlich mies. Es hat einige Entlassungen gegeben, und seine Frau lässt sich gerade von ihm scheiden. Du bist besser am Computer, also recherchiere intensiver. Finde raus, was immer du kannst.« Albert griff nach seiner Jacke.
    »Wohin willst du?«, fragte Eric.
    »Ins Wohnheim. Der nächste Tag bricht bald an. Ich ziehe mich um und rasiere mich, und dann gehe ich zu Mrs. Tomlinson.«
    Mary stand auf. »Du kannst doch nicht einfach bei ihr reinmarschieren und mit ihr reden.«
    »Als Reporter – warum nicht?«
    Eric erhob sich ebenfalls langsam. »Albert, warte. Und wenn sie dich überprüft? Ich meine, du verschmilzt nicht gerade mit dem Hintergrund. Ganz abgesehen von deinem Akzent.«
    Alberts Lächeln war grimmig. »Was für ein Akzent?«, fragte er in makellosem Minnesota-Tonfall.
    Eric starrte ihn ungläubig an. »Aber du … welcher ist denn jetzt echt?«
    Albert begegnete seinem Blick kühl. »Spielt das noch eine Rolle?«, fragte er. »Fang an, über Tomlinson Erkundigungen einzuziehen. Wir brauchen alles, was wir kriegen können.«
    So so. Sie waren wirklich ein interessanter Haufen. Mary will mich also umbringen? Mal sehen, wer schneller ist, Mädel. Und Albert ist also gar nicht so französisch, wie er immer tut? Das hätte man sich wahrhaftig denken können. Für einen Computerfreak war Eric erstaunlich dumm.
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und zog die Stirn kraus. Aber dass Albert mit Louise Tomlinson reden wollte, darüber musste er nachdenken. Louise wusste nichts, was sich zu erzählen lohnte, dafür hatte er gesorgt. Konnte Albert also Schaden anrichten?
    Oder wie kann ich das nutzen, um ihre Gräber noch tiefer auszuheben? Und wie lange lässt sich die Leine noch so straff halten?
Er hatte nicht vor, sie bis in alle Ewigkeit zu beobachten. Wenn sie ihm nicht mehr nutzen konnten … brauchten sie auch nicht mehr zu leben.
    Im Übrigen hatte er möglicherweise andere Sorgen. Er spulte die Aufnahme der Neun-Uhr-Nachrichten zurück und betrachtete das körnige Video, das von einer Handykamera aufgenommen worden war. Ein Suchhund und seine Führerin standen an einem Uferstreifen, nur wenige hundert Meter von dem Wohngebäude entfernt. Er kannte dieses Ufer wie seine Westentasche. Der einzige Weg zu diesem Strandstück war ein Boot, aber auf dem Film war kein Boot zu sehen.
    Natürlich hätte man zunächst annehmen können, dass das Mädchen über dieses Fleckchen zur Baustelle gekommen war, aber dann hätte das Boot noch dort liegen müssen, oder etwa nicht? Und das wiederum konnte nur bedeuten, dass jemand bei ihr gewesen war, jemand, der nicht in den Flammen umgekommen war.
    Und das wiederum kann Ärger für mich bedeuten.
Er musste in Erfahrung bringen, was die Polizei wusste. Falls es einen Zeugen gab, musste er sterben.
    Dienstag, 21. September, 5.30 Uhr
    Austin Dent saß auf seinem Bett, die Knie an die Brust gezogen und die Arme fest um die Knie geschlungen. Bald würde seine Mom von der Arbeit zurückkehren. Sie arbeitete so hart, seine Mom. Es war schlimm, dass sie sich seinetwegen solche Sorgen machte.
    Es war schlimm, dass er nicht vergessen konnte, wie ängstlich Tracey ihn angesehen hatte, als sie den Rauch gerochen hatten. Wie sich die Miene des Wachmanns verändert hatte, als er getroffen worden war, wie er zusammengesackt ist und zu Boden gegangen war. Aber am schlimmsten fand er, dass irgendwo da draußen ein Mörder frei umherlaufen durfte.
    Ich bin es Tracey schuldig. Ich habe versprochen, dass ich sie

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