Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
sich bereit erklären gegen ihn auszusagen.“
Ich war einfach zu müde um noch mal zu erklären, dass sich Altenhof irrte.
„ Ich möchte mit Herr Winkler reden. Er hat meinen Anwalt dabei.“
Kovic und Altenhof tauschten einen Blick der mir sagte, dass diese Reaktion erwartet worden war. Das erste Mal antwortete mir Kovic.
„ Herr Winkler und der Anwalt sind nach Hause gefahren. Wir werden Sie zu Ihnen bringen, wenn Sie wieder auftauchen.“
Ich musste mich wohl damit begnügen.
Altenhof versuchte weiter mich zum Reden zu bringen. Schließlich verlor er wieder die Geduld. Er schlug mit der Faust so dicht neben mir auf den Tisch, dass ich erschrocken zusammenzuckte. Ich war inzwischen so müde, dass mir immer wieder die Augen zugefallen waren. Hellwach durch den Schreck sah ich Altenhof an.
„ Machen Sie mir doch nichts vor. Sie haben Angst, dass Von Wellerswerde Sie erwischt.“
Er funkelte mich an.
„ Was immer mit dem Hund war bin ich bereit zu vergessen. Das ist das beste Angebot das Sie erwarten können.“
Er sah mir beschwörend in die Augen. Zum Glück verfügte er nicht über dieselbe Macht, wie der Graf.
„ Ich würde Ihnen nur zu gerne helfen, nur leider sind Sie auf dem falschen Dampfer. Der Hund hat mich aus heiterem Himmel angegriffen. Ich weiß nicht wer mir die Hormone untergeschoben hat, aber Sie sollten mich lieber anklagen wenn Sie glauben, dass ich schuldig bin. Diese Gespräche führen zu nichts.“
Diesmal war ich es, der Altenhof erwartungsvoll ansah. Auch Kovic hatten den Blick von seinen Aufzeichnungen gehoben und sah seinen Chef an. Dieser setzte sich resigniert hin. „Wir können Sie noch eine ganze Weile hier festhalten, Herr Falkner. Ein Richter hat beschlossen, dass Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit hier bleiben müssen.“
Ich schüttelte nur verständnislos den Kopf.
„ Ich habe ein Recht darauf, mit meinem Anwalt zu reden.“
Altenhof sah mich noch einmal lange an und ging dann wortlos, gefolgt von Kovic aus dem Raum.
Minutenlang starrte ich wieder die Türe an. Hieß das jetzt, dass ein Anwalt kommen würde?
Es kostete mich die größte Mühe nicht auf der Stelle einzuschlafen. Ich versuchte an alles Mögliche zu denken, stand auf und lief ziellos in der kleinen Zelle herum. Ich hätte heute wieder ins Krankenhaus gehen müssen, zur Nachuntersuchung. Und ich hatte eine Dusche bitter nötig.
Irgendwann hörte ich wieder jemanden an der Tür hantieren. Ein anderer Beamter als der gestrige brachte mir ein karges Frühstück. Lustlos blickte ich Brot und Marmelade an. Ich hätte Hunger haben sollen, denn seit gestern früh hatte ich nichts mehr gegessen. Versuchsweise bestrich eine Scheibe Brot mit etwas Butter und Marmelade mit dem stumpfen Plastikmesser. Ich biss hinein, kaute und schluckte. Es schmeckte wie Pappe. Seufzend legte ich das Brot weg. Natürlich war es meine Schuld, dass mir nichts schmeckte. Wahrscheinlich eine Reaktion auf den Stress und das Schlafdefizit, das ich leider so schnell nicht würde ausgleichen können.
Der Beamte kam und holte das Frühstück wieder ab. Verwundert sah er das Brot an, dann mich.
„ Wenn Sie etwas anderes möchten, kann ich nachsehen.“
Ich lächelte ihn freundlich an.
„ Danke, ich habe keinen Hunger.“
„ Sie treten doch hier nicht in den Hungerstreik?“
Er sah ernsthaft besorgt aus und einen Moment dachte ich darüber nach, doch was konnte es mir bringen? Also schüttelte ich nur den Kopf.
Als der Beamte den Raum verlassen hatte hockte ich mich wieder auf die Pritsche. Augenblicklich griff der Schlaf nach mir. Hastig stand ich auf. Ich konnte das Risiko einfach nicht eingehen.
Ich drehte wieder meine Runden um den Schlaf zurückzudrängen. Wie lange wusste ich nicht. Ich wurde immer schläfriger und schließlich spürte ich, dass ich im Stehen einzuschlafen drohte. Ich ging zu dem winzigen Waschbecken neben der Toilette und spritzte mir Wasser ins Gesicht.
Endlich hörte ich wieder das Schloss. Der Beamte, der mir das Essen gebracht hatte führte einen Mann in schniekem Anzug herein. Er gab mir die Hand und stellte sich als Herr Schenker, mein Anwalt vor. Der Beamte verließ den Raum und Schenker musterte mich mit besorgtem Blick.
„ Nur damit Sie bescheid wissen, die Polizei ist verpflichtet die Kamera abzuschalten. Wir können also ganz offen reden.“
Ich musste ihn ziemlich dumm angesehen haben.
„ Ich bin ein Freund von Helmut. Er darf leider nicht mitkommen, aber ich soll Ihnen ausrichten,
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