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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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sich etwas einfallen lassen«, erklärte Elyssa.
    Er muß einfach. Aber diesen Gedanken behielt sie lieber für
    sich.
    »Fühlst du dich jetzt besser?« fragte Elyssa nach einem Moment. »Vielleicht solltest du dich eine Weile hinlegen.«
    »Ist nicht nötig. Arbeit lenkt meine Gedanken von ... allem
    ab.«
    Elyssa lächelte traurig.
    »Freust du dich auf das Baby?« fragte sie unsicher.
    »O ja«, erwiderte Penny. Ihre Miene glättete sich zum ersten Mal. »Ich habe mir ein Baby gewünscht, solange ich mich zurückerinnern kann.«
    »Wunderbar. Wir werden die Culpeppers erledigen und dann die nötigen Vorbereitungen treffen, um dein Schätzchen auf der Ladder S großzuziehen.«
    »Du denkst doch jetzt nicht schlecht von mir, weil ich Bill erlaubt habe ... weil ich mich ihm hingegeben habe, obwohl wir nicht verheiratet sind?«
    Elyssa dachte daran, wie heiß die Leidenschaft in ihr brannte, wenn sie in Hunters Nähe war. Wenn er sie hätte schwängern wollen, dann hätte sie ihm nur zu bereitwillig dabei geholfen und nicht an den Preis gedacht, den sie würde bezahlen müssen - bis es zu spät gewesen wäre.
    Schwanger.
    Unverheiratet.
    Ganz allein.
    »Nein«, erwiderte Elyssa. »Ich denke, es ist sehr, sehr schwer, sich dem Mann, den man liebt, nicht hinzugeben. Wenn er einen will.«
    Penny lächelte erneut trotz der Tränen, die noch immer auf ihren Wangen glänzten.
    »Ich hatte schon Angst, du würdest mich von der Ranch jagen.«
    »Niemals!«
    »Viele Frauen würden es tun, und Männer noch eher.«
    »Aber ich nicht!«
    Die Sicherheit in Elyssas Stimme flößte Penny eine Zuversicht ein, wie sie sie nicht mehr gefühlt hatte, seit sie ihren Zustand kannte.
    »Danke«, sagte sie schlicht.
    »Sei nicht albern«, gab Elyssa zurück. »Du und das Baby, ihr seid alles, was ich auf der Welt habe, bis auf ...« Sie zögerte.
    »Hunter?« fragte Penny
    »Ich dachte eigentlich an Bill. Hunter will mich nicht lieben. Er weigert sich sogar, mich auch nur zu mögen.«
    »Aber er starrt dich an, so wie Bill immer Gloria angestarrt hat.«
    Hoffnung regte sich in Elyssa.
    »Wirklich?« fragte sie atemlos.
    Penny nickte.
    »Du starrst ihn auch an«, ergänzte sie.
    »Ich kann nichts dafür«, flüsterte Elyssa. »Ich liehe ihn.«
    Aus der Richtung des Korrals kam das schrille Wiehern eines verängstigten Pferdes, gefolgt von dem lauten, zornigen Ausruf eines Mannes.
    Ohne zu zögern griff Elyssa nach der Schrotflinte, die in letzter Zeit niemals außerhalb ihrer Reichweite war, und hastete zur Hintertür.
    Einer der frisch zugerittenen Mustangs hatte Mickey gerade in den Staub geworfen. Mickey rappelte sich wieder auf, packte die Zügel dicht an der Trense und begann voller Wut, mit einer Reitpeitsche das Tier zu verprügeln.
    Das zu Tode geängstigte Pferd wieherte erneut durchdringend und warf den Kopf hoch in dem Versuch, der Peitsche auszuweichen. Doch Mickey hielt die Trense unbarmherzig fest und drosch weiter auf den Mustang ein.
    Die Schrotflinte in der Hand eilte Elyssa im Laufschritt über den Hof zum Korral.
    Hunter war schneller. Er kam aus dem Stall, sah, was passierte, und brüllte Mickey an, sofort aufzuhören.
    Mickey ignorierte ihn.
    Mit einem Satz stürzte Hunter sich auf Mickey und traf ihn wie ein herabfallender Gesteinsbrocken. Mickey krachte mit einer Wucht gegen den Korralzaun, die die Pfähle erzittern und ächzen ließ. Er taumelte zurück, schüttelte den Kopf, sah Hunter und beging den nächsten Fehler, indem er Hunter mit der Finesse eines zornigen Bullen angriff.
    Blitzschnell wich Hunter zur Seite, schob seinen Stiefel vor und ließ Mickeys eigenes Gewicht den Rest erledigen. Der große Hilfscowboy stolperte prompt, schlug der Länge nach hin und landete rudernd und zappelnd im Staub.
    Ein paar Augenblicke später tat Mickey seinen dritten falschen Schritt. Er zog seinen Revolver.
    Hunter riß einen Fuß hoch und versetzte Mickeys Hand einen derartigen Tritt, daß der Revolver in hohem Bogen durch die Luft flog. Dann begab sich Hunter knapp außerhalb von Mickeys Reichweite und wartete, um zu sehen, auf welche Dummheit der andere nun verfiele.
    Der junge Mann schüttelte den Kopf, rollte sich auf alle viere und kam wieder auf die Füße. Er schwankte leicht und hielt mit der Linken schützend seine verletzte Hand umfaßt. Obwohl er wütend genug aussah, um jemanden umzubringen, machte er keine Anstalten, nach dem zweiten Revolver zu greifen, den er trug.
    Hunter nickte.
    »Reagier deine Wut ab,

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