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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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hast du mich dann hierher gebracht?« Diesmal wirkt sie nicht wütend, sondern eher neugierig.
    »Weil du etwas Besonderes bist.«
    Das verwirrt sie sichtlich und sie schaut sich ein wenig zu aufgesetzt im Raum um, bevor sie tief Luft holt und ihn wieder ansieht. »Für mich bist du auch etwas Besonderes, das kannst du mir glauben.«
    Er überhört den Spott und nimmt ihre Hand. »Ich weiß.«
    Ihre Blicke versinken ineinander und für die nächsten Minuten herrscht Schweigen am Tisch. Worte sind überflüssig. Zumindest Andrew grübelt ausgiebig über dieses Phänomen nach, und wenn er Josies Verhalten in die Kalkulation mit aufnimmt, ihren Hass, der auch jetzt, wie immer, in den grünen Augen lebt, dann begreift er, dass sie gleichfalls von den Ereignissen überrollt wird und sich offensichtlich nicht wehren kann. Oder es nicht will. Es gelingt ihm, problemlos beides nachzuvollziehen, wenngleich ihm derartige Schwächen normalerweise anwidern.
    Nach einer Weile werden sie von Sasha unterbrochen.
    »Willkommen, Mr. Norton ... Miss.« Erstaunt mustert er Josie, fängt sich jedoch schnell wieder und verteilt die Karten.
    Andrews Bestellung erfolgt wie üblich, ohne die Auswahl zu beachten. Er isst immer das Gleiche. »Steak, Medium, Salat.«
    Das Mädchen braucht ein wenig länger. Schließlich entscheidet es sich für einen großen Salat. Der Kellner macht Anstalten zu gehen, doch Andrew hält ihn zurück. »Den Salat etwas kleiner, dazu ein Steak. Keine Chilisoße, stattdessen mit ...« Er runzelt die Stirn.
    »Pilzragout?«, schlägt Sasha eilfertig vor. Nach kurzer Überlegung nickt Andrew dies ab und konzentriert sich auf Miss ich will mich tatsächlich aushungern, Kent, die ihn mal wieder wütend anstarrt. Aber wütend ist besser als hasserfüllt. Auch das hat er inzwischen begriffen. »Ich habe nicht viel Hunger!«
    Sein Ton ist eisig und er verstärkt den Druck seiner Hand, die ihre immer noch hält. »Du wiegst vielleicht 45 Kilogramm! Du bist zu dünn, weshalb du essen musst! Ein Salat ist wohl kaum ausreichend, für jemanden, der den ganzen Tag arbeitet!«
    Sie öffnet den Mund um etwas zu erwidern, entschließt sich im letzten Moment dagegen und seufzt resigniert. Andrew ist zufrieden. Anscheinend sieht sie endlich ein, dass es für alle Beteiligten einfacher ist, sich seinen Wünschen zu fügen.
    Mary bringt die Getränke und die Eifersucht lenkt Josie von ihrer Wut ab. Sehr gut. Er will nicht, dass sie seinetwegen Zorn verspürt, das verkompliziert die Dinge, und außerdem mag er es viel lieber, wenn sie so ist wie auf der Herfahrt. Okay, abgesehen von ihrem Fast–Ersticken.
    Nein, Norton, du Idiot. Tatsächlich! Ich bin gerührt!
    ›Ruhe!‹
    Nachdem die Bedienung verschwunden ist, mustert Josie ihn forschend. »Hattest du schon viele Freundinnen?«
    »Einige.«
    »Aber mit keiner bist du hierher gegangen?«
    »Mit keiner.«
    »Waren es ...« Sie zögert. »Waren es immer Frauen aus deinem Unternehmen?«
    Fassungslos staunt Andrew über sie, dann lacht er auf. »Nein. Es war noch nie eine Frau aus der Trust. Für gewöhnlich trenne ich das Geschäftliche und mein Privatleben strikt voneinander.«
    »Aber diesmal nicht«, stellt sie leise fest.
    Schlagartig ist er wieder ernst. »Nein, Josephine. Diesmal nicht.«
    »Oh!«, murmelt sie und er nickt zustimmend.
    »Oh, trifft es so ungefähr.«
    »Ja ...« Damit breitet sich erneut einvernehmliches Schweigen zwischen ihnen aus. Offenbar haben es beide nicht so sehr mit dem Reden.
    Schließlich wird das Essen serviert und Andrew behält recht, wie er mit einem versteckten Grinsen feststellt. Das Steak ist erstklassig wie immer – nicht zu groß und nicht zu klein für Josie –, und sie isst alles auf, einschließlich ihres Salates. Als sie ihr Besteck niederlegt, sieht sie auf und studiert ihn schweigend. »Weißt du, es ist unhöflich, eine Frau so anzugrinsen!«, meint sie irgendwann verdrossen.
    Er beißt sich auf die Innenseite seiner Wangen und versucht, die dämliche Grimasse von seinem Gesicht zu verbannen.»Selbstverständlich pflichte ich dir bei, Miss Kent.«
    Ihre Augen verengen sich, vermutlich sind seine Bemühungen wohl nicht sehr erfolgreich gewesen. »Dein Wein«, bemerkt er verhalten. »Du hast ihn noch nicht getrunken.«
    Ihr Blick fällt auf das Glas, das vor ihr steht. Die Teller wurden inzwischen abgeräumt. »Ich trinke eigentlich keinen Alkohol.«
    »Versuch ihn, er ist sehr gut«, ermuntert er sie. Gehorsam nimmt sie einen

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