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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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lange weg«, brummte ich und zog mir genervt einen Stöpsel aus dem Ohr.
    »Da hinten sind Arva und Audrina.«
    Ich schoss hoch. »Er auch?«
    »Nein, sie sind alleine.«
    Ich rollte mit den Augen. »Komm wieder, wenn es was für Heterodamen zu sehen gibt.«
    Conny lachte und trat mir liebevoll auf den Hintern, bevor sie ging. Nachdem sie fort war, packte mich dann aber doch die Neugier. Ich rollte mich wieder herum und setzte mich auf. Mit den Augen suchte ich die Häupter der anderen Badegäste ab. Zum Glück waren Audrinas feuerrote Haare leicht zu erspähen. Blanker Neid packte mich, als ich mir ansah, wie Arva in ihrem Bikini aussah. Der Gedanke, dass Ilian diesen Körper liebte und gewohnt war, legte sich auf meine Stimmung wie ein Schleier aus Blei. Lange, perfekte Beine, ein wunderschöner Apfelpopo, ein flacher, durchtrainierter Bauch und zwei wunderschöne, große Brüste. Es war zum Kotzen. Mein Herz verknotete sich, als mein Kopfkino startete und ich mir Ilian und Arva im Bett vorstellte. Wie er diese perfekten Brüste berührte und liebkoste … ein Kloß im Hals hätte mich fast würgen lassen. Ich hatte eigentlich nie Komplexe … ich mochte meine Rundungen … aber im Vergleich mit Arva … keine Chance. Ich schnappte mir mein Handy. Jetzt brauchte ich Pink … LAUT!
    ***
    Am Montagmorgen betrat ich die Spanischklasse mit immer noch demselben leeren Gefühl im Bauch. Wem machte ich da eigentlich was vor? Ich würde niemals, … nie nie niemals an Ilian Balaur herankommen. Er spielte in einer Klasse weit über mir. Dennoch hatte ich mich heute Morgen besonders schick gemacht und wenn es nur für mich war. Verdammt, der Kerl wusste gar nicht, wie gut er es bei mir haben würde!
    Wieder die gute Pink im Ohr und Kaugummi kauend, bahnte ich mir meinen Weg vorbei an Sven zu meinem Platz. Ilian saß bereits da und fummelte an seinem Handy herum. Ich konnte es kaum glauben, als ich plötzlich Svens Hand an meinem Hintern spürte.
    »Nimm die Hand von meinem Hintern«, warnte ich und meine Stimme wurde mit jedem Wort lauter, »oder du singst demnächst Sopran!«
    Lachend zog Sven seine Hand zurück und ließ sich von seinen Neandertaler-Freunden beglückwünschen. Oh Mann, Sven … falscher Tag. So was von falsch. Ich setzte mich auf seinen Schoss und genoss seinen verblüfften Gesichtsausdruck.
    »Hör zu Schatzemann, die Mutti erzählt dir jetzt mal eine kleine Geschichte.« Ich spürte Ilians Blick auf mir, also lehnte ich mich näher an Svens Ohr und flüsterte: »Mach das noch einmal und ich sage meinem Vater, wo du wohnst. Er hat, was Jungs in meinem Alter angeht, eine Null-Toleranz-Politik!« Das war gelogen, aber woher sollte Sven das wissen? »Der schießt dir mit seinem Jagdgewehr«, welches mein Vater in Wahrheit nicht besaß, »jeden Finger einzeln ab.« Ich erhob mich und sah in Svens blasses Gesicht. Laut fügte ich dann hinzu. »Außerdem stehe ich auf Frauen, du Sackträger.« Damit ließ ich mich unter dem Gejohle der Klasse auf meinen Platz fallen. Ilian sah mich immer noch an, deswegen drehte ich mich zu ihm um, machte eine Kaugummiblase und fragte »Was?«, nachdem sie geplatzt war. Er sah ohne einen weiteren Kommentar weg und widmete sich wieder seinem Handy. Ich tat es ihm nach und schaute bei Facebook rein. Eine Nachricht erreichte mich.
    Entschuldige, ich wollte dich nicht anstarren.
    Seid ihr heute wieder im Fitnessstudio?
    Ich sah zu ihm herüber, doch er erwiderte meinen Blick nicht.
    Du weißt schon, dass ich neben dir sitze?
    Jetzt sah er rüber, sagte aber nichts. War er sich zu fein, mit mir in der Öffentlichkeit zu sprechen? So ein eingebildeter Arsch! Bevor ich weiter reagieren konnte, kam unser Lehrer herein.
    ***
    Liebes Tagebuch,
    die Hitze in mir wird unerträglich.
    Ich spüre in jeder Faser, dass mein Geburtstag naht. Meine Gelenke tun mir weh und der Rauch in meinem Hals droht mir gelegentlich die Kehle zu zuschnüren.
    Ich wollte heute mit ihr reden. Ich wollte es! Aber die Wut auf diesen Kerl hat es mir unmöglich gemacht. Ich musste mitten im Unterricht ohne ein Wort auf Toilette verschwinden, weil mein Hals vom Rauch brannte und kratzte.
    Es war nicht nur die Wut.
    Sie ist noch viel weiter von mir entfernt, als ich gedacht hatte.
    Meine Befürchtungen sind leider wahr geworden.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll?
    Mir tut alles weh.
    Innen und außen. Nur das Laufen bringt mir Frieden.
    Also laufe ich, bis ich fast umfalle.
    I.
    ***
    »Was hast du bei der Vier

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