Feuergipfel
daß sie laut zu schimpfen begann und alle Ranchbewohner aufweckte.
»Du mußt mir glauben«, flüsterte sie.
»Warum?«
Elyssa blinzelte verdutzt.
»Weil es wichtig ist«, sagte sie frustriert.
»Warum?«
»Großer Gott, sind alle Männer so begriffsstutzig, oder bist du ein besonderer Fall?« gab sie mit zornbebender Stimme zurück.
Hunters Mund verzog sich zu einem amüsierten Lächeln. Es war faszinierend zu beobachten, wie Elyssa ihre Unschuld mit einer solchen Vehemenz verteidigte, daß ihre Brüste verführerisch unter dem dünnen Nachtgewand wogten.
»Hunter?«
»Ich höre.«
»Du bist ein schrecklich starrsinniger Mann«, warf sie ihm vor. »Manchmal würde ich dich am liebsten bei den Schultern packen und schütteln, bis deine Zähne klappernd aufeinanderschlagen.«
»Warum bist du dann mitten in der Nacht in mein Schlafzimmer gekommen?« murmelte er.
»Weil einer von uns beiden morgen sterben könnte, und ich ...«
Elyssas Stimme versagte ihr. Sie brachte es nicht über sich, Ich liebe dich zu einem Mann zu sagen, der sie mit derart mißtrauischer, beinahe raubtierhafter Geduld taxierte.
Möge seine Ehefrau in der Hölle schmoren, dachte sie verzweifelt. Sie hat Hunter so übel mitgespielt, daß er keiner anderen Frau mehr vertrauen mag.
»Nun?« fragte er.
»Ich ...«
Elyssa rang hilflos die Hände und blickte Hunter schweigend an.
»Du willst mich«, knurrte er. »Jedes Mädchen, das dreist genug ist, mitten in der Nacht in das Zimmer eines Mannes zu kommen, sollte dann auch nicht vor den Konsequenzen zurückscheuen.«
»Hunter«, flüsterte Elyssa.
»Sag es.«
Sie holte zitternd Luft.
»Sag, daß du mich willst«, drängte er.
Elyssa öffnete den Mund. Es kam kein Wort heraus.
Hunter tat einen einzigen Schritt vorwärts. Er brachte ihn ihr so nahe, daß er die Hitze ihres Körper durch den dünnen Überwurf spüren konnte.
»Es ist doch kein Geheimnis«, beschwor er sie leise. »Deine Augen verraten dich jedesmal, wenn du mich ansiehst.«
»Ich ...«
Elyssa brach hilflos ab. Hunters bloße Nähe war so überwältigend, daß sie völlig verstummte. Sie hatte sich nicht mehr so gefühlt seit jener Nacht im Garten, als sie getanzt und einander geküßt und noch mehr getan hatten, sehr viel mehr.
»Deine Augen«, flüsterte Hunter, »verraten mir, daß du dich gerade daran erinnerst, was für ein Gefühl es war, als ich deine Brüste geküßt habe und du vor Wonne auf stöhntest.«
Ein köstlich prickelnder Schauder überlief Elyssa, Nachhall der wilden Leidenschaft, die sie gefühlt hatte, als sein Mund ihre nackte Haut liebkost hatte.
»Du möchtest dieses Gefühl wieder erleben«, beschwor Hunter sie. »Ist es nicht so?«
Elyssa schluckte hart, als die Glut des Verlangens von ihrem Körper Besitz nahm. Das süße, unerwartete Feuer ließ sie erzittern.
Er hat recht, dachte sie. Ich sehne mich danach, dieses Gefühl noch einmal zu kosten.
Erschauernd schloß Elyssa die Augen.
»Ich ... will dich«, flüsterte sie.
»War es so schwer, die Wahrheit zu gestehen?«
Hunters Worte kamen in einem warmen Hauch über seine Lippen, der liebkosend über ihre Stirn, die Einbuchtung ihrer Wangen, ihre Mundwinkel strich.
Das Zittern, das Elyssa überlief, war für sie beide fühlbar. Hunter holte tief Luft und gestattete sich die Erinnerung daran, wie es ihm gelungen war, mit einigen wenigen Liebkosungen brennendes Verlangen in ihr zu wecken.
Keine Frau hatte jemals so leidenschaftlich auf ihn reagiert.
Keine.
Die Begegnung mit ihrem sinnlichen Feuer verfolgte ihn noch immer.
»Hunter«, flüsterte Elyssa atemlos, »würdest du mich küssen? Hart. Und wild. So wie damals im Garten?«
Die Worte entlockten Hunter ein entzücktes Stöhnen. Seine Arme schlangen sich um Elyssa, sein Kopf beugte sich zu ihr herab. Als sein Mund ihren berührte, fand er ihre Lippen geöffnet und bebend vor Begierde. Seine Zunge drang mit einem einzigen Stoß zwischen ihre Zähne und gab ihr, wonach sie verlangt hatte.
Hart. Und wild.
Die Verschmelzung von Elyssas Zunge mit Hunters geschah weder schüchtern noch zögernd. Sie dachte daran, was es für ein Gefühl gewesen war, von seinem Kuß liebkost und verzehrt zu werden. Bis in ihre Träume hatte sie sich schmerzlich danach ver-zehrt, hatte danach gehungert mit einer Heftigkeit, die ihr erst jetzt richtig bewußt wurde.
Voller Inbrunst schlang Elyssa die Arme um Hunters Hals und preßte sich an ihn. Alles in ihr drängte danach, ihm nahe zu sein,
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