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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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zusammenzuckte.
    »Nun, auch wenn du keinen Anspruch auf mich erhebst, Sassenach«, sagte er, »ich erhebe Anspruch auf dich!« Er nahm mein Gesicht in seine Hände und drückte seine Lippen auf meine. Es war nichts Behutsames oder Zärtliches an diesem Kuß, und ich wehrte mich dagegen.
    Er hob mich einfach auf, einen Arm unter meinen Knien. Ich hatte immer noch nicht gemerkt, wie verteufelt stark er war.
    »Laß das!« sagte ich. »Was tust du da?«
    »Nun, das ist doch offensichtlich, Sassenach«, zischte Jamie mit zusammengebissenen Zähnen. Er senkte den Kopf, und sein klarer Blick schien mich wie ein heißes Eisen zu durchbohren. »Aber wenn du willst, daß ich’s dir sage«, fuhr er fort, »so sollst du es erfahren. Ich werde dich jetzt zu Bett bringen. Und dich dort festhalten, bis du begriffen hast, welchen Anspruch ich auf dich habe.« Er küßte mich wieder, absichtlich grob, meine Proteste erstickend.
    »Ich will nicht mit dir schlafen!« sagte ich, als er schließlich seinen Mund von mir löste.
    »Ich habe auch nicht vor zu schlafen, Sassenach«, erwiderte Jamie ruhig. »Noch nicht.« Jetzt war er beim Bett und setzte mich auf der Decke mit dem Rosenmuster ab.
    »Verdammt, du weißt genau, was ich meine!« grollte ich und versuchte zu entwischen, wurde aber so energisch zurückgehalten, daß es mich zurückriß und ich Jamie anschauen mußte. »Und umarmen will ich dich auch nicht!«
    Aus blauen Augen blitzte es auf mich herab, und das Atmen fiel mir schwer.

    »Ich habe dich nicht nach deinen Vorlieben gefragt«, antwortete Jamie mit gefährlich leiser Stimme. »Du bist meine Frau, das habe ich dir oft genug gesagt. Es mag sein, daß du mich nicht heiraten wolltest, aber du hast es getan. Und falls du es nicht gemerkt hast - zu deinem Part bei der Zeremonie gehörte das Wort ›gehorchen‹. Du bist meine Frau, und wenn ich dich will, dann bekomme ich dich!« Jamie hatte mehr und mehr die Stimme erhoben, bis er fast brüllte.
    Ich kniete mich hin, ballte die Fäuste und schrie ihn an.
    »Der Teufel soll mich holen, wenn ich dich gewähren lasse, du tyrannisches Schwein! Du bildest dir ein, du könntest mich ins Bett kommandieren? Mich benutzen wie ein Hure, wenn du Lust hast? Nein, das kannst du nicht, du blöder Rammler! Und wenn du’s doch tust, bist du nicht besser als dein heißgeliebter Hauptmann Randall!«
    Jamie sah mich einen Moment lang zornig an; dann trat er abrupt beiseite. »Geh«, sagte er und wies mit dem Kopf auf die Tür. »Wenn du das von mir denkst, dann geh! Ich werde dich nicht aufhalten.«
    Ich betrachtete ihn zögernd. Er ragte vor mir auf wie der Koloß von Rhodos. Diesmal hatte er sich in der Gewalt, obwohl er so wütend war wie an der Straße nach Doonesbury. Aber es war ihm ernst. Wenn ich gehen wollte, würde er mich tatsächlich nicht aufhalten.
    Ich hob das Kinn. »Nein«, sagte ich. »Nein. Ich renne vor nichts davon. Und ich habe keine Angst vor dir.«
    Jamies Blick heftete sich auf meinen Hals, wo mein Puls wie rasend schlug.
    »Das sehe ich«, antwortete er. Er starrte auf mich herab, und sein Gesicht entspannte sich allmählich zu einem Ausdruck unmutiger Einwilligung. Er setzte sich vorsichtig aufs Bett, und ich lehnte mich argwöhnisch zurück. Er atmete mehrere Male tief durch, bevor er sprach.
    »Ich renne auch nicht davon, Sassenach«, sagte er schroff. »Und jetzt verrat mir, was ›Rammler‹ bedeutet.«
    Meine Überraschung muß sich deutlich gezeigt haben, denn Jamie fuhr gereizt fort: »Wenn du mich beschimpfen mußt, ist das eine Sache. Doch ich möchte nicht mit Ausdrücken beschimpft werden, auf die ich nichts erwidern kann. So, wie du’s gesagt hast, muß es ein sehr unanständiges Wort sein, aber was bedeutet es?«
    Ich lachte ein bißchen zitterig. »Es… es hat mit dem zu tun … was du mit mir machen wolltest.«

    Eine Augenbraue hob sich, und Jamie schaute säuerlich amüsiert drein. »Oh, stoßen? Dann hatte ich recht, es ist ein sehr unanständiges Wort. Und was ist ein Sadist? So hast du mich neulich genannt.«
    Ich unterdrückte ein Kichern. »Das, äh, das ist ein Mensch, der… der sexuelle Lust empfindet, wenn er jemandem weh tut.« Ich errötete, doch ich konnte nicht verhindern, daß sich meine Mundwinkel leicht hoben.
    Jamie schnaubte kurz. »Nun, besonders schmeichelhaft ist das ja nicht«, sagte er, »aber auch nicht ganz falsch.« Er holte tief Luft, lehnte sich zurück, streckte ein paarmal die Finger, legte sich dann die Hände

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