Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
war ein geplanter Hinterhalt.« Er ahnte, wer dabei die Fäden gezogen hatte, und dachte an den verantwortlichen Offizier in Fort Knox. »Gibt es Neuigkeiten zu Waldorf?«
    Gray hatte vor einer Stunde über ein Prepaid-Handy mit Kat gesprochen. Die Unterhaltung war kurz gewesen, denn Kat war damit beschäftigt gewesen, zahlreiche Brandherde zu löschen, die Beteiligung von Sigma zu vernebeln und die verschiedenen nationalen Geheimdienste und Sicherheitsbehörden in die Irre zu führen, damit Gray und dessen Teamkollegen nicht gefasst wurden.
    »Nein«, sagte sie. »Ich habe mehrere Anfragen gemacht, aber es sieht so aus, als hätte Waldorf sich kurz nach dem Alarm vom Stützpunkt abgesetzt. Ich gehe davon aus, dass er sich ebenfalls an eure Fersen geheftet hat.«
    »Weshalb sagst du das?«
    »Das war einer der Gründe, weshalb ich dich angerufen habe. Ich möchte dich warnen. Der Learjet, mit dem ihr nach Fort Knox geflogen seid, ist vor fünfzehn Minuten, kurz nach dem Start vom Louisville Airport, in der Luft explodiert. Das Heck wurde abgerissen. Vermutlich wurde eine Bombe mit einem Höhenmesser gekoppelt. Als die Maschine eine bestimmte Höhe erreichte, wurde der Sprengsatz gezündet.«
    Gray musste an den jungen Piloten denken. Auf einmal hatte er Wut im Bauch. »Waldorf hatte es auf uns abgesehen. Aber er muss gewusst haben, dass wir nicht an Bord waren.«
    Er ballte die Hand auf dem Knie zur Faust. Es war ein reiner Racheakt gewesen. Waldorf hatte seine Wut abreagiert, nachdem sie ihm entkommen waren.
    »Ich wollte, dass du das weißt«, sagte Kat. »Ein Grund mehr, vorsichtig zu sein.«
    »Verstanden.« Er hörte ihren schweren Seufzer und ahnte, dass das noch nicht alles war. »Was noch?«
    »Ich habe Neuigkeiten von Dr. Janice Cooper.«
    Es dauerte einen Moment, bis Gray den Namen einordnen konnte. »Die Mitarbeiterin des japanischen Physikers.«
    »Sie stehen beide noch immer unter Bewachung, aber ihr Kollege, der das Massaker überlebt hat, hält weiterhin Kontakt mit den anderen Labors. Auf unsere Bitte hin hat er die starken Neutrinoemissionen aus dem Westen der USA untersucht.«
    »Konnte er den Ursprung lokalisieren?«
    »Nein, aber er hat die Stärke der bevorstehenden Explosion extrapoliert. Er glaubt, sie würde hundertmal so stark ausfallen wie in Island.«
    Hundertmal so stark?
    Die Zerstörungen würden gewaltig sein und ein unvorstellbares Ausmaß an Verwüstungen anrichten.
    Kat fuhr fort: »Das bringt mich zum eigentlichen Grund meines Anrufs. Der japanische Physiker hat den ungefähren Zeitpunkt der Explosion berechnet. So wie er es für Island getan hat.«
    »Wann?«, fragte Gray und spannte sich an in Erwartung des Tiefschlags.
    »In etwa fünf Stunden.«
    Er wurde von Verzweiflung erfasst. Was konnten sie in fünf Stunden schon ausrichten? Selbst wenn man sie nicht gejagt hätte, hätten sie erst einmal zur Westküste fliegen müssen. Sigma aber hatte bereits andere Leute vor Ort.
    »Gibt es Nachrichten von Direktor Crowe?«
    Er hörte die Anspannung aus ihrer Stimme heraus. »Nein. Er ist in ein Höhlensystem eingedrungen, das sich unter ein paar alten Ruinen erstreckt, aber die Ranger haben eine Explosion gemeldet, bei der ein Teil der Gänge eingestürzt sein soll. Lisa hält Kontakt mit den Einsatzteams, die die Wüste dort durchkämmen, wo er zuletzt gesehen wurde. Sie ist mit den Nerven am Ende. Keine neuen Erkenntnisse. Und ich habe mindestens schon ein Dutzend Mal mit Ronald Chin telefoniert. Er hat auch noch nichts von Painter gehört.«
    Gray hoffte, dass dem Direktor nichts passiert war, doch sie brauchten trotzdem jemanden im Westen, der sich der eskalierenden Probleme annahm. »Hast du Chin von dem geologischen Timer erzählt?«
    »Hab ich, aber was sollen wir tun, wenn wir den Ort nicht kennen? Deshalb musst du eine Möglichkeit finden, die alte Indianerlandkarte aus der Goldplatte herauszulösen. Wenn es darauf einen Hinweis auf ein geheimes Vorkommen an instabiler Nanotech gibt, müssen wir das wissen.«
    »Ich werde tun, was ich kann, aber ich muss die Platte in einer Gießerei erhitzen. Vielleicht kommt die Landkarte zum Vorschein, wenn das gewöhnliche Gold schmilzt.«
    »Daran habe ich gedacht.«
    Natürlich.
    »Ganz in eurer Nähe gibt es eine Goldschmiedewerkstatt. Ich gebe dir die Adresse. Der Besitzer wird sich in einer Viertelstunde mit euch dort treffen.«
    Sie nannte ihm die Adresse. Sie lag nur ein paar Straßenblocks entfernt, innerhalb des Gewerbegebiets.

Weitere Kostenlose Bücher