Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
hineingegangen sind – Kane und Sutherland.«
    Albert stellte den Apparat auf stumm. »Das ist also sein Spiel«, sagte er finster. »Er mordet und lässt uns den Kopf dafür hinhalten.«
    »Wir haben das Band vernichtet«, sagte Eric. »Wir haben Masken getragen. Niemand kann auf die Idee kommen, dass wir es waren.«
    Alberts Lachen war freudlos. »Glaubst du das wirklich, mon ami? Ich gebe ihm fünf Minuten, höchstens zehn, und er wird uns eine SMS mit einem weiteren Link zu einem weiteren Video schicken.«
    Es dauerte weniger als zwei Minuten. Erics Handy surrte. Er sah auf den Text, dann warf er Albert einen flüchtigen Seitenblick zu. »Hier steht, ›willkommen auf meiner gehaltsliste‹.«
    »Und das Video?«, fragte Mary. Ihre Stimme war fast nur ein Hauch.
    Eric klickte den Link an. »Man sieht uns«, murmelte er, als der Film begann. »Wir tragen Masken.« Dann sah er, wie die Kamera an Mary heranzoomte, die sich nach dem betäubten Hund umsah. Das Bild hielt in der Nahaufnahme ihres maskierten Gesichts und näherte sich dann, bis nur noch Marys Iris zu sehen war. Dann wurde zu einem Bild von Mary in der Nacht zuvor gewechselt. Wieder wurde bis zur Iris herangezoomt.
    Eric zuckte mit keiner Wimper, als er sich selbst dabei sah, wie er ein Foto des brennenden Lagers machte. »Er war also da«, sagte er steif und gab das Handy an Albert weiter. »Im Grunde sagt er uns, dass er Mary über ihre Augen mit beiden Tatorten in Verbindung bringen kann.«
    Albert spielte das Video noch einmal ab. »Wo ist er gewesen, verdammt noch mal?«
    »Da er Mary aufgenommen hat, als sie anhielt, um nach dem Hund zu sehen, muss er links von uns gewesen sein.« Eric ließ sich auf das andere Ende des Sofas sinken. »Unfassbar.«
    »Das ist nicht mehr das, was ich geplant hatte«, sagte Mary mit dünner Stimme. »Ich kann noch immer nicht glauben, dass du uns nichts gesagt hast, Eric. Wie konntest du uns das vorenthalten?«
    »Ich habe mich bereits entschuldigt.«
    »Eine Entschuldigung reicht aber nicht. Wenn du wüsstest, wie …« Sie schloss die Augen. »Ich hasse dich.«
    »Noch eine SMS «, sagte Albert und sog scharf die Luft ein. »Tomlinson. Oder was von ihm übrig geblieben ist.« Er reichte das Telefon weiter, und Eric zuckte zusammen.
    Tomlinson lag mit dem Gesicht auf dem Schreibtisch. Um ihn herum war höllisch viel Blut.
    Eric gab Mary das Handy und wartete, bis sie sich das Video angesehen hatte. »Und jetzt?«
    »Locken wir ihn aus seinem Versteck«, sagte Mary kalt. »Und bringen das Schwein um.«
    Albert zog sarkastisch eine Braue hoch. »Ich dachte, du könntest niemanden umbringen.«
    »Ich habe mich geirrt«, gab sie zurück. »Die Spielregeln haben sich verändert.«
    »Das ist ja alles schön und gut«, sagte Eric, »aber wie ich eben schon sagte – was jetzt?«
    »Er muss irgendeinen Groll auf Tomlinson gehabt haben«, grübelte Albert. »Wer weiß, vielleicht hat er ihn auch erpresst.« Er stand auf und begann, umherzugehen. »Irgendwie hat er von unserem Plan erfahren, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie. Wir haben uns niemals zusammen in der Öffentlichkeit getroffen, wir waren höchstens hier. Wie also ist er auf uns gekommen? Und woher kannte er Tomlinson? Wo ist die Verbindung?«
    Eric spürte, wie ihm eiskalt wurde. »Kann er diese Wohnung verwanzt haben?«
    Albert blieb stehen. »So verrückt das klingt – vielleicht.«
    »Aber er muss trotzdem irgendwie auf uns gekommen sein«, warf Mary ein. »Er wird sich wohl kaum nach dem Zufallsprinzip reiche Jungs aussuchen und deren Wohnung verwanzen.« Trotzig hob sie den Kopf. »He, Arschloch, hörst du das? Wir reden über dich.«
    »Scht«, zischte Albert. »Du weckst die Nachbarn auf.« Dann wirbelte er herum und begegnete Erics Blick. »Eric!«
    Sein Freund hatte im selben Moment dieselbe Idee. »Die Nachbarn. Die Wände sind dünn. Jemand muss uns reden gehört haben. Aber wer?«
    »So dünn sind die Wände auch nicht«, schnaubte Mary verächtlich, aber Albert sah augenrollend zur Seite.
    »Es hat sich schon mal jemand beschwert, als wir gerade …« Erics Wangen färbten sich dunkler. »Na ja, du weißt schon.«
    »Oh.« Mary zuckte mit den Schultern. »Das ist uns auch passiert, Joel und mir …« Sie hielt inne und presste die Lippen zusammen, als ihr die Tränen in die Augen traten. »Verdammt«, flüsterte sie. »Eine Sekunde lang habe ich es vergessen. Wie konnte ich bloß?«
    »Das gehört zur Trauer dazu«, sagte Albert ruhig.

Weitere Kostenlose Bücher