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Feuereifer

Feuereifer

Titel: Feuereifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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gemacht.«
    William runzelte noch immer die Stirn, beschloss aber, es dabei bewenden zu lassen und sich wieder mit mir herumzuschlagen. »Wer hat Sie beauftragt, sich mit Fly the Flag zu befassen? Zamar hat nichts als Schulden hinterlassen.«
    »Ja, woher wissen Sie das denn?«, fragte ich. »Finanzchef des fünftgrößten Unternehmens von Amerika, und Sie haben Zeit, sich mit einem kleinen Zulieferer abzugeben?«
    »Die Sorgsamkeit im Umgang mit Einzelheiten macht uns so erfolgreich«, erwiderte William steif. »Vermutet man, dass bei dem Brand irgendwas nicht mit rechten Dingen zuging?«
    »Bei Brandstiftung geht immer etwas nicht mit rechten Dingen zu«, antwortete ich nicht minder steif.
    »Brandstiftung?« Jacqui schaffte es, ihre dunklen Augen aufzureißen, ohne dabei die Stirn in Falten zu legen. »Ich hatte gehört, ein Fehler bei den Stromanschlüssen war die Ursache. Wer hat Ihnen etwas von Brandstiftung erzählt?« »Wieso interessiert Sie das?«, gab ich zurück. »Ich dachte, Ihr neuer Zulieferer ist schon fleißig an der Arbeit.«
    »Wenn jemand in Fabriken in South Chicago Feuer legt, interessiert uns das sehr wohl. Wir sind das größte Unternehmen hier unten, wir könnten auch betroffen sein.« Mr. William bemühte sich um einen strengen Tonfall, hörte sich aber nur beleidigt an. »Deshalb muss ich wissen, woher Sie das wissen.«
    »In einem Viertel spricht sich alles schnell herum«, antwortete ich vage. »Jeder kennt jeden. Ich dachte mir eigentlich, dass Ihre Wachhunde von Carnifice längst darüber berichtet haben. Sie bespitzeln schließlich Billys Pastor. Die haben doch bestimmt mit den Leuten geredet, die er kennt.«
    »Sie haben es versucht...«, setzte Tante Jacqui an, während William sich im selben Moment hastig erkundigte, woher ich wisse, dass Carnifice Andres beschatte. »Nun, das ist ganz leicht zu erklären. Hier unten fallen Fremde auf. Zu viele leere Grundstücke, deshalb weiß man genau, wenn irgendwo ein Neuer auftaucht, und zu viele Arbeitslose, die eben auf der Straße rumhängen. Was haben die Burschen denn über Billys Wagen rausgekriegt?«
    »Als wir dessen habhaft wurden, war er schon ausgeweidet«, antwortete William. »Die Reifen waren verschwunden, das Radio, sogar der Fahrersitz. Warum haben Sie mir nicht sofort Bescheid gesagt, als Sie ihn gefunden haben? Das musste ich von diesem schwarzen Polizisten erfahren, der sich aufführt, als hätte er hier unten das Sagen.« »Es handelt sich um Commander Rawlings, und er hat in der Tat hier das Sagen. Weshalb ich Sie nicht angerufen habe - ich war etwas zu beschäftigt, um an Sie zu denken. Zum Beispiel damit, kilometerweit durch die Sümpfe zu tappen, um Ihren toten Fahrer zu finden. Es passierte alles etwas zu schnell, da habe ich glatt vergessen, Sie anzurufen.«
    »Was haben Sie in dem Auto gefunden?«, fragte Jacqui.
    »Fragen Sie sich, ob ich mir Billys Aktienbündel unter den Nagel gerissen habe?«, versetzte ich. »Er hat ein paar Bücher im Kofferraum liegen lassen. The Violence ofLove, dieses Buch von dem ermordeten Erzbischof, und«, - ich schloss die Augen und versuchte, mich an die Cover zu erinnern - »Rieh Christians and Poverty, irgend so was.«
    »Ach ja, das.« Jacqui verdrehte die Augen. »Rieh Christians in the Age of Hunger. Billy hat uns beim Essen so oft daraus vorgelesen, dass man magersüchtig werden konnte - er war der Meinung, dass kein Mensch etwas essen sollte, solange überall in der Welt Kinder sterben. Haben Sie irgendwelche Papiere mitgehen lassen, weil Sie dachten, es seien Aktien?«
    Ich betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. »Rose Dorrado hat mir erzählt, dass Sie ihre Bücher durchsucht haben, sogar ihre Bibel ausgeschüttelt haben, so dass ihre Lesezeichen rausfielen. Was hat Billy, das Ihnen so wichtig ist?« »Nichts«, antwortete William und warf seiner Schwägerin einen ärgerlichen Blick zu. »Wir hatten gehofft, einen Hinweis auf seine Pläne zu finden. Er hat sein Handy und sein Auto weggegeben, weshalb er nicht mehr so leicht aufzuspüren ist. Wenn Sie irgendetwas über ihn wissen, Ms. - ahm -, sollten Sie es mir lieber mitteilen.« »Ich weiß«, sagte ich gelangweilt. »Sonst krieg ich in dieser Stadt keinen Fuß mehr auf den Boden.«
    »Das ist kein Witz«, erwiderte er warnend. »Meine Familie hat eine Menge Einfluss in Chicago.«
    »Und im Kongress und überall«, ergänzte ich.
    Er blickte mich böse an, marschierte dann aber den Flur entlang, ohne mich eines

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