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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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so?«
    »Er sagt, es sei heiß und anstrengend, aber er will im Sommer für zwei Wochen herkommen.«
    »Solange ich das Flugticket nicht bezahlen muss«, sagte Papa dem Kühlschrank.
    »Und er bringt jemanden mit«, machte ich ihn neugierig.
    »Oh, hat er eine neue Freundin?«, fragte Carmen, nachdem sie ein paar Gänseblümchen heruntergewürgt hatte. Es schmeckte ihr auch nicht … das sah man. Den Sturkopf hatten wir wohl gemein.
    »So wie das klang, ja. Viel hat er nicht verraten, denn er hat wohl gerade Prüfungen und konnte nicht so ausführlich schreiben.« Ich spülte den letzten Bissen meines Brotes mit einem Schluck Orangensaft herunter und lehnte mich im Stuhl zurück. »Wo wir gerade von Thomas sprechen … was ist mit meinem Tattoo?« Mein großer Bruder hatte sich das gleiche Tattoo wie unsere Mutter stechen lassen. Einen Drachen auf der Unterseite des rechten Unterarms. Ich wusste nicht wieso, aber ich fand das unheimlich toll … es hatte ein bisschen was von einem Tribal in S-Form. Dass es ein Drachen war, erkannte man nur am Kopf. Seit einem halben Jahr lag ich meinem Vater damit nun schon in den Ohren.
    »Wenn du achtzehn bist, darfst du mit deinem Körper tun, was du willst«, brummte er und biss in sein lieblos zusammengeschustertes Wurstbrot. Offensichtlich hatte er sich beim Imbiss nicht satt gegessen.
    »Du hast gesagt, dass du noch einmal drüber nachdenkst!«, protestierte ich. Ich wollte nicht noch über ein Jahr lang warten!
    »Wieso bist du eigentlich so dagegen, Andreas?«, beteiligte sich Carmen das erste Mal an der Diskussion.
    »Ich will nicht, dass sie mir später die Schuld gibt, weil ich es nicht verhindert habe!«, sagte er mit vollem Mund.
    »Papa!«, raunte ich genervt.
    »Aber, Andreas, du musst das mal von der Seite sehen: Tattoos sind Kunst. Körperkunst. Dieser Drachen ist eine Erinnerung an ihre Mutter … sieh es als die sichtbar gemachte Narbe, die ihr Tod hinterlassen hat!«
    Ich hatte gerade den Mund voller O-Saft, nickte aber heftig und sah Papa mit großen Augen an. Ja … verdammt, Carmen hatte Recht!
    »Das ist etwas, was Elisabeth ihr Leben lang mit sich herumtragen wird, dann kann sie es auch auf der Haut haben«, fügte Carmen hinzu.
    »Aber sie wird doch gerade erst siebzehn«, seufzte Papa. »Muss sie jetzt schon irgendwelche«, er machte Gänsefüßchen in der Luft, »NARBEN… mit sich herumtragen?« Das war zu hoch für Papa. Hilflos zuckte er mit den Schultern. »Lissy, ich überlege mir das noch mal!«
    »Oh Mann, Papa«, zickte ich. »Das sagst du JEDES Mal.«
    »Ich spreche mit ihm, Elisabeth«, kam mir Carmen erneut zur Hilfe. »Immerhin hast du ja bald Geburtstag!« Das war doch so gut wie ein Versprechen, oder? Fröhlich quietschend sprang ich auf und gab dem Stiefmonster einen Kuss auf die Wange. Wuuuhuuuu!
    ***
    Liebes Tagebuch,
    ich habe mich getraut.
    Ich habe auf sie gewartet. Die Sonne hat ihr Haar in goldene Seide verwandelt. Es waren nur wenige Worte.
    Sie ist unerreichbar für mich.
    Von einer anderen Welt. Als ich es aus ihrem Mund hörte, habe ich mit einer dummen Ausrede die Flucht ergriffen.
    I.
    ***
    »Ich fühle mich total deplatziert«, maulte ich Conny am Samstagabend ins Ohr. War ich hier in diesem Call-on-me -Video gelandet? Oder hatte ein bekloppter Sektenanführer zum Fruchtbarkeitstanz aufgerufen? Ich sah zu Conny. Sie trug wie die Frauen um mich herum knallenge Klamotten und ließ mich ganz einsam als Lump mit weitem Shirt und einer Boxershorts meines Bruders herumrennen. Hey, das ist Boyfriend Style und in jedem Universum, außer diesem, gerade total trendy!
    »Wenn er nicht hier ist, erwürge ich dich!« Ich war total auf Ilian-Entzug. Außer in Spanisch hatte ich ihn nicht einmal auf dem Flur oder dem Schulhof gesehen. Es war, als hätte sich eine Erdspalte aufgetan und die Perfekten verschluckt und immer nur für den Unterricht ausgespuckt. Natürlich hatte er mich nicht einmal angesehen oder mit mir gesprochen! Arsch. Aber ein verdammt heißer Arsch … Och menno!
    »Er war bisher immer hier«, versuchte mich Conny zu beruhigen. Woher wollte sie das wissen?
    »Als ob du vor meinem Outing darauf geachtet hättest!«
    Sie sah mich an, als wollte sie mir eine Ohrfeige geben. »Mann, bist du verknallt!«
    Jaaaa…. Maaaaaann!
    Wir gingen zusammen zu den Laufbändern, aber nirgendwo eine Spur von Ilian. Ich knirschte mit den Zähnen und schenkte Conny einen wütenden Blick.
    »Hey!«, begann sie sich zu verteidigen. »Dafür

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