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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Kat hatte wieder mal an alles gedacht.
    Eine Frage aber war noch offen.
    »Könnte ich mal Monk sprechen?«, sagte sie in ernstem Ton.
    »Moment.« Er reichte das Handy seinem Freund. »Scheint so, als hättest du ein Problem.«
    Monk hielt das Steuer mit dem Armstumpf fest und nahm das Handy an. Er klemmte es sich zwischen Schulter und Kinn und legte die Hand wieder aufs Steuer.
    »Hey, Babe«, sagte er.
    Kats Stimme tönte zu leise aus dem Handy, als dass Gray sie hätte verstehen können.
    »Nein, ich habe nicht auch noch die zweite Hand verloren«, sagte Monk und packte das Lenkrad fester. »Nur die Prothese. Das ist ein großer Unterschied, Schatz.«
    Gray stellte sich vor, wie Kat ihren Mann ausschimpfte, ein Opernduett, das sie immer wieder anstimmten, die ewige Mischung aus Zorn und Liebe.
    Ein Lächeln breitete sich über Monks Züge. Er flüsterte etwas Profanes, Alltägliches – in Wahrheit war es ebenso ausdrucksstark wie irgendein Arientext. »Äh, ja … okay … mach ich …«
    Um ihr Zwiegespräch nicht zu stören, musterte Gray die dunklen Straßen, bis sein Blick auf den Rückspiegel fiel. Seichan schaute auf Monks Hinterkopf, ihr Gesichtsausdruck war weich und gedankenverloren. Sie merkte nicht, dass er sie beobachtete.
    Trotzdem war sie immer noch eine Jägerin.
    Als spürte sie seinen Blick, sah auch sie in den Rückspiegel. Und als sie sich abwandte, verhärtete sich ihre Miene.
    Monks Stimme wurde schärfer. »Was? Gerade eben?«
    Gray sah wieder auf die Straße.
    Monk hob das Kinn und wandte sich an die anderen. »Ist gerade durchgegeben worden. Lisa hat ihn am Telefon. Painter wurde gefunden.«

31
31. Mai, 23:32
Flagstaff, Arizona
    NUR NOCH KNAPP fünf Stunden bis zur Explosion?
    Nach dem Telefonat mit Lisa hatte Painter Kat informiert. Er sah auf die Uhr. Um diese Zeit würde hier die Sonne aufgehen. Eine große Frage aber blieb bestehen: Wo genau würde die Explosion stattfinden?
    Kat fuhr fort: »Gray arbeitet daran, den Suchradius einzugrenzen. Wir können nur hoffen, dass er die alte Landkarte tatsächlich findet und die Koordinaten der verlorenen Stadt genau bestimmen kann.«
    Painter hatte das Gefühl, ihm seien die Hände gebunden, seit er sich vor einer Stunde mit seinen Begleitern aus dem Höhlensystem von Wupatki befreit hatte. Die Mitglieder des Suchteams, die zwischen den Ruinen lagerten, hatten nicht schlecht gestaunt, als Painters Gruppe wie aus dem Nichts aufgetaucht war und um Wasser und Nahrung gebeten hatte. Man hatte sie sofort zur Rangerstation gebracht, wo Painter sich zunächst einmal über die Ereignisse der vergangenen Stunden informiert hatte.
    Und getan hatte sich eine ganze Menge.
    Eine Frage aber beschäftigte ihn besonders. Er stellte sie erneut: »Kat, gibt es Neuigkeiten von Kai?«
    »Nein.« Sie wählte ihre Worte mit Bedacht. »Wir durchkämmen die Countys in Arizona und Utah. Bislang haben die Polizeikräfte noch keine Leiche entdeckt, auf die die Beschreibung Ihrer Nichte zutreffen würde.«
    Er versuchte, sich seine Besorgnis nicht anmerken zu lassen, denn es hätte niemandem genützt, wenn er die Fassung verloren hätte. »Jordan Appawora hat gemeint, das gegnerische Team verfüge über Hubschrauber. Vielleicht haben sie sich schon aus dem Staub gemacht.«
    »Ich werde die Suche ausweiten.«
    »Wie wäre es, wenn Sie durch geheime Kanäle und die Lokalmedien die Nachricht verbreiten würden, dass ich überlebt habe?«
    »Schon passiert. Ich habe Eilmeldungen an die großen Nachrichtenagenturen rausgegeben. Details zur Rettung, mit Fotos Ihres Teams. Wenn Rafael Saint Germaine oder seine Leute Fernsehen schauen, Radio hören oder sich online informieren, wissen sie Bescheid.«
    »Gut.«
    Falls seine Nichte überhaupt noch am Leben war, hatte sie dann die besten Überlebenschancen, wenn sie den Franzosen auf sich aufmerksam machten. Dann würde Rafael Kai vielleicht erneut als Druckmittel einsetzen. Jetzt brauchte Painter nur noch herauszufinden, was er Rafael anbieten könnte, um seine Nichte freizubekommen.
    In den folgenden zehn Minuten informierte Kat ihn über die Lage in Fort Knox, die Jagd auf Gray und dessen Team und die neuesten Erkenntnisse zu den Neutrinoausbrüchen.
    Als er auf dem Laufenden war, beendete er das Gespräch.
    »Sir«, sagte jemand hinter ihm. Er drehte sich um. In der Tür stand Jordan. Die anderen hatten sich in einem Hinterzimmer der Rangerstation schlafen gelegt. Jordan sah aus, als habe er kein Auge zugemacht. »Weiß man

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