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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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alle.«
    »Verdammt noch mal, verwechsel mich nicht ständig mit deiner Frau!« fauchte Elyssa.
    »Willst du nicht noch ein bißchen lauter schreien?« meinte Hunter gedehnt. »Ohne Zweifel horchen die Jungs begierig auf jedes Wort.«
    Damit machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte zum Stall.
    »Hunter!«
    Sein Schritt hatte nichts Zögerndes an sich. Er marschierte einfach unbeirrt weiter.
    Elyssa war drauf und dran, ihm ein Schimpfwort nachzubrüllen, als sie sich der Anwesenheit von Lefty und Gimp bewußt wurde. Die beiden alten Rancharbeiter standen direkt hinter der offenen Stalltür und hörten interessiert zu.
    In einer Mischung aus Groll und Verlegenheit wirbelte Elyssa herum und eilte in die Küche zurück.
    So kann es einfach nicht weitergehen, schwor sie sich. Ich muß Hunter endlich begreiflich machen, daß er sich in mir täuscht.
    Vielleicht, wenn ich mit ihm rede, wenn keiner in der Nähe ist, der uns belauschen kann ...
    Je länger Elyssa darüber nachdachte, desto besser gefiel ihr die Idee. Sie brauchte Ruhe und Ungestörtheit, um derart persönliche Dinge mit Hunter zu besprechen.
    Offensichtlich schmerzte ihn die Erinnerung an seine ungetreue Ehefrau noch immer tief. Hunter wollte es nicht nochmals riskieren, sein Herz zu verlieren und eine bittere Enttäuschung zu erleben.
    Gebranntes Kind scheut das Feuer.
    Irgendwie mußte Elyssa ihm verständlich machen, daß es ihm nicht zum Schaden gereichte, wenn er sein Herz ihrer Obhut anvertraute. Sie würde das Geschenk seiner Liebe hegen und pflegen und wie einen kostbaren Schatz hüten, und dafür würde ihre Liebe zu ihm ebenso gut aufgehoben sein.
    Wenn sie Hunter doch nur dazu bringen könnte zu verstehen!
    Heute abend, nachdem Penny schlafen gegangen ist, werde ich mit ihm reden. Und ihn gründlich aufklären!
    Elyssas Schlafzimmertür quietschte leicht in den Angeln, als sie sie öffnete. Elyssa erstarrte mitten in der Bewegung und horchte angestrengt, doch unten im Erdgeschoß oder im Raum nebenan rührte sich nichts.
    Sie stieß den angehaltenen Atem aus und machte vorsichtig die Tür hinter sich zu. Mit zitternden Fingern zog sie ihren blaßblauen Morgenrock fester um ihre Taille.
    Elyssa drückte sich im Geist die Daumen, als sie auf Zehenspitzen das kurze Stück den Gang hinunterschlich, das ihre Zimmertür von Hunters trennte. Der Fußboden fühlte sich kalt durch die dünnen Pantoffeln an, die sie trug, aber nicht so kalt wie ihre Hände. Sie war nervös wegen der bevorstehenden Unterhaltung.
    Eine lange, beklommene Minute blieb sie vor Hunters Zimmertür stehen, eine Hand auf dem Türknauf, während ihr Herz wie wild hämmerte. Kurz bevor ihr Mut sie ganz im Stich zu lassen drohte, drehte sie leise den Knauf und öffnete die Tür einen Spaltbreit.
    »Hunter?« flüsterte sie.
    Das deutliche Klicken eines Revolverhahns, der entsichert wurde, schien so laut wie ein Schrei in der nächtlichen Stille.
    »Was, zum Teufel, denkst du dir dabei, mitten in der Nacht in mein Zimmer zu kommen?« fragte Hunter gereizt.
    Elyssa zuckte zusammen. Die Frage war von einer Stelle zu ihrer Linken gekommen, keine zehn Zentimeter von ihrem Ohr entfernt.
    »Wir müssen miteinander reden«, flüsterte sie.
    »Das kann bis morgen warten.«
    Hunter machte Anstalten, ihr die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    Hastig schob Elyssa ihren Pantoffel durch den Spalt und drückte mit beiden Händen kräftig gegen das Holz.
    »Nein«, protestierte sie. »Es muß jetzt sein, wenn keiner in der Nähe ist, der uns belauschen kann.« »Dämpfe deine Stimme!« zischte er.
    »Dann laß mich herein.«
    Hunter zögerte, während er versuchte, die heiße, verzehrende Erregung niederzukämpfen, die in ihm aufgeflammt war, als er merkte, daß Elyssa zur Schlafenszeit vor seinem Zimmer stand.
    Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Die Luft, die er einsog, war von Elyssas unverwechselbarem Duft getränkt, ein Garten, parfümiert mit Rosmarin und Mondschein.
    Die sinnliche Hitze in Hunter verdoppelte sich.
    »Dies ist keine gute Idee, Frechdachs«, murmelte er gepreßt.
    »Doch.«
    »Nein.«
    Sie wisperte: »Ich weiß, was ich tue, Hunter.«
    Er zweifelte nicht daran.
    Der Gedanke fachte sein Verlangen noch stärker an.
    Warum eigentlich nicht? fragte er sich grimmig. Gott weiß, daß wir es beide heftig genug wollen, um es endlich zu kosten.
    Schließlich ist es ja nicht so, als wäre sie noch Jungfrau. Mickey hat das mehr als deutlich durchblicken lassen bei seinem Geprahle

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