Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
rief der erste Mann. »Morgan sitzt mir direkt im Nacken.«
    Ein dunkler Schatten sprang hinter Sonny herein und tauchte zu einer Seite weg.
    »Morgan«, sagte der Schatten. Dann erhob er brüllend seine Stimme: »Schließt und verriegelt die Küchentür!«
    »Yo!« antwortete Gimp von der Rückseite des Hauses her.
    Elyssa hielt den Atem an und wartete voller Furcht.
    Doch es stürmten keine weiteren Cowboys herbei.
    »Hunter!« schrie Elyssa. »Hunter, wo bist du?«
    Sie war sich gar nicht bewußt, daß sie zum Eingang gerannt war, um seinen Namen zu rufen, bis Morgan sie blitzschnell von der offenen Tür wegzerrte. Kugeln sausten heulend und pfeifend durch den dunklen Raum.
    Morgan schloß rasch ab und schob die eiserne Stange vor. Wieder prasselte ein Kugelhagel gegen die dreifach verstärkten Bohlen.
    »Ich brauche neue Munition!« rief Case aus dem oberen Stock.
    »Ma’am?« fragte Sonny.
    »Im Vorratskeller«, erklärte Elyssa benommen. »Dort liegt reichlich Munition. Hunter hat dafür gesorgt.«
    »Zwei Schachteln für jeden«, fügte Morgan hinzu.
    »Komm mit«, forderte sie ihn auf.
    Als Sonny Elyssa eine schmale Treppe hinunter in den Keller folgte, weiteten sich die Augen des jungen Mannes anerkennend beim Anblick des Nachschubs, den Hunter vorbereitet hatte.
    Eine brennende Laterne leuchtete in einer Ecke des großen unterirdischen Raumes am Fuß der Treppe und erhellte den Keller. Zusätzlich zu den üblichen Säcken mit Zwiebeln und Möhren, Kartoffeln und Äpfeln drängten sich mehrere Reihen von Fässern, Stapel von Munitionskisten und sieben Feldbetten mit Decken an einer der Lehmwände. Weitere Kisten, Patronenschachteln und volle Säcke mit Vorräten waren ordentlich in einer Ecke aufgeschichtet und warteten nur darauf, benutzt zu werden.
    Blackie lag auf einer der Pritschen, mit nur einem Stiefel angetan. Penny hockte neben ihm und verarztete sein verletztes Bein.
    »Bei allen Heiligen«, staunte Sonny, während er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ. »Dann hat uns Morgan also doch keinen Bären aufgebunden, was? Unser Vorarbeiter muß Soldat der Konföderierten Armee gewesen sein.«
    Gepreßt bestätigte Elyssa: »Das war er.«
    Sie wandte sich ab. Der Gedanke, daß Hunter noch immer dort draußen in Gefahr schwebte, war ihr einfach unerträglich.
    »Die Munition ist dort drüben«, fügte sie angespannt hinzu. »Sobald du Case Nachschub gebracht hast, verteil die Schachteln an die anderen Männer.«
    »In Ordnung, Ma’am.«
    Während Sonny Patronenschachteln auf seine Arme häufte, stellte Elyssa die Frage, die sie unablässig quälte.
    »Was ist mit Hunter? Hast du ihn gesehen?«
    »Nein, Ma’am. Er war oben auf dem Grat und deckte unseren Rückzug. Junge, Junge, der Mann kann wirklich schießen wie der Leibhaftige. Wenn er nicht gewesen wäre, hätten wir es nicht durch Wind Gap geschafft, ohne wie Siebe von Kugeln durchlöchert zu werden.«
    Sonny richtete sich auf und trottete an Elyssa vorbei zur Treppe.
    »Entschuldigen Sie mich, Ma’am. Die Jungs werden dies Zeug sofort brauchen.«
    Damit stürmte Sonny die Stufen hinauf.
    »Wie geht es ihm?« fragte Elyssa, als sie sich zu Penny umwandte.
    Blackie antwortete, bevor Penny etwas sagen konnte.
    »Ist nur eine Fleischwunde in meiner Wade«, erklärte er angewidert. »Sobald Miss Penny mein Bein verbunden hat, bin ich wieder mit dabei.«
    »Das ist nicht nötig«, erwiderte Elyssa.
    »Hölle und Pest, und ob es nötig ist!« schnaubte er. Dann murmelte er: »Sie müssen schon entschuldigen, Ma’am, aber da draußen tummeln sich mehr als vierzig Banditen. Wir brauchen jeden Mann.«
    »Halt still«, schalt Penny ihn sanft. »Ich werde jetzt die Wunde auswaschen.«
    »Sapperlot, Mädchen, kipp einfach Whisky drauf und dann schaff mich hier raus.« »Wie du meinst.«
    Flüssigkeit rann gurgelnd aus einer Flasche. Blackie zischte ein paar wüste, unflätige Flüche, doch beide Frauen taten so, als hätten sie nichts gehört. Dann begann Penny, die Wunde zu verbinden. Sie hatte die Bandage noch kaum verknotet, als Blackie auch schon seine Beine von der Pritsche schwang, seinen Fuß wieder in den Stiefel rammte und nach seiner Büchse griff.
    Als er sein verletztes Bein mit seinem Gewicht belastete, schnitt er eine Grimasse, erbleichte, fluchte ausgiebig ... und schwankte zur Treppe, wobei er seine Büchse als Krücke benutzte.
    Elyssa wandte sich ab, um ihm zu folgen.
    »Warte«, sagte Penny »Du blutest.«
    »Wo?«
    »Im Gesicht«,

Weitere Kostenlose Bücher