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Feuereifer

Feuereifer

Titel: Feuereifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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South Chicago zu konzentrieren. Sie hat sich mehrmals in der Firmenzentrale von By-Smart aufgehalten -der alte Mr. Bysen schien sie zu mögen, und sie hat sich ein paar Mal privat mit ihm getroffen. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen; Marcena ließ sich nicht in die Karten gucken.«
    »Aber doch so weit, dass Sie Bescheid wissen über den pakistanischen Major und den Krankenpfleger und so fort«, entgegnete Conrad. »Ich möchte ihre Aufzeichnungen sehen.«
    »Glauben Sie, dass es mit der Story zu tun hatte, an der sie gearbeitet hat? Dass die es nicht auf Bron abgesehen hatten, sondern auf Marcena?«
    »Ich habe keine Theorie«, sagte Conrad verdrossen, »aber eine schwer verletzte Frau am Bein, deren Papa in England im Auswärtigen Amt sitzt, weshalb der Konsul schon fünfmal den Polizeichef angerufen hat, der mir daraufhin zehnmal in der Leitung hing. Czernin hat etlichen Typen in South Chicago Hörner aufgesetzt, und das nehmen wir unter die Lupe. Ich glaube nicht, dass es sich um einen durchschnittlichen Bandenmord handelt, weil es ziemlich viel Arbeit gemacht hat, die beiden so zuzurichten. Und meine üblichen Verdächtigen in South Chicago haben zwar Zeit im Überfluss, aber kein Interesse an ausgeklügelten Morden. Deshalb schaue ich mir an, wer einen Hass auf Czernin schob und woran Love arbeitete. Ich kann im Handumdrehen einen Durchsuchungsbefehl für Ihre Wohnung beschaffen, Morrell, weil der Bürgermeister dem Chef im Nacken sitzt und der mir - da zieht jeder Richter sofort mit. Aber es wäre ausgesprochen nett, wenn Sie mir die Umstände ersparen könnten Morrell betrachtete ihn gedankenvoll. »Heutzutage gibt der Patriot Act der Polizei das Recht, mir nichts dir nichts mit persönlichen Unterlagen davonzumarschieren. Ich möchte die Polizei nicht zu mir nach Hause einladen, damit sie sich an meinem Computer oder dem von anderen vergreift.«
    »Sie wollen also, dass ich Zeit verschwenden muss mit der Beschaffung eines Durchsuchungsbefehls.«
    »Ich halte rechtliche Sicherheitsmaßnahmen nicht für Zeitverschwendung, Rawlings. Aber ich kann Ihnen den Gang zum Richter ersparen, wenn Sie selbst mitkommen und mit mir zusammen die Dateien in Marcenas Computer durchsehen. Private Materialien lassen wir unangetastet. Wenn sich irgendwo Hinweise auf den Täter finden, können Sie diese Texte kopieren und mitnehmen.«
    Das passte Conrad gar nicht. Er ist Polizist, und als Polizist lässt man sich nicht gerne von der Zivilbevölkerung Vorschriften machen. Aber er ist im Prinzip ein anständiger Kerl, der keinen Gefallen daran findet, Leute zu schikanieren. »Ich bin Commander. Dafür reicht meine Zeit nicht, aber ich kann Ihnen einen guten Detective und einen uniformierten Polizisten schicken. Mit der Order, nichts mitzunehmen, was Sie nicht gesehen haben.«
    »Mit Order, nur Kopien mitzunehmen, keine Originale«, sagte Morrell.
    »Mit Order, alles mitzunehmen, was Rückschlüsse auf die Tätigkeit der Love in South Chicago zulässt.«
    »Sofern es sich um Kopien handelt und ihr Computer nicht mitgenommen wird.« »Ihr seid ja wie Lee Van Cleef und Clint Eastwood«, erhob ich Einspruch. »Das kann noch den ganzen Nachmittag so gehen. Ich muss jetzt ins Büro, macht das unter euch aus; Mr. Contreras übernimmt die Rolle von Eli Wallach. Er sagt mir dann, wer von euch beiden das Gold gekriegt hat.«
    Conrad gluckste widerstrebend. »Okay, Ms. W., schon gut. Dein Freund darf sich alles ansehen, aber ich darf mir aussuchen, was ich kopiert haben will. Oder vielmehr mein Detective. Sie heißt Kathryn Layndes und wird in neunzig Minuten in Ihrer Wohnung sein, Morrell.«
    Wenn Conrad es sich erlauben konnte, eine Ermittlerin von jetzt auf nachher von South Chicago nach Evanston zu beordern, musste der Bürgermeister mächtig Stress machen. »Marcenas Vater muss aber wirklich ein hohes Tier sein, wenn der Konsul dafür sorgt, dass der Bürgermeister sich mit einem Überfall in South Chicago abgibt. Meinst du, du könntest auch jemanden für eine Person ohne Kontakte erübrigen? Ich hab dir doch erzählt, dass ich nach Josie gesucht habe, als ich Marcena und Bron entdeckte. Sie ist immer noch nicht aufgetaucht, und allmählich fällt mir nichts mehr ein.« »Sag der Mutter, sie soll zur Dienststelle gehen und eine Vermisstenmeldung machen.« »Und dann stürzt sich sofort jemand drauf und sucht die verlassenen Gebäude und Grundstücke ab?«, fragte ich wütend.
    »Mach mir keinen Stress, Ms. W. Du weißt, wie wenig Leute

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