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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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hatte sich an dieser Stelle befunden? An den Rändern waren Spuren einer Landkarte zu erkennen: Ein Fluss schlängelte sich einen Berg hinunter, ein Pass führte durch einen anderen Gebirgszug, an einer Stelle war ein See zu erkennen. War das eine detailliertere Darstellung des Gebiets, in dem die verlorene Stadt der Tawtsee’untsaw Pootseev lag? Wies die goldene Landkarte vielleicht die allgemeine Richtung, während auf dem Büffelfell die genaue Lage verzeichnet gewesen war? Hatte Fortescue die Stadt im Westen mithilfe des Büffelfells gefunden – falls er sie überhaupt gefunden hatte?
    Gray setzte die Puzzleteile im Kopf zusammen. »Ich glaube, General Wilkinson, der Verräter, hat Lewis getötet, um die Goldtafel in seinen Besitz zu bringen. Über die Bedeutung des Büffelfells war er sich im Unklaren. Als er im Sterben lag, wollte Lewis verhindern, dass die Landkarte in die falschen Hände geriet. Deshalb hat er sie abgeschabt und stattdessen eine verschlüsselte Botschaft hinterlassen. Er hat sie mit seinem eigenen Blut und seinem Körper versteckt.«
    »Wieso versteckt?«
    »Vielleicht damit sein Mörder nicht mitbekam, dass er ihn verraten hatte. Vielleicht hatte er auch gehofft, das Büffelfell würde mit seinen anderen Besitztümern an Jefferson übergeben werden. Wenn nicht, hätte er der Nachwelt wenigstens eine Botschaft hinterlassen. Die Wahrheit werden wir nie erfahren. Wir wissen nur, dass auf dem Fell keine Landkarte abgebildet ist, die Painter weiterhelfen könnte.«
    Grays Handy klingelte. Er nahm den Anruf entgegen. »Kat?«
    »Wie geht’s Monk?« Sie versuchte, stark zu klingen, doch das gelang ihr nicht ganz.
    »Er schlummert so friedlich wie ein Baby«, sagte er beruhigend.
    Gray hatte sie über die Lage informiert, gleich, nachdem sie losgefahren waren. Er erzählte ihr von der Landkarte.
    »Auf einem Privatflugplatz nahe Columbia steht eine Maschine bereit«, sagte sie.
    »Gut. Wir sollten in ein paar Minuten dort sein. Aber was ist mit Seichan? Ist denn nicht alle Welt hinter ihr her?«
    »In Anbetracht der Vorgänge im Yellowstone Park dürfte sich derzeit kaum jemand für sie interessieren. Außerdem habe ich betreffend Waldorf eine geheimdienstliche Info rausgegeben und erklärt, er habe uns in einen Hinterhalt gelockt und Terroralarm ausgelöst, um seine eigenen Machenschaften zu decken. Das sollte reichen, um euch eine Weile den Rücken frei zu halten.«
    »Wir kommen so schnell wie möglich nach Hause.« Gray hatte noch eine andere Sorge. »Hast du schon rausgefunden, wie Waldorf es angestellt hat, uns hier aufzuspüren? Woher wusste er, dass wir Lewis’ Grab öffnen wollten? Schließlich wussten nur du und Eric Heisman Bescheid. Und Sharyn, die Assistentin des Kurators.«
    »Meines Wissens liegt gegen beide nichts vor. Ehrlich gesagt, so wie die Ereignisse sich überschlagen, könnte es durchaus sein, dass Geheimdienstinformationen nach draußen durchgesickert sind. Und du weißt ja, die Gilde hat ihre Ohren überall.« Kat seufzte. »Und wie läuft es sonst? Seid ihr mit dem Büffelfell weitergekommen?«
    »Nein. Keine neuen Erkenntnisse, die Painter weiterhelfen könnten. Ich fürchte, er ist auf sich allein gestellt.«

39
1. Juni, 5:20
Yellowstone Nationalpark
    AN IHREN SCHATTEN gefesselt, bewegte sich Kai durch den bizarren Wald der Geysirkegel. Ashanda ging lautlos hinter ihr, nicht einmal die Handschellen machten ein Geräusch. Trotz der Bombe, die an Kais Handgelenk befestigt war, übte die Frau eine beruhigende Wirkung auf sie aus.
    Vielleicht so eine Art Stockholmsyndrom, überlegte Kai. Doch sie spürte, dass mehr dahintersteckte. Sie wusste, dass die Frau Rafaels Anweisungen ausführte, doch es ging keine Feindseligkeit von ihr aus. In gewisser Hinsicht war sie eine Gefangene wie Kai. Außerdem musste Kai anerkennen, dass in Ashandas Stummheit und dem leisen Summen, das sie bisweilen von sich gab, eine Art von schlichter Schönheit lag. Sie spürte die Traurigkeit, die unter Ashandas Oberfläche verborgen war.
    Trotzdem konnte sie das Gewicht der Bombe an ihrem Handgelenk nicht abschütteln. Sie wurde mit jedem Schritt schwerer, eine ständige Erinnerung an die Gefahr, in der sie schwebte.
    Um sich abzulenken, wanderte sie mit Ashanda durch den Wald. Der ganzen Welt blieb nur noch eine Stunde Zeit. Die Angehörigen beider Teams kamen mit leeren Händen zurück, nachdem sie die Felswände abgesucht hatten.
    Eine Bemerkung von Hank Kanosh ging ihr durch den Sinn, ein

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