Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
urteilen kannte er meine Antwort schon. Natürlich gab es nichts zu sagen.
Kovic erklärte mir, dass ich jetzt offiziell entlassen wäre und gehen könnte. Außerdem gab er mir meinen Geldbeutel zurück, den er mir abgenommen hatte. Ich reichte ihm zum Abschied die Hand und machte mich gleich auf den Weg zur Rezeption um ein Telefon zu suchen.
Kaum hatte ich das Zimmer verlassen sah ich eine Gruppe merkwürdig gekleideter Personen. Sofort blieb ich stehen und verbarg mich im Schatten einer Tür. Ich wehrte die Vision nicht ab welche die Gruppe auslöste, sondern drängte sie soweit zurück, dass ich die Wirklichkeit nicht aus den Augen verlor.
Ich sah Von Wellerswerde der den drei Männern, seinen Jüngern Befehle erteilte. Unmissverständlich schickte er sie mich zu holen. Sobald die Polizei weg war sollten sie mich zu ihm bringen.
Von Wellerswerde wollte mich zu sich holen, doch weshalb sagte mir die Vision nicht. Aber die Tatsache, dass Von Wellerswerde diesen Männern befohlen hatte mich mit jedem nötigen Mittel zum Mitkommen zu überreden ließ mich schaudern.
Die Männer hatten scheinbar ihr Palaver beendet und verteilten sich nun. Einer kam direkt auf mich zu. Vorsichtig versuchte ich die Tür zu öffnen. Sie war verschlossen. Das Krankenhaus war zwar nicht direkt verlassen, aber gerade viel Verkehr war hier nicht. Es konnte nur noch Momente dauern, bis er mich sah. Kurz entschlossen trat ich aus dem Schatten und rannte in die Richtung zurück aus der ich gekommen war. Vielleicht schaffte ich es Kovic zu finden, bevor mich die Jünger einholten.
Ich rannte so schnell ich konnte, leider war der Sprint nie meine Stärke gewesen. Ich schubste die nette Schwester gegen meinen Verfolger. Ihr entsetztes Kreischen ließ mich herum fahren. Der Mann hatte das Mädchen brutal zu Seite geschlagen. Ich lief noch schneller und warf mich gegen die Tür zum Treppenaufgang. Todesmutig flankte ich über das Treppengeländer und landete auf der nächsten Treppenflucht.
In diesem Moment hörte ich die Tür aufgehen. Hastig überwand ich auch die anderen Treppen. Hinter mir hörte ich einen Fluch, dann folgte mir der Jünger auf demselben Weg. Endlich war ich unten angekommen. Außer Atem warf ich mich gegen die Tür und stand auf einem Parkplatz. Nur wenige Meter hinter mir sah ich die weiße Robe des Jüngers wehen. Er war verdammt schnell.
Ich ignorierte meine Atemlosigkeit und sprintete weiter. Im vollen Lauf flog ich um die Ecke und einem weiteren weiß Bekleideten in die Arme. Ich war so schnell, dass ich ihn einfach über den Haufen rannte. Er war aber geistesgegenwärtig genug mich am Arm zu greifen. Ich riss mich los, aber der Schmerz in meinem verletzten Arm ließ mich laut aufschreien.
Ich rannte weiter, aber mein Vorsprung war auf wenige Schritte geschrumpft. Menschen drehten sich um, sahen uns überrascht nach. Ich begann laut um Hilfe zu schreien. Ein Mann bremste kurz meinen Verfolger, doch der stieß ihn hart zurück. Mein Vorsprung war wieder ein wenig angewachsen, aber lange würde ich nicht mehr durchhalten. Da erschien plötzlich Kovic vor mir ich schrie, er drehte sich um, erkannte mich und zog warnungslos seine Waffe aus der Tasche. Ich hörte überraschte Schreie aus den Kehlen der Unbeteiligten. Ich blieb sofort stehen, doch mein Verfolger reagierte anders als erwartet. Er machte mitten im Schritt kehrt und hechtete hinter die nächste Hausecke.
Kovic rannte auf mich zu. Vorsichtshalber hob ich die Arme, doch er stürmte an mir vorbei, erreichte die Hausecke und fluchte laut als er erkennen musste, dass der Jünger weg war.
Ich war völlig außer Atem und sank erleichtert auf die Knie als es Kovic war, der zu mir kam. „Vielleicht hatte Altenhof doch recht.“
Kovic erklärte sich nicht, aber mir war klar, dass diese kleine Verfolgung Altenhofs Vermutungen weiter schüren musste. Kovic packte mich an meinem gesunden Arm und zog mich hoch.
„ Sind Sie OK?“
Ich konnte nur nicken. Die Anstrengung ließ noch immer bunte Kreise vor meinen Augen tanzen.
Kovic verfrachtet mich in sein Auto und ich war einfach zu sehr außer Atem um mich gegen ihn zu wehren. Erst nachdem das Polizeipräsidium in Sicht war konnte ich wieder sprechen. „Sie haben mich frei gelassen. Was soll das?“
Er sah kurz zu mir herüber.
„ Wissen Sie, Herr Falkner, ich habe Ihnen tatsächlich geglaubt, aber warum sollten Sie Von Wellerswerdes Jünger verfolgen wenn nicht alles wahr wäre, was Altenhof glaubt?“
„
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