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Feuerfrau

Feuerfrau

Titel: Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica de Cesco
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jene Liebe entscheiden? Wegen Manuel? Wegen dir?
    Oder deshalb, weil ich nun erkannte, was in mir vorhanden war, geheim und verborgen, bis es durch seine Fragen und meine Antworten zum Vorschein kam. Er hatte natürlich recht, daß er es wissen wollte. Ich atmete hörbar aus und flüsterte:
    »Verzeih mir!«
    Statt einer Antwort wälzte er sich auf mich, umfaßte mein Gesicht mit beiden Händen. Seine Zunge glitt über meine Lippen hin und her, den Hals hinunter. Er legte das Gesicht zwischen meine Brüste, seine Lippen wanderten die Adern entlang, kreisten über die Brustwarzen, immer wieder, bis die Spitzen fröstelten und schmerzten. Plötzlich hob er den Kopf.
    »Und er, würde er es zulassen?«
    Ich starrte ihn an, keuchend vor Gier. Warme, aufflackernde Schauer pulsierten unterhalb meines Nabels, die Beine entlang.
    »Ich weiß es nicht! Ich kann es nicht sagen. Und du?«
    Seine Hand wanderte an meiner Hüfte herunter, über die Lenden. Er preßte seinen Finger in meine Schamlippen, drückte sie auseinander; seine Finger kreisten langsam in mir, jeden Gedanken auslöschend, nur Gefühle erweckend, Gefühle, die fast zu stark waren für meinen Körper. Ich fühlte, wie Manuel mich ansah.
    »Denke an ihn!« keuchte er.
    Er bog mich zurück, drückte seinen Kopf an meinen Hals. Seine Stimme war ein heiseres Flüstern.
    »Ich will, daß du an ihn denkst!«
    Ich stöhnte laut; meine Hüften bewegten sich, Manuels Finger kreiste in mir, Wellen von Hitze flammten in meinem Unterleib auf. Er tauchte tiefer in mich ein, sein Finger fand den richtigen Punkt, die Feuerflocke. Die Funken zersprühten, dicht unter der Haut, alle Nerven meines Körpers trafen sich hier. Er war der Gefangene meiner Lust; er wußte, was der Frost auf meiner Haut bedeutete. Tief in mir, in meinem Schoß, schwelte der Kern des Feuers. Im Zentrum meines Körpers glitzerten Blitze, blendende Facetten, Diamanten. Ich war verzehrt von der Flammenglut, die er in mir auslöste. Das Feuer schlug hoch, wand sich durch meine Glieder, war überall gegenwärtig, liebevoll und schrecklich, bis seine Hand mich verließ und er in mich eindrang, sich in mir bewegte, in diesem weichen Feuer in meinem Schoß. Und während unsere Hüften sich vorschoben, sich aneinanderpreßten im Rhythmus steigender Lust, durchzuckte mich der Gedanke, daß dieses Entzücken nur durch dich möglich war. Ich hatte ihm von dir erzählt, er hatte sich damit abgefunden und somit alles Unaufrichtige, Verstellte, was noch hätte dasein können, beseitigt. Ich wußte nun, er nahm dich hin, als Teil von mir. Er wollte mir nicht wegnehmen, was mir gehörte. Er wollte, daß etwas hinzu kam. Er akzeptierte, daß du in Gedanken bei mir warst, während er mich liebte.
    Bestimmt fühlte er die Eifersucht, vermutlich sogar sehr stark, aber er ließ es nicht zu, daß sie von ihm Besitz ergriff. Er löschte sich aus, um geben zu können, und zielte weiter als ich. Meine Lust war die seine, er empfing, was er mir schenkte, tausendfach. Es hatte schon einen Sinn gehabt, daß er die Wahrheit erfuhr. Gerade dadurch, daß er dein Bild heraufbeschwor, statt es zu verdrängen, erlebte er mich um so tiefer. So war es gut, so wollte er es haben. Es war kein Mißbrauch der Gefühle. Indem er mich von Selbstzweifeln und Qualen erlöste, prägte er meinem Herzen ein neues Siegel auf. Er machte mich frei. Frei, nicht nur dich zu lieben.

24. KAPITEL

    D er kleine Subaru ohne Dach, offen nach allen Richtungen, eignete sich gut für gewundene Inselpfade. Von der Ortschaft zu den Vulkanlöchern war die Strecke nur kurz. Beide Krater trugen ihre versteinerte Lava, wie Kronen aus schwarzem Schaum. Dünne Dampfschleier krochen über die mit blitzenden Körnchen bedeckte Bergflanke. Der typische Geruch nach Schwefel hing in der Luft. Hier und da erhoben sich eigenartige Felsbrocken, mit ihrer aufgerissenen Kruste frisch aus dem Backofen geholten Brotlaiben ähnlich. Als die großen Lavafetzen aus dem Krater gestoßen wurden, bargen sie viel Gas. Sie hatten bereits in der Luft begonnen, sich abzukühlen, wodurch sich eine harte Rinde um den glutflüssigen Kern gebildet hatte. Diese Formationen gab es hier in verschiedenen Größen, sie zeugten deutlich von der noch vorhandenen unterirdischen Aktivität. Jetzt lag Ruhe unter dem Himmel. Doch die Unbeweglichkeit des Gesteins war Trug: Eines Tages würde der Vulkan erwachen wie ein Tier, das mehrere Jahrtausende unter einem Steinpanzer schlief, und in einem Chaos aus

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