Feuereifer
zu, dass du wegkommst von den Pentas, wenn du deinen nächsten Geburtstag erleben willst.«
Celine zog ihr linkes Bein hoch. Ihr langer Zopf schwang hin und her. »Du und Cleon, ihr solltet es machen wie Aprils Dad. Romeo der Herzensbrecher, der hat die englische Lady in seinen ... «
April hechtete sich auf sie, bevor Celine den Satz beendete, doch die hatte damit gerechnet, schwang ihr Bein wie ein Gewicht und fegte April von den Beinen. Josie sprang April bei, und Theresa Diaz schlug sich auf Celines Seite.
Ich bekam Laetisha und Sancia am Kragen zu fassen, die sich auch ins Getümmel stürzen wollten, und führte sie zur Bank. »Ihr bleibt hier sitzen und rührt euch nicht vom Fleck.«
Darauf rannte ich zum Hauswartsraum und schnappte mir einen Putzeimer - dass er voller Schmutzwasser war, kam mir gerade recht - und schüttete ihn über den Mädchen aus.
Die sprangen spuckend und fluchend auf, als sich das kalte, stinkende Wasser über sie ergoss. Ich packte Celine und April an ihren Zöpfen und zerrte kräftig. Celine holte wieder aus, worauf ich die Zöpfe losließ, Celines Arm packte, ihn hinter ihren Rücken bog und ihre rechte Schulter blockierte. Mit dem rechten Arm unter ihrer Schulter hatte ich sie fest im Griff, mit der linken Hand schnappte ich mir Aprils Zopf. Celine schrie auf, was aber in dem allgemeinen Gebrüll von Sancias Babys und ihrer Schwester unterging.
»Celine, April, ich lasse euch jetzt los, aber wenn eine von euch noch mal anfängt, schlage ich euch bewusstlos. Habt ihr das kapiert?« Ich gab noch etwas Druck auf Celines Kinn und riss kurz an Aprils Zopf, um meine Aussage zu verdeutlichen.
Es dauerte ein Weilchen, aber dann nickten die beiden verdrossen. Ich ließ sie los und schickte sie auf die Bank.
»Sancia, sag deiner Schwester, sie muss mit den Kleinen rausgehen; wir müssen ein Gespräch führen, und ich kann es nicht brauchen, wenn sie die ganze Zeit heulen. Und alle anderen setzen sich auch auf die Bank. Sofort! Rührt euch!« Hastig eilten alle zur Bank, eingeschüchtert durch mein Auftreten. Ich hatte aber nicht die Absicht, mich durchzusetzen, indem ich Angst und Schrecken verbreitete. Während sie sich niederließen, stand ich ganz ruhig da und versuchte, mich zu konzentrieren, Abstand zu gewinnen von meinem Arger. Sie ließen mich nicht aus den Augen und waren zur Abwechslung mal mäuschenstill.
Schließlich sagte ich: »Ihr wisst alle, dass Theresa, Josie, Celine und April nicht nur aus der Mannschaft ausgeschlossen werden, wenn ich diese Prügelei der Direktorin melde -sie werden auch von der Schule fliegen. Alle vier haben sich geprügelt und...«, ich hielt die Hand hoch, als Celine rief, April habe sie angegriffen, »...und es ist mir vollkommen egal, wer angefangen hat. Wir reden hier nicht über Schuld, sondern über Verantwortung. Wollt ihr Basketball spielen, oder wollt ihr, dass ich der Schule sage, ich hätte keine Zeit, einen Haufen Mädchen zu trainieren, die sich nur prügeln?« Jetzt war das Geschrei groß. Sie wollten spielen, und wenn Celine und April immer Stress machten, sollten sie ausgeschlossen werden. Eine wies darauf hin, dass nicht mehr viel dran sei an der Mannschaft, wenn Celine und April rausgeschmissen würden. »Die denken immer bloß an sich«, schrie eines der Mädchen. »Wenn sie nur ihre Spielchen abziehen, sollen sie verschwinden.«
Eines der stilleren Mädchen schlug vor, dass ich die beiden bestrafen, aber nicht aus der Mannschaft ausschließen sollte, worauf zustimmendes Gemurmel zu vernehmen war. »Und wie soll die Strafe aussehen?«, erkundigte ich mich. Nun wurde gezankt und gekichert, bis Laetisha verkündete, die beiden sollten den Boden der Sporthalle putzen. »Wir können heute sowieso nicht mehr spielen, wenn nicht aufgewischt wird. Sie sollen heute putzen, dann können wir morgen trainieren.« »Was war denn hier los?«
Ich fuhr verblüfft herum, als ich hinter mir eine Erwachsenenstimme hörte. Es war Natalie Gault, die stellvertretende Direktorin, die sich meinen Namen nicht merken konnte.
»Oh, Ms. Gault, die beiden... «
»Delia, habe ich dich um einen Bericht gebeten?«, fiel ich der Petze ins Wort. »Es gab ein paar Spannungen in der Mannschaft, die wir aber geklärt haben. Die Mädchen gehen jetzt nach Hause, bis auf vier, die den Boden der Sporthalle putzen werden, der seit meinem Abschluss hier Vorjahrmillionen offenbar nicht mehr gereinigt worden ist, obwohl im Hauswartraum Mopp und Eimer stehen und es
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