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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Elyssa?« fragte Hunter.
    »Ich bin hier«, sagte sie leise. »Ich habe mir ... Sorgen ... um dich gemacht.«
    Hunter stieß einen tiefen Atemzug aus.
    »Ich mir auch«, bekannte er. »... hatte großes Glück! Verdammt großes Glück. Wir alle haben Schwein gehabt.«
    »Richtig, Sir«, sagte Morgan. Wieder blitzte ein Lächeln in seinem kaffeebraunen Gesicht auf. »Von jetzt ab werden wir alle eifrige Kirchgänger und bibellesende Söhne Gottes sein.«
    Hunters Lächeln geriet etwas schief.
    »Du hast das größte Glück von allen gehabt«, sagte Elyssa zu Hunter. »Es wundert mich, daß die Banditen dich unbehelligt durchgelassen haben.«
    »Sie konnten nicht genug von mir sehen, worauf sie hätten schießen können. Ich habe an der Seite des Maultiers gehangen.«
    Was Hunter nicht sagte, war, daß für die Culpeppers keine Veranlassung bestanden hatte, ein wertvolles Maultier zu verschwenden, um ihn zu töten. Sie hatten die Ranch umstellt, sämtliche Ausgänge blockiert und alle Zeit der Welt.
    Sie konnten Hunter - und jeden anderen auf der Ladder S -in aller Ruhe einkreisen.
    »Diese Culpepper-Jungs schonen lieber ihre Maultiere, als eines wegen Hunter zu töten«, sagte Morgan. »Wenn Sie Bugle Boy geritten hätten, dann allerdings ...«
    »Genau das habe ich auch gedacht«, erklärte Hunter. »Bugle Boy ist ein zu wertvoller Hengst, um sein Ende bei einem solch gefährlichen Manöver zu riskieren. Also habe ich ihm einfach das Zaumzeug abgenommen und ihn laufen lassen.«
    »Wie bist du an das Maultier geraten?« erkundigte Elyssa sich.
    Hunters Lächeln war so kalt wie ein Messer, das aus seiner Scheide gezogen wird.
    »Sie schlugen mit Stöcken auf das Unterholz, um mich aufzustöbern«, erklärte er.
    Ein kalter Schauder überlief sie bei dem Gedanken, daß Hunter wie ein Tier gejagt worden war.
    »Blitzschnell bin ich aus meiner Deckung hervorgekrochen«, fuhr Hunter fort, »hab’ den Reiter des Maultiers runtergerissen und mich in den Sattel geschwungen. Bis der Hurensohn dahinterkam, was geschah, war ich schon auf und davon.«
    »Was jetzt, Sir?« fragte Morgan.
    »Teil die Männer auf. Du kennst ja die Übung.«
    »Ja, Sir. Die kenne ich, weiß Gott!«

24
    »Ich sehe Feuer!« gellte Case.
    Dann, gleich im Anschluß, verkündete Case die schlechte Nachricht von seinem Beobachtungsposten: »Hunter! Sie wollen die Ranch in Brand stecken und uns ausräuchern! Ich klettere aufs Dach hinauf!«
    »Mickey«, brüllte Hunter. »Fang an, die Wasserfässer zu öffnen. Und ihr anderen haltet die Kerle auf, die Fackeln tragen!«
    Die Männer setzten sich in Bewegung, um Hunters Befehle auszuführen, jedoch nicht so schnell, wie es ihm lieb gewesen wäre. Nach drei Tagen ununterbrochenen Kampfes gegen die Banditen waren die Ladder-S-Leute völlig übermüdet und fast am Ende ihrer Kräfte - im Gegensatz zu den Banditen, von denen die eine Hälfte schlafen konnte, während die andere auf das Ranchhaus feuerte.
    Aber von den Ladder-S-Cowboys wurde jeder einzelne gebraucht, um die Ranch zu verteidigen.
    In der Notunterkunft im Keller ging Elyssa die Reihe von Schlafenden entlang und weckte rasch diejenigen, die kampffähig
    waren.
    »Schnell, geht nach oben«, scheuchte sie sie auf. »Die Banditen kommen mit Fackeln.«
    Die Männer rollten sich voll bekleidet von ihren Pritschen. Hastig griffen sie nach ihren Waffen, die sie neben dem Treppenaufgang deponiert hatten, und polterten die Stufen hinauf.
    Penny erhob sich von der letzten Pritsche in der Reihe. Ihre Augen waren trübe vor Erschöpfung.
    »Was gibt es?« fragte sie benommen.
    »Banditen.«
    »Schon wieder?«
    »Zieh die Hose an, die ich dir gegeben habe«, riet Elyssa ihr. »Es kann sein, daß wir fliehen müssen. Ein Rock wird dabei nur hinderlich sein.«
    »Fliehen? Aber ...«
    Penny sprach in die leere Luft. Elyssa hatte sich schon wieder abgewandt und stürmte treppauf, ihren Karabiner in der Hand.
    Als sie im Erdgeschoß ankam, achtete sie kaum auf das Knallen von Gewehrfeuer und das Scheppern, als die Patronenhülsen auf den Boden fielen. Die Geräusche der Schlacht drangen inzwischen so unentwegt an ihr Ohr, daß sie sie gar nicht mehr wahrnahm.
    Der erste Mann, auf den Elyssas Blick fiel, war Hunter. Sie ignorierte das plötzliche Klopfen ihres Herzens und das prickelnde Gefühl in ihrer Magengrube, das sich jedesmal einstellte, wenn sie ihn sah. In den vergangenen drei Tagen hatte sie aus Taktgefühl sorgfältig darauf geachtet, im Hintergrund zu

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