Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
Moment lang in seinem Kopfkino zu verschwinden. Ich boxte ihn erneut.
    »Erkläre mir lieber mal, wo ich denn auf diesem Drahtesel Platz nehmen soll?!«
    »Na hier, auf dieser … Stange!«
    »Stange? Sehr fachmännisch«, gluckste ich. »Du scheinst dich mit Fahrrädern ja richtig auszukennen!?«
    »Als ob du wüsstest, wie das heißt!«
    »Ja!«, triumphierte ich. »Das ist das Oberrohr.«
    »Oberrohr?«, wiederholte Ilian ungläubig. »Das hast du erfunden.«
    »Nein! Echt jetzt, das heißt so.« Das war die reine Wahrheit.
    »Okay Lissy«, sagte Ilian. »Würdest du bitte auf meinem«, er lachte dreckig, »Oberrohr Platz nehmen?«
    Den Kopf schüttelnd setzte ich mich vorsichtig hin, während Ilian das Fahrrad festhielt. Elegant schwang er ein Bein über den Sattel.
    »Halt dich an mir fest«, bat er mich, bevor er in die Pedale trat. Als er etwas schlenkerte, krallte ich mich an ihn.
    »Wenn ich hier runterfalle, kille ich dich!«, kreischte ich und er begann Schlangenlinien zu fahren. Ich schrie und lachte, traute mich aber nicht, ihn auch nur für eine Sekunde loszulassen.
    »Fahr anständig, du Irrer!«, rief ich. Die Leute, an denen wir vorbeikamen, sahen uns schon eigenartig an, aber das machte mir nichts aus. Lachend hörte Ilian auf und fuhr geradeaus. Ich entspannte mich etwas.
    »Du solltest das Radel mal mit einem Radio tunen«, stichelte ich. Leider war ich da zu mutig gewesen, denn Ilian begann zu singen.
    » I’m blue dabedi dabedei …« Der Eiffel65 -Song, mit dem ich ihn mal aufgezogen hatte. Nur konnte Ilian noch schlechter singen als ich.
    »Stopp, hör auf«, flehte ich. Doch er sang gnadenlos weiter.
    »Bluten meine Ohren?«, jammerte ich, als wir in meine Straße einbogen. »Ich glaube schon – es ist so feucht in meinem Nacken.«
    »Nein«, unterbrach Ilian seinen … äh … Gesang … oder die Vergewaltigung meiner Ohren, das traf es wohl besser. »Das bin ich, wenn du mir so nah bist, muss ich immer sabbern.« Er hechelte mich wie ein Hund an, während er kräftig in die Pedale trat. Ich lachte lauthals, als wir vor meinem Zuhause ankamen. Mit Beinen aus Pudding hüpfte ich vom Fahrrad und wartete, bis Ilian es in der Garage verstaut hatte.
    »Woher wusstest du eigentlich, wo ich war?«, fragte ich, als er zurückkam.
    »Conny«, gestand er und zwinkerte mir zu.
    »Und wieso hast du dich nicht von einem Jäger fahren lassen?« Wieso war er ganz alleine gefahren? Das war zurzeit verdammt gefährlich.
    »André meinte, es wäre okay, auf offener Straße wird mir niemand etwas tun und ganz ehrlich? Ich konnte die Zeit für mich gerade gut gebrauchen.«
    Mein Handy vibrierte und ich öffnete eine SMS von Conny.
    Spontaner Pärchen-Kurzurlaub auf dem Campingplatz meiner Eltern?
    Nur die Clique und André. Wir könnten morgen schon los?
    Was sagt ihr? Bitte! Ich brauche die Zeit mit André ;-)
    xoxo, Conny
    Ich zeigte Ilian die Nachricht. Er las noch, als eine weitere SMS folgte.
    Von mir aus auch Thomas und Kassandra!
    Ilian und ich sahen uns fragend an. Jeder wartete darauf, dass der andere dazu zuerst etwas sagte.
    »Du bist der, der im Moment mit Ängsten zu kämpfen hat«, sagte ich und strich ihm über die Wange. »Entscheide du. Ich will nicht, dass der Trip für dich eine einzige Panikattacke wird.«
    »Lass mich darüber nachdenken, ja?«
    Ich nickte und nahm ihn an der Hand. »Gehen wir rein.«
    Zum Glück war es im Haus recht still. Sicherlich legte Rabiya gerade die Kleinen hin, also schlichen Ilian und ich hoch zu mir ins Zimmer. Nachdem ich die Tür hinter uns zugemacht hatte, atmete ich tief durch. Ich wollte etwas sagen, aber Ilian zog mich sofort wieder an sich heran. Sein Herz klopfte kräftig gegen meine Brust, als er mich fest umschlang.
    »Lass uns nie wieder streiten«, flüsterte er in meine Haare und ich brummte leise zustimmend. »Jetzt habe ich auch kapiert, dass ich dir immer erst Zeit zum Abkühlen geben muss.«
    »Sorry, Ilian. Ich weiß, dass du es gerne sofort ausdiskutiert hättest. Aber ich bin zurzeit so gestresst und einfach nur müde. Es tut mir so leid, dass ich das an dir ausgelassen habe.« Ich fühlte seine Lippen auf meinem Scheitel.
    »Legen wir uns hin«, schlug er vor und zog mich sanft zu meinem Bett herüber. Die Frettchen begannen im Käfig zu knurren. Sie würden sich wohl nie an einen Drachen in ihrer Nähe gewöhnen. Ich ließ mich von Ilian zudecken und kuschelte mich unter der Decke in seine Arme.
    »Wollen wir den Trip machen?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher