Feuerball
eben nur, weil sie angegriffen worden waren. Wieder würde die Schatzsuche alles decken!
Noch immer plagten die Männer sich mit dem Anschlußstück herum. Largo blickte unruhig nach hinten. Bond schätzte die Entfernung, stieß sich mit aller Kraft von den Korallen ab und stürzte sich nach vorn.
Sein Gegner drehte sich gerade noch rechtzeitig herum, um den Lanzenstoß parieren zu können, der von den Zylindern der Aqualunge abglitt, ohne zu verletzen. Bond warf sich auf Largo und streckte die Hände nach dessen Atemrohr. Largo ließ die Speere fallen, riß den Steuerknüppel zurück und hielt dann beide Hände schützend vor sich. Der Schlepper ruckte nach vorn und kippte dann unter dem Gewicht der beiden ringenden Männer nach.
Es war unmöglich, systematisch zu kämpfen. Beide Männer rissen aneinander herum, aber Largo, mit dem Sattel zwischen den Knien, hatte den festeren Halt, während Bond die eine Hand zum Festhalten brauchte. Immer wieder stieß ihn Largos Ellbogen ins Gesicht. Bond suchte den Stößen so auszuweichen, daß das
lebenswichtige Maskenfenster nicht zertrümmert wurde. Gleichzeitig hämmerte er mit der freien Hand auf Largos Nieren, sein einzig erreichbares Ziel.
Die unter Bonds Gewicht aufwärtsragende Schleppernase durchbrach schließlich die Wasseroberfläche. Ziellos kurvte das Fahrzeug umher, aber Bond war jetzt zur Hälfte im Kielwasser. Nur mehr Minuten, und Largo würde sich herumwerfen und ihn mit beiden Händen attackieren. Entschlossen ließ Bond Largos Aqualunge los, umklammerte mit den Beinen das Heck des Schleppers und rutschte nach hinten, bis er die Ruderspitze im Rücken fühlte. Jetzt nur nicht in die Schraube geraten! Mit der einen Hand griff er zwischen den Beinen hinunter, drückte sich mit aller Kraft vom Ruder ab und schnellte sich rücklings von der Maschine. Sein Gesicht geriet in den Strudel des surrenden Propellers, aber er zerrte weiter nach unten und spürte, wie das Heck sich mehr und mehr senkte. Bald würde das verdammte Ding fast senkrecht stehen! Bond riß das Ruderblatt im rechten Winkel herum, und während die Anstrengung ihm fast die Arme ausriß, ließ er los. Über ihm, durch die scharfe Drehung abgeworfen, klatschte Largo seitlich aufs Wasser, wandte sich aber rasch herum und spähte nach Bond aus.
Zerschlagen und erschöpft wie er war, konnte Bond jetzt nur versuchen, wegzukommen und sein Leben zu retten. Die Bombe lag nun fest, und der Schlepper kreiste oben im Meer herum. Largo war geliefert. Bond nahm die letzten Kräfte zusammen und tauchte langsam zwischen die schützenden Korallen.
Im Vollbesitz seiner Kräfte, fast träge, kam Largo in leichten, weitausholenden Kraulstößen hinter ihm her. Bond schwenkte ab und wand sich zwischen den Korallenblöcken weiter. Er folgte einer weißen Sandpassage bis zu einer Gabelung und wählte den engeren Kanal zwischen den scharfkantigen Blöcken. Aber über ihm schwebte der schwarze Schatten seines Verfolgers. Largo war gar nicht in den Kanal hineingeschwommen, er hielt sich über den Korallenblöcken, behielt Bond im Auge und wartete ab. Bond blickte hinauf: rund um das Mundstück sah er die Zähne blinken.
Jetzt erweiterte sich der enge Gang. Vorn war weißer Sand! Aber Bond konnte hier nicht wenden und hielt inne. Um ihn zu holen, mußte Largo hereinkommen!
Jetzt glitt der große, schimmernde Körper, eine Blasenspur hinter sich, vorsichtig ins offene Wasser! Jetzt stieß er rasch und gewandt wie ein heller Seehund auf den Sandgrund herab und stand Bond gegenüber! Langsam kam Largo zwischen den Korallenwänden heran, die großen Hände griffbereit vorgestreckt. In zehn Schritt Entfernung blieb er stehen. Sein Blick überflog die Korallen, dann stieß seine Rechte zu, riß einen kleinen Kraken heraus und hielt ihn vor sich wie eine wehende Blume. Grinsend hob Largo die freie Hand und schlug sich auf die Maske. Bond bückte sich nach einem der seegrasbewachsenen Steine. Largo machte es dramatisch, aber ein Stein in seine Maske würde wirksamer sein als ein Krake auf die von Bond. Er hatte keine Angst vor Kraken: einzig Largos größere Reichweite machte ihm Sorge.
Schrittweise kam Largo näher, schrittweise wich Bond zurück, tiefer und tiefer in den schmalen Gang, wobei er darauf achten mußte, seine Gummihaut nicht zu zerreißen. Aber Largo rückte nach. Noch wenige Schritte, und er würde angreifen!
Draußen, hinter Largo, gab es eine Bewegung. Kam da jemand zu Hilfe? Aber der Schimmer war
Weitere Kostenlose Bücher