Feuergipfel
sein, gelobte er sich. Beim nächsten Mal werde ich mich nicht von ihren süßen kleinen Krallen und ihrem verführerischen Körper, der sich unter meinem windet, so weit treiben lassen, daß ich völlig die Kontrolle verliere.
Bei dem Gedanken, Elyssa erneut zu nehmen, überlief Hunter ein prickelnder Schauder der Erregung.
Keine Sekunde zweifelte er daran, daß es ein nächstes Mal geben würde.
Jedes Mädchen, das so leidenschaftlich wie Frechdachs ist, wird sehr bald wieder Hunger verspüren. Sie wird wieder zu mir kommen und mitten in der Nacht an meine Tür klopfen.
Und ich werde schon auf sie warten.
Es dauert sicher nicht lange.
Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen zündete Hunter eine Kerze an und ging zu der Waschschüssel, die auf seiner Kommode stand. Er streifte seine Hose und Unterwäsche ab und griff nach einem Schwamm.
Der Anblick von Blut auf seinem langsam erschlaffenden Glied ließ ihn abrupt innehalten.
Herrje, was...
Ich war nicht so grob, daß ich sie verletzt hätte. Es ist passiert, zugegeben, aber sie war eindeutig bereit für mich.
Hunter hegte keinerlei Zweifel. Nur aufgrund der geschmeidigen, feuchten Bereitschaft ihres Körpers hatte er alle Selbstbeherrschung abrupt vergessen.
Es muß die Zeit ihres monatlichen Unwohlseins sein.
Leise, gedämpfte Geräusche drangen aus dem Zimmer nebenan.
Hunter blieb reglos stehen, legte den Kopf schief und horchte. Nach ein paar Augenblicken kam er zu dem Schluß, daß Elyssa weinte.
Unbehagen erfüllte ihn, als er sich wusch. Die erstickten, gebrochenen Laute von nebenan hielten unvermindert an.
Noch immer nackt ging Hunter zu der Wand zwischen ihren beiden Räumen und lauschte nervös. Die Laute kamen nicht von Elyssas Bett. Sie tat nicht das, was Belinda in einem solchen Fall getan hatte - im Bett liegen und geräuschvoll schluchzen, bis sie bekam, was sie von ihm haben wollte.
Tatsächlich klang es sogar, als täte Elyssa alles Erdenkliche, um Geräusche zu vermeiden.
Ich muß ihr weh getan haben.
Verdammt! Ich kann einfach nicht glauben, daß ich sie härter angefaßt habe als ein brutaler Flegel wie Mickey.
Angewidert von sich selbst und verärgert über seinen Mangel an Selbstbeherrschung zog Hunter sich hastig an und ging zu Elyssas Zimmer.
Als er die Tür öffnete, wurde das Schluchzen nun deutlich vernehmbar. Ein beißender Geruch stieg ihm in die Nase, als ob jemand dabei wäre, Kleider zu verbrennen.
Hunter schloß die Tür hinter sich. Ein schneller Blick sagte ihm, daß Elyssa jetzt im Bett lag. Etwas schwelte schwärzlich auf dem Rost des kleinen Kamins.
»Frechdachs?« fragte Hunter leise.
Das Schluchzen hörte so abrupt auf, als würde plötzlich ein Hahn zugedreht.
Auf Zehenspitzen tappte Hunter zum Bett und setzte sich auf die Kante.
Als Elyssa fühlte, wie die Matratze unter seinem Gewicht nachgab, wäre sie am liebsten geflohen. Aber sie war splitterfasernackt. Die blutbefleckten Überreste ihres Nachthemds und des Morgenrocks schwelten im Kamin.
Wie ein in der Falle gefangenes Tier lag sie vollkommen unbewegt da, während sie Hunter mit angestrengter Willenskraft hinauswünschte. Von ihm dabei ertappt zu werden, wie sie hilflos in die Kissen schluchzte, war nur ein weiterer Punkt auf der langen
Liste von Demütigungen, die sie in dieser Nacht erfahren hatte. Sie glaubte nicht, daß sie noch mehr davon ertragen konnte.
Elyssa zuckte zusammen, als Hunters Hand ihr Haar streichelte. Er fühlte die verräterische Bewegung und fluchte leise vor sich hin.
»Es tut mir leid«, sagte er reumütig. »Ich hatte nicht die Absicht, grob zu sein.«
Als Hunter das nächste Mal beruhigend über ihr Haar strich, zwang Elyssa sich, die Berührung in keiner Weise zu bestätigen. Dennoch konnte sie kaum das heftige Zittern unterdrücken, das ihren Körper erschütterte. Ihre Nerven waren derart angespannt, daß sie jeden Moment zu zerreißen drohten.
»Du warst enger, als ich erwartet hatte«, flüsterte Hunter entschuldigend. »Es war für mich schon lange her, seit ich das letzte Mal eine Frau hatte, und bei deiner Bereitschaft konnte ich mich nicht mehr zurückhalten.«
Elyssa sagte nichts und tat nichts. Sie lag einfach nur da und schauderte unter Hunters unerwünschtem Streicheln.
Das heftige Zittern von Elyssas Körper wirkte wie Salz auf der frischen Wunde in Hunters Selbstachtung.
»Nimm’s nicht so schwer«, flehte er sie an. »Von jetzt ab werde ich sanft und behutsam wie Sonnenschein mit dir umgehen.
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