Feuerflut
Ordnung gebracht hätten, und so unternahm ich überhaupt nichts. Aber dann, im November, kam eine Rechnung über $ 247,96 und noch ein Brief, diesmal ein unangenehmer, und langsam machte ich mir wirklich Sorgen. Deshalb schickte ich ihnen den entwerteten Scheck, um ihnen zu beweisen, daß ich bezahlt hatte. Im nächsten Monat kam der Scheck mit meinen Bankauszügen noch einmal zurück, und meine sämtlichen anderen Schecks des Monats waren ins Schwimmen geraten, weil die Kreditkartenfirma den Scheck noch einmal eingelöst hatte, und die Bank hatte es nicht bemerkt. Dieses Mal schrieb ich ihnen einen bösen Brief und der Bank ebenfalls. Aber sie ignorierten ihn, und die Bank schrieb mir, daß sie es bedauerte, aber mein Konto sei um $ 87,43 überzogen, und ich sollte schleunigst ein bißchen Geld besorgen. Das tat ich, sobald ich konnte, das heißt, sobald ich meinen Gehaltsscheck bekam, und ich dachte, daß die Kreditkartengesellschaft mich jetzt in Ruhe lassen würde, und vielleicht war es das wert. Aber soeben habe ich wieder eine Rechnung von ihnen erhalten, diesmal über $ 254,46, und jetzt drohen sie mir, daß sie mich an ein Inkassobüro übergeben, und das Geld von dem zweiten Scheck haben sie nicht einmal berücksichtigt. Bitte helfen Sie mir, ich habe keine $ 250 mehr, um sie mir vom Hals zu schaffen.
Und der Zygomat ist gestern kaputtgegangen.
Hochachtungsvoll
Hedley Satsop
Dr. Francis Takeoka
29. Januar
Miss Galena Carbury
Anwältin
Regreß GmbH
Liebe Lennie,
ich habe Dich einem Burschen empfohlen, den ich seit kurzem behandle. Hedley hat Schwierigkeiten mit seiner Kreditkartengesellschaft. Er ist im Recht – tatsächlich schulden sie ihm sogar Geld –, aber sie machen ihm das Leben zur Hölle. Er ist ganz nett; er hat bloß nie gelernt, in der modernen Gesellschaft richtig zu funktionieren. Er geniert sich sogar zuzugeben, daß er psychiatrische Hilfe braucht, als ob dies nicht die meisten von uns heutzutage nötig hätten. Ich behandle ihn wegen Depressionen (vertrauliche Information zwischen Seelenklempner und Rechtsverdreher), und wenn sie ihm weiterhin zusetzen, wird er demnächst wieder völlig absacken. Ich bin sicher, irgendwann könnte er die Sache auch selbst regeln, und vielleicht würde es ihm sogar guttun, wenn er es selber täte, aber es wird ihm dafür um so mehr schaden, wenn es nicht bald in Ordnung kommt – und das, glaube ich, schafft er nicht. Ich fühle mich besonders verantwortlich, weil ich ihn dazu gedrängt habe, sich überhaupt ein paar Kreditkarten zu besorgen, um sich selbst zu beweisen, daß er damit umgehen kann. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du Dir neben Deiner Rechtspraxis ein wenig Zeit nehmen und sie auf Dein Hobby verwenden könntest, und bitte benutze die schnellste Taktik aus Deiner glorreichen Trickkiste.
Frank
Galena Carbury
REGRESS GmbH
31. Januar
Lieber Frank,
habe heute von Deinem Patienten gehört. Geht in Ordnung. Alle (legalen) Maßnahmen.
Lennie
Galena Carbury
REGRESS GmbH
31. Januar
Lieber Mr. Satsop,
beiliegend finden Sie einen Durchschlag unseres ersten Schreibens an Sovereign Kredit. Sie werden Kopien unseres gesamten Schriftwechsels mit diesem Unternehmen erhalten. Wir freuen uns, Sie zu unseren Klienten zählen zu dürfen. Es ist offensichtlich, daß Sovereign einen schwerwiegenden Irrtum begangen hat und Ihnen Ihr Geld mit Zinsen zurückzahlen muß. Wir hoffen, Ihnen bald die Entschuldigung der Gesellschaft übermitteln zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Galena Carbury
Anwältin der Regreß GmbH
Per Einschreiben:
REGRESS GmbH
31. Januar
B.X. Fornick
Sovereign Kredit
Teaneck 07000
Sehr geehrter Mr. Fornick,
es ist uns zur Kenntnis gebracht worden, daß Sie Mr. Hedley Satsop, wohnhaft in Humptulips 98000, Sovereign-Kreditkarte Nr. 1839485729384, ungerechtfertigt Mahnungen schicken, obgleich er die fragliche Rechnung längst beglichen hat. Tatsächlich hat er, infolge seiner eigenen Arglosigkeit und Ihrer mangelnden Integrität und der Schlampigkeit Ihres Service, seine Rechnung sogar zweimal bezahlt. Darüber hinaus haben Sie es versäumt, auch nur eine seiner beiden Zahlungen dieser überhöhten und falschen Rechnung gutzuschreiben. Die Angelegenheit wäre damit zwar noch nicht zufriedenstellend geregelt, aber immerhin wäre Mr. Satsop dann von Ihren ständigen Mahnbriefen befreit.
Eine Zusammenfassung des Sachverhaltes habe ich
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