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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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verwandt ist«, fuhr Hunter fort. »Wegen all der Perlen und Muscheln auf ihren Kleidern.«
    »Das habe ich bereits gehört«, erwiderte Penny
    Elyssa faltete die Windel zusammen und griff nach einer zweiten. Nicht ein einziges Mal blickte sie dabei in Hunters Richtung.
    »Laß nur. Ich werde das machen«, sagte er und griff an Elyssa vorbei. »Ich habe in meinem Leben schon mehr Windeln gefaltet als du.« »Das ist nicht nötig«, wehrte sie giftig ab.
    Elyssa zuckte zusammen, als Hunters Hand sacht über ihre streifte.
    »Es ist sogar sehr nötig«, erwiderte er mit leiser Stimme.
    Bevor sie zurückweichen konnte, wiederholte Hunter ganz bewußt die kleine, zärtliche Liebkosung. Entrüstet blickte sie zu ihm auf.
    Ihre zornigen Worte erstarben auf ihren Lippen, als sie den Ausdruck qualvoller Erinnerung in seinen Augen wahrnahm. Zweifellos dachte er an seine toten Kinder.
    Die Erkenntnis löschte all ihre Erbitterung über Hunter aus und ließ nur ihren Schmerz und ihre Verletztheit übrig.
    Ich war wirklich eine Närrin zu glauben, meine Liebe würde einen anderen Menschen aus ihm machen, dachte Elyssa unglücklich. Sein Herz wurde mit seinen Kindern begraben.
    Von Anfang an habe ich mich nur törichten Illusionen über Hunter Maxwell hingegeben, habe nur das gesehen, was ich sehen wollte, statt der Wirklichkeit, die mir förmlich ins Gesicht schrie.
    »Inzwischen kümmere ich mich schon mal um das Abendessen«, murmelte Elyssa und wandte sich ab.
    »Das kann ich doch machen, Frechd ... äh, Elyssa«, sagte Penny, während sie sich hastig verbesserte. »Das Mädchen fühlt sich offensichtlich wohler, wenn du in der Nähe bist.«
    Elyssa wollte Einwände erheben, doch es war schon zu spät. Penny machte sich bereits auf den Weg. Elyssa und Hunter blieben allein zurück, abgesehen von der Indianerin, die kein Englisch konnte.
    Oder zumindest vorgab, kein Wort zu verstehen.
    Hunter schüttelte ein Stück des weichen Stoffes aus und faltete es geschickt.
    »Du kannst das wirklich gut. Besser als ich«, meinte Elyssa, entschlossen, die Unterhaltung auf einer unpersönlichen Ebene fortzusetzen.
    »Ich habe ja auch mehr Übung darin als du«, sagte Hunter. »Belinda hatte nicht sonderlich viel im Sinn mit Babys.«
    »Noch ein Punkt, in dem ich deiner verstorbenen, ungeweinten Ehefrau ähnlich bin«, sagte Elyssa bitter, bevor sie sich die Bemerkung verkneifen konnte. »Das muß dich doch unendlich bestärken in deinem Urteil.«
    Hunter warf ihr einen Seitenblick aus schmalen Augen zu.
    »Heißt das, du wirst jetzt endlich aufhören, vor mir davonzulaufen, und mit mir über neulich sprechen, als wir ...«, begann er.
    »Hat Case inzwischen etwas Neues über das Mädchen herausgefunden?« fragte Elyssa schnell, ohne auf Hunters Worte einzugehen.
    Auf keinen Fall wollte sie über die beunruhigende Nacht sprechen, in der Hunter ihr in einem Sturm der Lust ihre Unschuld geraubt hatte.
    Tatsache ist, daß ich mich ihm förmlich angeboten habe, rang sie sich zur Wahrheit durch. So gern ich auch die Schuld auf ihn abwälzen würde, aber ich kann es nicht.
    »Die Culpeppers waren durch Zufall auf ein kleines Jagdlager der Ute gestoßen«, erklärte Hunter. »Die meisten Krieger waren fortgeritten, um gegen die Armee zu kämpfen. Die verdammten Hitzköpfe hätten besser zu Hause bleiben und ihre Frauen und Kinder beschützen sollen.«
    Elyssa blickte zu der Indianerin hinüber. Falls sie verstand, was gesagt wurde, so ließ sie sich jedenfalls nichts anmerken.
    »Die Culpeppers haben ein paar halbwüchsige Jungen erschossen, das Mädchen geschnappt und sich dann schnell wieder aus dem Staub gemacht, bevor die Krieger zurückkehrten«, fuhr Hunter fort.
    »Hat Case ihren Namen erfahren?«
    »Die Culpeppers haben sie nie danach gefragt«, erwiderte er.
    »Das wundert mich nicht. Männer, die nur die Befriedigung ihrer Wollust im Sinn haben, interessieren sich herzlich wenig für den Namen ihrer Beute, die ...«
    Elyssa brach abrupt ab, als sie scharf nach Luft schnappte. Hunters Finger hatten sich mit einem eisenharten Griff um ihr Handgelenk geschlossen, der nur knapp von der Schmerzgrenze entfernt war.
    »Wage es nicht, das, was zwischen uns geschehen ist, mit dem zu vergleichen, was die Culpeppers dem armen Mädchen angetan haben«, zischte er leise.
    »Verdammt noch mal, laß mich los.«
    Der Druck um Elyssas Handgelenk hielt unvermindert an.
    »Du hast sie gebadet«, sagte Hunter, »hast dich um ihr Fieber gekümmert. Es war

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