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Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxima Moosmax
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Wellerswerde auf das Revier zu bitten. Es gibt wohl eine Anzeige von einem Nachbarn, an dem Tag als er dich geschnappt hatte.“
    Ich erinnerte mich ziemlich gut daran. Meine Flucht und vor allem der Versuch der Jünger mich aufzuhalten hatte wahrscheinlich die halbe Straße in Aufruhr versetzt.
    „ Die Anzeige ist zwar damals schon verfolgt worden, aber man hat nicht mit Von Wellerswerde persönlich darüber gesprochen. Herr Wernic meint, dass er ihn sicherlich drei Stunden beschäftigen kann. Ich habe ihn darum gebeten morgen Mittag mit Von Wellerswerde zu reden. Ich glaube nicht, dass er heute noch etwas unternehmen wird.“
    „ Na schön.“
    Helmut setzte sich an den Tisch und begann zu Essen. Auch ich nahm mir ein Brötchen und aß mit.
    Schon während dem Essen tauchen immer wieder Erinnerungsfetzen an das Gelesene auf. Es war der Bericht eines anderen Magiers gewesen. Er hatte vor ein paar hundert Jahren gelebt und seine Lebensgeschichte in diesem Buch festgehalten. Leider war seine Geschichte größtenteils deprimierend. Die Fetzen seines Lebens, die ungewollt in meinem Geist auftauchten schienen sich meiner Stimmungslage perfekt anzupassen. Ich verfolgte, wie er eine Frau beerdigte, die er geliebt hatte und das gemeinsame Kind in einem Waisenheim unterbrachte. Das kleine Mädchen weinte bitterlich und auch der Erzähler konnte sich nicht mehr halten.
    „ Warum hast du mir gerade dieses Buch gegeben?“
    „ Ich habe es von deinem Vater, und der hat es von seiner Mutter. Es ist ein altes Familien-Erbstück. Ich fand du solltest es auch lesen. Außerdem berichtet dein Urahn wie er selbst einen Dämon besiegt hat, das kann nur hilfreich sein.“
    An diese Stelle konnte ich mich noch nicht erinnern.
    „ Meine Vorfahren haben auch alle ein ziemlich unangenehmes Leben geführt.“
    „ Ich habe dieses Buch auch gelesen. Insgesamt ist es nicht traurig. Du musst dich nur erstmal an alles erinnern. Du solltest nicht vorschnell urteilen.“
    Es war nicht so, dass ich Helmut nicht glaubte. Ich hätte gespürt wenn er mich belog. Trotzdem blieb das Gefühl einer tiefen Depression. Mein Vater hatte ein kurzes und unglückliches Leben geführt, ebenso meine Mutter. Nun war ich auf ein weiteres Mitglied meiner Familie gestoßen, und auch dieses hatte nicht das Leben führen können, das er sich gewünscht hatte. Vielleicht war es ein Fluch.
    Gerade wollte ich Helmut diese Vermutung anvertrauen, da hörte ich mein Handy klingeln. Es war noch in meiner Jackentasche und die hing draußen. Ich beeilte mich in den Flur zu kommen und musste eine ganze Weile in meiner Jacke wühlen.
    „ Hallo?“
    „ Lex, hier ist Tante Tina. Ich dachte schon du nimmst nicht mehr ab.“
    „ Ich habe das Handy nur nicht gleich gefunden.“
    Sie schwieg und ich spürte, dass sie den Tränen nah war, oder schon weinte.
    „ Was ist denn passiert?“
    „ Stell dir vor, Oma ist im Krankenhaus. Sie hatte einen Schlaganfall.“
    Obwohl Tina nichts sagte war es eindeutig, dass sie sich wünschte ich würde ihr Beistand leisten. Einen Moment rang ich mit mir selbst. Eigentlich hatte ich keine Zeit, es könnte gefährlich sein Helmuts Haus zu verlassen. Andererseits war dies vielleicht meine letzte Chance etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Schließlich ließ ich mich doch von meinen Gefühlen leiten.
    „ Wo seid ihr denn?“
    „ Noch im Krankenhaus.“
    „ Wartet ihr auf mich? Ich komme gleich vorbei.“
    Ich hörte die Erleichterung mehr als deutlich in Tinas Stimme.
    „ Natürlich warten wir. Du bist ein Schatz.“
    Ich legte auf. Das größere Problem würde es sein Helmut zu überzeugen.
    Es war genau wie ich es erwartet hatte. Helmut stellte sich quer.
    „ Das kann doch nicht dein Ernst sein. Du musst dich unbedingt vorbereiten, jede Minute zählt.“
    „ Ich weiß, aber ich kann mich jetzt sowieso nicht mehr konzentrieren. Helmut, ich muss da hin. Das ist alles was ich an Familie habe, egal ob ich lebe oder sterbe, ich kann sie nicht einfach hängenlassen.“
    Helmut schüttelte den Kopf.
    „ Ich sage dir, du machst einen Fehler. Aber du wirst nicht auf mich hören.“
    „ Eben, du kannst mich nicht umstimmen.“
    „ Warum ist dir das so wichtig?“
    „ Ich werde wahrscheinlich sterben, Helmut. Ich möchte wenigstens meine Familie noch einmal sehen. Verstehst du das denn nicht?“
    Gegen meinen Willen stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich drehte mich schnell weg. An Helmuts langem Schweigen erkannte ich, dass er zu

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