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Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxima Moosmax
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Chor von Von Wellerswerdes Jüngern durchbrach gelegentlich den Gesang der Flammen und peitschte meine Energie auf. Ich versuchte mich auf das gierige Saugen des Wesens zu konzentrieren und es an seinem Tun zu hindern, doch ich war nicht stark genug. Ich fühlte meinen schwachen, schmerzenden Körper wie ein Bleigewicht an mir ziehen.
    Ich war dankbar um die Fesseln, die mich aufrecht hielten. Ich musste die Augen schließen, denn die Schwäche ließ Feuer und Dämon wilde Kreise tanzen. Ein aufdringliches Rufen klang in meinen Ohren, es versuchte hartnäckig die Wirklichkeit zu durchbrechen.
     
     

    Kovic schaltete die Kamera wieder ein, sobald der Anwalt die Zelle verlassen hatte. Sein Chef war übervorsichtig, seit der letzte Zeuge Selbstmord begangen hatte. Kovic verstand das gut und hatte deshalb ohne zu murren seinen freien Samstagmittag geopfert.
    Altenhof selbst war in seinem Büro verschwunden und schon seit Stunden nicht mehr heraus gekommen. Vermutlich holte er den Schlaf nach, den er diese Nacht verpasst hatte, als er den Gefangenen selbst beobachtet hatte. Kovic hatte die größte Achtung vor seinem Chef und dies war das erste Mal, dass er nicht mit ihm einer Meinung war. Dieser Junge in der Zelle war genau was er zu sein schien. Ein sehr schlauer Bursche, aber sicher kein Killer. Er hielt ihn auch nicht für einen von Von Wellerswerdes Jüngern.
    Kovic hatte schon viele von ihnen verhört und sie alle waren anders gewesen. Dieser Häftling war harmlos. Aber er gab Kovic das Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Zufrieden sah er, dass der junge Mann sich endlich hinlegte. Er war schon ziemlich verunsichert gewesen, als der Anwalt einen Arzt verlangt hatte, nicht nur um den Arm des Gefangenen zu untersuchen, sondern vor allem um ihm Schlaftabletten zu verschreiben.
    Er hätte am liebsten gleich einen Arzt geholt, denn Falkner sah nach der durchwachten Nacht geradezu erbarmungswürdig aus, aber er kannte Altenhof gut genug. Die Befehle waren zu eindeutig gewesen. Keine weiteren Besuche nach dem Anwalt. Einen Arzt würde er also erst am Montag bekommen. Von den Kollegen wussten Kovic und Altenhof auch, dass Falkner nichts gegessen hatte. Aber auch das hatte Altenhof mit einem Schulterzucken abgetan. Altenhof war einfach fest entschlossen Von Wellerswerde endlich zur Strecke zu bringen. Auf diesen Zeugen würde er keinerlei Rücksicht nehmen.
    Kovic war also regelrecht erleichtert gewesen, dass der Gefangene nun endlich eingeschlafen war. Er hatte ihn Anfangs nicht näher beim Schlafen betrachtet, aber irgendetwas hatte doch seine Aufmerksamkeit gefangengenommen. Falkner schlief sehr unruhig. Er rollte sich ständig hin und her, schlug um sich und schien scheinbar aufzuwachen, schlief dann aber weiter. Gegen halb zwei brachte er schließlich selbst das Mittagessen zu ihm herunter. Er hatte nicht vorgehabt ihn zu wecken.
    Als Kovic aber die Zelle betrat hörte er die hektischen Atemzüge und sah, dass dem Gefangenen der Schweiß auf der Stirn stand. Er wimmerte und murmelte in einem fort. Kovic war so beunruhigt, dass er schließlich beschloss, ihn zu wecken.
    „ Herr Falkner, Ihr Mittagessen.“
    Kovic hatte es laut und deutlich gesagt, aber Falkner reagierte nicht. Er wiederholte sich, noch lauter diesmal. Wieder keine Reaktion. Kovic zögerte einen Moment und griff dann nach Falkners Schulter.
     
     

    Eine Hand schüttelte mich heftig an der Schulter. Erschrocken fuhr ich auf. Kovic stand über mich gebeugt da, einen merkwürdig besorgten Ausdruck im Gesicht. Ich vertrieb die letzten Flammen des Traumes mit erheblicher Anstrengung und befand mich schließlich wieder in der Zelle. Vor meiner Pritsche stand ein Tablett mit einem Mittagessen. Ich musste lange geschlafen haben. Dass mir jemand Essen gebracht hatte war völlig an mir vorbei gegangen.
    Ich wischte mir die feinen Schweißperlen von der Stirn, die mein Traum hinterlassen hatte. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
    Etwas in Kovics Stimme ließ mich beunruhigt die Zelle mustern. Hatte ich irgendetwas Ungewöhnliches getan?
    Es schien alles soweit normal. Keine Pfützen oder Brandstellen. Nur mein Herz schlug schneller als gewöhnlich. Wie immer nach einem der Träume. Ich sah zur Uhr. Es war zwei Uhr Mittags. Ich wusste nicht, wann der Anwalt gegangen war, aber ich hatte mindestens zwei Stunden geschlafen. Trotzdem fühlte ich mich beinahe erschöpfter als zuvor. Vorsichtig versuchte ich den Kontakt zu meinen Kräften wieder herzustellen

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