Feuergipfel
im Dugout Saloon.
Und Frechdachs hat es bestätigt, als sie davon erzählte, wie sie ihre wohlerzogenen Cousinen mit ihrem Benehmen schockierte.
Ohne Vorwarnung schwang die Zimmertür weit auf.
Elyssa verlor das Gleichgewicht und stürzte beinahe in Hunters Arme. Automatisch streckte er die Hände aus, um sie festzuhalten. Die Hitze ihres Körpers unter dem dünnen Neglige war wie Feuer.
Und wie Feuer verbrannte sie ihn.
Da Hunter sich allzu schmerzlich danach sehnte, Elyssa zu entkleiden und sie mit all der wilden Leidenschaft zu nehmen, die sie in ihm weckte, zwang er sich, sie loszulassen. Sich von einem Liebchen beherrschen zu lassen, war etwas, was er sich niemals wieder gestatten würde.
Statt Elyssa in seine Arme zu ziehen, griff Hunter rasch um sie herum und schloß die Tür. Das schwache Klicken des Riegels entlockte Elyssa einen raschen, geflüsterten Laut, als ob sie gerade keuchend nach Luft geschnappt hätte.
»In Ordnung«, krächzte Hunter. »Was gibt es denn so furchtbar Dringendes, daß es nicht bis morgen warten könnte?«
18
Elyssa öffnete die Lippen zu einer Erklärung und mußte feststellen, daß ihr Mund völlig ausgetrocknet war. Hunters nackte Brust schimmerte atemberaubend in dem kühlen Mondlicht, das durchs Fenster hereinströmte.
Die maskuline Schönheit von Muskeln und Sehnen und mitternachtschwarzem Haar fesselte sie derart, daß sie kein Wort hervorbrachte.
Die Intimität des Augenblicks und das Bewußtsein, daß sie allein mit Hunter in dessen Schlafzimmer war, löste eine brennendheiße Flut von Emotionen in Elyssa aus.
»Frechdachs?«
»Ich ...«
Elyssa schluckte hart und befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze. Sie wollte Hunter bitten, ein Hemd überzuziehen, ließ es aber sein. Er befand sie ohnehin schon für unter seiner Würde.
»Eigentlich wollte ich nur ...« Elyssas Stimme versagte.
Hunter wartete.
Seine Reglosigkeit verunsicherte sie noch mehr.
Hier bin ich, kaum in der Lage zu atmen, weil mich seine Nähe so irritiert, dachte Elyssa ärgerlich, und er sieht mich an, als wäre es etwas ganz Alltägliches für ihn, halbnackt mit einer Frau in seinem Schlafzimmer zu stehen.
Die Erkenntnis traf Elyssa mit einer Wucht, die sie erschütterte.
Natürlich, du Törin, sagte sie sich. Hunter ist schließlich verheiratet gewesen. Es ist überhaupt nichts Besonderes für ihn, eine Frau bei sich zu haben.
Oder in seinem Bett.
Elyssa schluckte noch einmal. Dann straffte sie die Schultern und riß sich zusammen. Sie war fest entschlossen, nicht kindisch oder bettelnd vor diesem irritierenden Mann zu erscheinen.
»Ich flirte nicht mit Mickey«, sagte sie mit fester Stimme.
»Sprich leise, um Gottes willen!«
»Ja, ja, schon gut«, flüsterte sie patzig. »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
»Verdammt, die Hälfte aller Männer auf der Ladder S hat dich wahrscheinlich gehört!«
»Hör mir zu. Ich flirte weder mit Mickey noch mit Bill oder sonst irgendeinem Mann auf Gottes weitem Erdboden.«
»Was du nicht sagst! Erzähl doch mal.«
»Das habe ich ja gerade getan!«
»Wie nennst du es dann, wenn du mir neckische Seitenblicke zuwirfst und dir über die Lippen leckst, als könntest du es kaum noch erwarten herauszufinden, ob ich auch so gut schmecke, wie ich aussehe?«
Elyssa hoffte inständig, daß die verlegene Röte, die sie in ihren Wangen fühlte, nicht im Mondlicht zu erkennen war. Am liebsten wäre sie in den Ritzen des Fußbodens versunken. Sie hätte nicht gedacht, daß ihre Manöver so leicht zu durchschauen waren.
»Nur bei dir, Hunter«, flüsterte sie zutiefst beschämt. »Ich sehe keinen anderen an außer dir.«
»So, hmmm.«
Das Murmeln hätte normalerweise Zustimmung bedeuten können, aber Elyssa wußte, daß es nicht so war.
»Hunter Maxwell«, sagte sie nachdrücklich, »du hast weniger Manieren und Intelligenz als ein Maultier. Ich bin nicht so, wie deine Frau war!«
Hunter hätte beinahe laut gelacht. Hier stand Elyssa vor ihm und beharrte nachdrücklich auf ihrer Unschuld; dennoch war sie mitten in der Nacht in sein Zimmer gekommen, angetan mit der Art von Boudoirbekleidung, die den Körper eines Mannes unweigerlich in Flammen versetzte.
Andererseits war sie immer so aufreizend angezogen und erregte die Männer um sie herum tagtäglich.
»Du bist mir schon eine, Frechdachs«, sagte Hunter mit leiser Stimme. »Also wirklich.«
Klugerweise fügte er nicht hinzu, was genau er damit meinte. Er wollte Elyssa nicht so empören,
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