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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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die Maserung der Tischplatte. Was fasziniert sie bloß derart? Existiert irgendein geheimes Muster? Verborgene Informationen, die nur sie entschlüsseln kann? Nachrichten von Aliens, wie diese seltsamen Kornkreise?
    Norton!
    »Miss Kent!« Diesmal hat Andrew die Stimme erhoben. Treffer! Erneut blickt sie auf. Bleich – selbstverständlich. »Sie sollten mich ansehen, wenn ich mit Ihnen spreche. Das gebietet allein die Höflichkeit!«
    Schon ist sie noch blasser. »Es tut mir leid.«
    Er nickt. »Kein Problem! Überprüfen Sie nur Ihr Verhalten!«
    »Jawohl, Sir.«
    Seufzend lehnt Andrew sich zu ihr vor. »Das ist eine Bitte. Ich befürchte, unsere Zusammenarbeit dürfte sich etwas schwierig gestalten, wenn Sie sich standhaft weigern, mich anzusehen.«
    »Das lag nicht in meiner Absicht, Sir.« Nach wie vor kreidebleich und neuerdings auch noch verschreckt. Perfekt! »Ich wollte nur nicht ...« Sie holt tief Luft. »Sie müssen denken, ich sei verrückt oder so was. Es ist eigentlich nicht meine Art, ständig hinzufallen ...«
    »Nein?«
    Prompt kehrt der Trotz zurück. »Nein! Und ich muss nochmals darauf bestehen, die Kos...«
    Seine Augen werden groß. »Kein weiteres Wort!«
    »Aber Sir ...«
    Andrew lehnt sich noch etwas weiter vor, den wütenden Aufschrei des DS ignoriert er dabei geflissentlich. »Ich warne Sie!«, knurrt er leise. »Ein weiteres Wort und Sie sind fristlos entlassen!«
    »Das ist Erpressung!« Kaum gesagt scheint ihr aufzugehen, dass sie zu laut geworden ist. Denn sie schluckt hörbar, atmet einmal tief durch – um sich zu beruhigen, vermutet Andrew – und sieht ihn an. »Warum müssen Sie mich unbedingt demütigen?«
    Abrupt lehnt er sich zurück und betrachtet sie ungläubig. »Ich habe nicht die geringste Absicht, etwas in dieser Art zu erreichen.«
    »Aber das tun Sie!«, widerspricht sie heftig. »Die ganze Zeit!«
    Der DS hat sich zwischenzeitlich erholt.
    Ha! Norton, du Glückspilz! Ich hätte es ja nicht für möglich gehalten, aber die ist genauso dämlich wie du! Das kann unmöglich ein Zufall sein! Ihr beide seid füreinander geschaffen! Jetzt glaube ich es auch! Jimmy, wo ist der verdammte Gaul, auf dem unser Sonny in den Sonnenuntergang reiten darf?
    Ohne Schwierigkeiten ignoriert Andrew die Stimme, die in seinem Kopf wohnt,  denn plötzlich ist er zornig. So ausufernd, dass er den Ausbruch kaum verhindern kann. Und die Wunder hören hier noch lange nicht auf ...
    »Sollte ich Ihnen zu nahe getreten sein, bitte ich, das zu entschuldigen«, beginnt er leicht gepresst. »Ich sah mich gezwungen einzugreifen, weil ich glaubte, Sie stünden kurz vor dem Erstickungstod. Der ganze Wirbel, die Cops, die Fragen, die schlechte Publicity. Ich muss an meinen Ruf denken. Das Ableben meiner Assistentin in meiner Gegenwart wäre nicht sehr schmeichelhaft für mich. Wenn ich Ihre Pläne damit unterwandert habe, bitte ich Sie auch dafür vielmals um Vergebung!«
    Sofort hebt sich das winzige Kinn mitsamt Kopf, und ihre Miene wird kühl. »Hätten Sie mich in Ruhe gelassen, wäre das überhaupt nicht passiert!«
    »Was?«, ruft er aus – das nächste Phänomen. »Wie darf ich denn das verstehen?«
    »Sie dürfen mir nicht so nahekommen«, verkündet sie mit bemerkenswerter Verdrossenheit. »Ich mag das nun einmal nicht!«
    »Das ist mir nicht entgangen«, versichert Andrew frostig.
    »Dann vermeiden Sie so etwas in Zukunft!«, empfiehlt sie freundlich.
    Reiße dich zusammen, du riesiges Rindvieh! BSE? Verdammte Scheiße!
    Andrew versucht es – wirklich! Aber seine Zähne sind fest zusammengepresst, ebenso verhält es sich mit den Fäusten. Tatsächlich fällt es ihm äußerst schwer, überhaupt einen Ton von sich zu geben, wenngleich seine Bemühungen am Ende von Erfolg gekrönt sind. »Wenn eine weibliche Person in meiner Nähe zu stürzen droht, schreite ich helfend ein«, stößt er hervor. »Ich habe nicht vor, diesen Reflex zu unterbinden, nur weil Sie nicht in der Lage sind, eine normale, menschliche Geste zu verkraften.Laufen Sie achtsamer, dann dürfte diese Art von Zwischenfällen unterbleiben!«
    Sie ist wieder bleich geworden, doch Andrew läuft sich gerade erst warm. »Ich hatte auf keinen Fall das Bestreben, Ihnen zu nahe zu treten«, knurrt er. »Aber ich beabsichtige auch in Zukunft, Ihnen das zu Leben retten, wenn es empfehlenswert erscheint! Bei Ihrer Kleidung handelt es sich um Dinge, die Sie zur Ausübung Ihrer Tätigkeit benötigen. Ich werde keineswegs dulden, dass meine

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