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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Elyssa sich ihrer selbst sicherer, wenn sie über Ranchangelegenheiten diskutierten.
    Es gibt noch so vieles, was du nicht weißt, so vieles, was du von mir lernen kannst.
    Hunters nüchterne Feststellung hallte in Elyssas Gedanken wider und verunsicherte sie ebensosehr wie die zärtliche, glü-hende Liebkosung seiner Zunge auf der Innenseite ihres Handgelenks.
    »Was ist mit Mastbullen?« fragte sie.
    »Wir sind ziemlich knapp an Bullen.«
    »Besteht irgendeine Chance, den Verlust auszugleichen?«
    »Darum bemühen wir uns«, erwiderte Hunter lakonisch.
    »Das ist mir klar. Werden wir es schaffen, den Vertrag zu erfüllen?«
    »Auf die eine oder andere Weise.«
    »Was soll das heißen?«
    Hunter blickte demonstrativ zu dem Indianermädchen hinüber und sagte nichts mehr.
    Elyssas Augen weiteten sich leicht. Offenbar fragte sich auch Hunter, wieviel Englisch das Mädchen wohl wirklich verstand.
    »Die Jungs kämmen den Sumpf an all den Stellen durch, die du ihnen gezeigt hast«, fügte er hinzu. »Morgan und Johnny lassen die Hunde die höhergelegenen Canyons absuchen.«
    »Ich verstehe.«
    »Das rate ich dir auch«, schwor Hunter mit grimmiger Stimme. »Irgendwie werde ich dich dazu bringen, und wenn es das letzte ist, was ich auf dieser Welt tue.«
    Eine leise Röte stieg in Elyssas Wangen. Sie hatte den Verdacht, daß Hunter überhaupt nicht von Vieh sprach.
    »Falls sich irgend etwas ändert«, erwiderte sie gepreßt, »bitte setz mich sofort davon in Kenntnis.«
    »Selbstverständlich erfährst du es sofort. Das garantiere ich dir.«
    Dieses Versprechen würde Hunter mit Freuden halten.
    Aber zuerst mußte er sich eine Möglichkeit einfallen lassen, um Elyssa alleine zu erwischen. Und er mußte es schnell tun, denn seine Zeit auf der Ladder S näherte sich dem Ende. Wenn Abs Banditen nicht bald angriffen, würde Hunter Jagd auf sie machen müssen.
    Dann müßten er und Case zu den Spanish Bottoms zurück-kehren. Je eher sie dort hinkamen, desto eher würde auch der letzte der Culpeppers, die in Texas geplündert und gemordet hatten, seiner gerechten Strafe zugeführt werden.
    Hunter stand direkt unterhalb des Grates, der einen Ausblick auf Wind Gap bot. Einen Moment lang blickte er sich wachsam nach allen Seiten um, dann wich er lautlos zurück und verschmolz mit den dunklen Schatten der Kiefern, um zu warten. Undurchdringliche Finsternis hüllte ihn ein, überall ringsum brauste der Nachtwind und brachte die Aussicht auf Regen mit sich.
    Wenig später ertönte der Ruf einer Lerche zwischen den Kiefernstämmen. Hunter erwiderte den Ruf ebenso leise, wie er an sein Ohr gedrungen war.
    Case tauchte vor seinem Bruder auf.
    »Wenn du weiterhin so hart mit deinen Männern umspringst und deinen Ärger an ihnen ausläßt, wirst du sie verlieren«, sagte Case ruhig.
    »Was soll das heißen?«
    »Selbst Morgan schleicht nur noch auf Zehenspitzen um dich herum, und er ist weiß Gott nicht so schnell kleinzukriegen.«
    »Woher weißt du, was auf der Ladder S vorgeht?« gab Hunter zurück.
    »Ich erfahre es auf die gleiche Weise, wie ich erfahre, was sich so alles im Culpepper-Lager tut«, erwiderte Case vielsagend.
    »Mir gehen im Moment so viele Dinge durch den Kopf.«
    »Stimmt. Die Dinge heißen Frechdachs. Was ist schiefgelaufen zwischen dir und deinem kleinen Mädchen?«
    »Sie ist nicht mein Mädchen«, wies Hunter ihn schroff zurecht.
    »Und ob sie das ist. Sie ist dein, ob du sie nun gehabt hast oder nicht.«
    Selbst in dem schwachen Mondlicht sah Case die plötzliche Veränderung in Hunters Ausdruck.
    »Aha, so ist das also«, sagte Case ruhig. »Ist sie schwanger?«
    »Das geht dich überhaupt nichts an, verdammt noch mal«, fauchte Hunter.
    »Das letzte Mal hast du das zu mir gesagt, als ich dir erklärte, was für ein gemeines Stück Belinda war.«
    Die ganze Enttäuschung, die sich in Hunter aufgestaut hatte, explodierte ohne Vorwarnung. Er stürzte sich auf Case in einer Aufwallung von blinder Wut. Es gab ein kurzes, heftiges Handgemenge, aber der Vorteil war ganz auf Cases Seite. Er hatte sich unter Kontrolle.
    Hunter nicht.
    Ziemlich schnell fand er sich, nach Luft schnappend und mit dem Gesicht nach unten, auf dem Boden wieder, während er sich wild aufbäumte in dem Versuch, Case von seinem Rücken abzuschütteln.
    »Gib’s auf«, empfahl Case ihm und verstärkte den Druck auf Hunters Nacken und Arme. »Du bist derjenige, der mir diesen Griff beigebracht hat. Entkommen kannst du ihm nur mit gebrochenem

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