Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Anzug trug, sondern einen sehr geschmackvollen schwarzen, der ihm das Aussehen eines Sarg Verkäufers verlieh. Der Gedanke endlich etwas tun zu können ließ meinen Körper Adrenalin in rauen Mengen produzieren.
„ Meinst du das ist eine gute Idee?“
„ Nein, aber mir bleibt nicht viel übrig.“
Ich war ebenfalls aufgestanden und warf meine Jacke über, als ich gerade meine Schuhe anziehen wollte legte mir Helmut eine Hand auf die Schulter.
„ Du bleibst hier.“
Ich starrte ihn ungläubig an.
„ Es wäre Wahnsinn, wenn du in Von Wellerswerdes Haus spazierst, wo er doch alles daran setzt dich in seine Fänge zu bekommen.“
Ich schüttelte seine Hand ab.
„ Du willst doch nicht allen ernstes allein in sein Haus einbrechen? Da sind jede Menge Leute, Jünger die für ihn töten würden.“
„ Das weiß ich doch. Aber sie kennen mich nicht.“
„ Von Wellerswerde kennt dich.“
„ Er glaubt aber nicht, dass ich wichtig bin. Ich werde mich als Anwalt ausgeben, der einen Termin mit Herrn Von Wellerswerde hat. Sie werden mich herein lassen um auf ihn zu warten. Dann werde ich die Tagebücher suchen und nach einer Stunde Wartezeit beleidigt abziehen.“
„ Das klingt viel zu einfach, findest du nicht? Was wenn sie dich erkennen und einfach festhalten bis Von Wellerswerde wieder da ist? Oder wenn sie dich gar nicht rein lassen?“ „Von Wellerswerde hatte tatsächlich einen Termin mit seinem Anwalt und Klaus hat dafür gesorgt, dass er den nicht wahrnehmen kann. Außerdem hat Von Wellerswerde inzwischen diesen Anwalt benachrichtigt, dass er auf das Revier kommen muss.“
Ich hörte sprachlos zu.
„ Das habt ihr aber clever eingefädelt.“
Ich musste schon zugeben, dass ich ein bisschen beleidigt war, nicht eingeweiht worden zu sein.
„ Was wenn er seinen Jüngern bescheid gesagt hat?“
„ Klaus Leute haben ihm das Handy abgenommen, nachdem er mit seinem Anwalt gesprochen hat.“
„ Trotzdem ist es riskant. Vielleicht kann er seine Jünger auch anders benachrichtigen.“
„ Es ist sicher nicht ungefährlich, aber ich glaube, es ist das Risiko wert.“
Prüfend sah ich ihn an. Er hatte sich vor den Spiegel gestellt und klebte sich gerade einen Bart an.
„ Was soll die Verkleidung?“
„ Du könntest recht haben, vielleicht kennen mich seine Jünger. Ich möchte einfach nicht so aussehen wie immer.“
Und tatsächlich sah er nicht aus wie immer. Aus dem seriösen Privatdozenten für Literatur war ein Geschäftsmann geworden. Es war weniger der Bart, sondern die Kleidung. Wenn man ihn nur von einem Foto her kannte und ihn nicht erwartete würde man ihn vielleicht wirklich nicht erkennen.
„ Und ich soll hier Däumchen drehen?“
„ Nein, du sollst diese Bücher lesen.“
Er deutete auf den Stapel.
„ Außerdem werde ich höchstens eine Stunde fort sein.“
Er griff nach einem schwarzen Aktenkoffer und kramte nach seinem Autoschlüssel.
„ Was soll ich machen, wenn du in einer Stunde nicht zurück bist?“
„ Mach dir erstmal keine Sorgen, wer weiß was alles passiert. Erst wenn ich mich in zwei Stunden nicht gemeldet habe rufst du Klaus an.“
Helmut gab mir keine Gelegenheit zu widersprechen. Er ging hinaus und zog die Tür ins Schloss. Ich lief ihm nach und sah sein Auto davon fahren. Erst als er das automatische Tor passiert hatte und außerhalb meines Blickfeldes war schloss ich die Tür wieder. Die neuen Informationen ließen mich unruhig im Wohnzimmer auf und ab gehen. Es konnte so vieles schief gehen.
Auch Helmut war bei weitem nicht so ruhig, wie er es Lex glauben machen wollte. Er war im Begriff eine Verzweiflungstat zu begehen. Der ganze Plan war zwar auf seinem Mist gewachsen, aber er wusste sehr wohl, wie riskant alles war. Klaus hatte versucht es ihm auszureden, aber er hatte keine Wahl. Es war seine Aufgabe gewesen Thomas Sohn zu unterrichten, aber er hatte viel zu spät damit begonnen. Er hätte ihn schon als Kind unter seine Fittiche nehmen sollen, dann wäre Lex jetzt gerüstet gewesen. So aber war er hilflos und das war allein seine Schuld.
Helmut war sich bewusst, dass seine Schuldgefühle ihn zu dieser Verzweiflungstat trieben und dass auch Thomas Tagebücher an dieser Stelle zu spät kamen. Lex würde schon in zwei Tagen dem Feuerdämon gegenüber stehen. Selbst wenn Thomas wusste was zu tun war und dies in seinen Tagebüchern vermerkt hatte würde die Zeit wahrscheinlich nicht mehr reichen. Aber er musste es versuchen. Er lenkte den Wagen
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