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Feuerflut

Feuerflut

Titel: Feuerflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Sie hob fragend eine Braue.
    Noch mal gut gegangen …
    Wortlos wandten sie sich in entgegengesetzte Richtungen. Es wurde auf sie gefeuert, doch die Schüsse gingen daneben, und die Kugeln schlugen in den Erdboden ein. Die Angreifer hatten sich durch Monks Getöse aus dem Konzept bringen lassen.
    Gray warf sich in die Kabine. Der Baggermotor tuckerte im Leerlauf. Er glitt auf den Sitz, löste die Handbremse und fuhr die Hydraulikstützen ein.
    Seichan nahm beide Gewehre an sich und überließ ihm das Fahren. Sie zeigte nach vorn. Er verstand sie auch ohne Worte. Das war kein geeignetes Fluchtfahrzeug. Außerdem wollten sie Monk nicht im Stich lassen.
    Gray hob die große vordere Schaufel an und deckte damit die Windschutzscheibe ab. Er musste blind steuern, doch im Moment hatte er andere Sorgen, als einen Wagen zu rammen. Er fuhr auf den Rasen. Kugeln prallten gegen die Schaufel. Langsam steuerte Gray den Bagger zur Rückseite des Blockhauses, während Seichan sich aus der Tür lehnte, unter der Schaufel hindurchfeuerte und so verhinderte, dass die Angreifer hinter dem Haus hervorkamen.
    Als sie das Blockhaus erreicht hatten, warf Seichan sich nach draußen.
    Das war noch die leichteste Übung.
7:07
    Monk saß im Grab und hielt die Schaufel in der Hand.
    Als richtige Schüsse knallten, hatte er schnell eingesehen, dass sein Job erledigt war. Er stützte sich auf die Schaufel und stemmte sich hoch. Er wollte sehen, was da vor sich ging. Mühsam richtete er sich auf und streckte den Kopf aus dem Grab – um ein Haar hätten ihn mächtige Metallzähne abrasiert.
    Gray war mit dem Bagger zurückgekehrt und hatte dessen Vorderschaufel abgesenkt. Wegen des ständigen Geballers hatte Monk ihn gar nicht kommen hören.
    Er duckte sich, während sich die Schaufel tief in die gegenüberliegende Grabwandung bohrte und einen Teil davon zum Einsturz brachte.
    »Klettere rein!«, brüllte Painter.
    Monk stapfte durch den Dreck und warf sich in die Schaufel. Mit winselnder Hydraulik hob sich der Ausleger, und Painter wendete den Bagger. Monk legte sich flach hin, während Kugeln gegen die Wandung prasselten.
    Etwas prallte gegen seine Schulter.
    Er tastete danach und stellte fest, dass es ein Sturmgewehr war.
    Dabei habe ich nicht mal Geburtstag.
7:08
    Nachdem sie ihr Gewehr in die Schaufel geworfen hatte, war Seichan zum Blockhaus gerannt, das ihr Deckung vor den Angreifern bot. Allerdings würde das nicht mehr lange so bleiben. Irgendwann würden die Söldner aus der Deckung kommen und sie in die Zange nehmen.
    Dazu durfte es nicht kommen.
    Außerdem musste sie den Gegner so lange ablenken, bis Gray Monk befreit hatte. Deshalb rannte sie zu einem Fenster. Sie feuerte dreimal auf die Fensterscheibe und traf in einem perfekten Dreiecksmuster. Sie schnellte hoch, riss den Fuß nach oben und flog mit dem Bein voran durchs Fenster. Sie kam geschmeidig auf und schlitterte über die Glasscherben, hielt sich aber aufrecht.
    Schon hob sie das Gewehr auf.
    Sie war im Hauptraum des Blockhauses gelandet und hatte freie Sicht auf die Fenster in der gegenüberliegenden Wand. Ein Söldner starrte sie entgeistert an. Seichan feuerte – tak, tak, tak –, und er verschwand.
    Hinter dem gusseisernen Ofen suchte sie Deckung. Ein Gewehrlauf wurde durch die zerbrochene Fensterscheibe gestreckt und feuerte blindlings ins Innere des Hauses. Seichan wartete und zielte in aller Ruhe. Ein Kopf gelangte in Sicht. Der Schütze wollte nachsehen, ob er einen Treffer erzielt hatte. Diesmal feuerte sie einen einzigen Schuss ab. Ein Toter kippte zur Seite.
    Mit dem Rücken zur Wand und dem Ofen als Deckung bereitete sie sich darauf vor, sich ihrer Haut zu wehren. Hoffentlich schaffte sie es, Gray die nötige Atempause zu verschaffen.
    Dann flog eine Handgranate in den Raum und kullerte über den Boden.
    Offenbar hatte sie die Geduld des Gegners überstrapaziert.
7:09
    Gray hatte sich vorgebeugt und spähte unter der vorderen Baggerschaufel hindurch. Als er am Blockhaus vorbeifuhr, krachte es. Die Fensterscheiben barsten, die Tür wurde nach außen gedrückt. Gray schaltete besorgt.
    Seichan …
    Einen Moment lang herrschte Stille auf dem Schlachtfeld – dann setzte der Lärm wieder ein. Zwei Männer bogen um die Hausecke. Monk nahm sie aus seiner stählernen Festung heraus unter Feuer, den Gewehrlauf hatte er zwischen zwei Schaufelzähnen hindurchgesteckt. Ein dritter Söldner warf eine Handgranate, die über das Kabinendach hinweg zur hinteren Schaufel

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