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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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darum, dass ich ihr die Gruppenergebnisse mitgebe, da wir übermorgen weiter daran arbeiten.«
    »Zmej«, korrigierte Mischa sie. »Das heißt Drache.«
    »Aha«, meinte Conny mit einem Mir-doch-egal-Unterton. In mir brach alles wie ein Kartenhaus zusammen. Na toll, und ich hatte den Vorschlag gemacht, gemeinsam essen zu gehen. Was hätte ich jetzt dafür gegeben, mit Conny alleine zu sein.
    »Hat Lissy euch schon erzählt, dass Ilian ihr neulich eine Freundschaftseinladung bei Facebook geschickt hat?«
    Ja, Leon hatte ich es erzählt. Mischa noch nicht.
    »NEIN?«, staunte sie daher. »Echt?«
    »Jap«, versuchte ich gespielt lässig zu glucksen.
    »Der hat heute Geburtstag. Sicherlich reingefeiert und jetzt einen fetten Kater«, meinte Conny.
    Ich wusste, dass es ein Versuch war, mich zu trösten, und dankte ihr innerlich.
    »Skandal!«, sagte Mischa grinsend.
    »Und die offizielle Meldung?«, fragte Leon mit amüsiert hochgezogenen Augenbrauen.
    Conny sah kurz unsicher zu mir. »Fieberkrampf.«
    Mein Herz machte einen Aussetzer.
    »Bekommen das nicht nur kleine Kinder?«, grübelte Leon, unser angehender Arzt.
    »Was weiß ich?«, keifte Conny, als sei ihr die Nachricht total egal.
    In der Kantine kickte ich meine Schuhe von den Füßen, schnappte mir mein Handy unter dem Tisch, öffnete die Facebook-App und ging auf Ilians Nachricht von gestern.
    Hallo Ilian, wollte dir gerade zum Geburtstag gratulieren, da sagt mir Conny, dass du heute krank bist. (Du hast übrigens die Ehre, in einer Arbeitsgruppe in Bio mit ihr zu sein!) Ich hoffe du hast trotzdem einen schönen Tag.
    Grüße,
    Lissy
    Ich drückte auf Senden und legte mein Telefon schweren Herzens zur Seite. Mit viel Selbstbeherrschung würgte ich das Essen herunter. Wenn ich heute Abend wieder den Kühlschrank plünderte, würde mein Vater ausrasten. Leon schlang sein Essen herunter und gab Mischa ein paar seiner Fritten ab. Ein richtiger Kavalier! Ich aß langsam … nicht nur, weil mir der Hunger vergangen war, sondern auch, um Leon und Mischa schon mal vorzuschicken. Als ich endlich mit Conny alleine war, strich mir diese über den Arm.
    »Der hat bestimmt nur ordentlich reingefeiert!«, versuchte sie mich zu trösten.
    »Und warum sind die anderen dann topfit und anwesend?« Ich nickte unauffällig zum Tisch der Perfekten. Sie wirkten allesamt fröhlich. Selbst Arva – wie konnte sie nur?
    »Was weiß ich, vielleicht haben sie nicht so viel getrunken?«
    Ich nahm seufzend mein Handy wieder hervor. »Er hat geantwortet!«, jubilierte ich.
    »Wann hast du ihm geschrieben?«, fragte Conny verwirrt.
    »Gerade eben … man, scheiß Handyempfang … lad schneller!«
    Conny steckte den Kopf neben mich und gemeinsam warteten wir darauf, dass die Nachricht lud.
    Danke, Elisabeth/Lissy (du bist mir noch eine Antwort schuldig!).
    Ich fühle mich zutiefst geehrt.
    Was macht die Hand? Ach, und der Uhrzeit nach: Guten Appetit.
    Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Mit Herzklopfen tippte ich in die leere Zeile, um ihm zu antworten.
    Dankeschööön! Mein Schnitzel war allerdings mehr ein platt gehauener Fahrradreifen. Ieeks!
    Bitte Lissy! Elisabeth klingt so nach alter Frau.
    Ach und der Hand geht es gut, danke der Nachfrage!
    Was hast du eigentlich?
    »Gut?«, fragte ich Conny. Sie nickte und ich drückte auf Antworten. Vollkommen fertig ließ ich mich in die Arme meiner besten Freundin sinken.
    »Ich muss sterben.«
    »Nein, das musst du nicht.«
    »Conny, ich bin total verrückt nach ihm … jedes Wort von ihm … wow, ich meine, … es kribbelt überall, mein Herz steht kurz vorm Infarkt!«
    Gemeinsam starrten wir auf mein Handy, bis die erlösende Antwort kam.
    Liebe Elisabeth,
    ein letztes Mal, versprochen! Ab jetzt werde ich Lissy verwenden. Wirklich zu schade. Eine der schönsten Frauen der Geschichte, Kaiserin Elisabeth von Österreich, hörte ebenfalls auf deinen Namen. Aber wenn dir Lissy lieber ist, dann soll es so sein.
    Mir geht es schon wieder gut. Ich wäre ja zur Schule gegangen, aber meine übervorsichtige Mutter hat mich hierbehalten. Dabei wäre es in der Schule entspannender gewesen. Ich habe einen älteren Bruder und sechs jüngere Geschwister. Drei davon sind noch so klein, dass sie noch nicht in den Kindergarten gehen. Statt also im Bett zu liegen und friedlich Zeichentricks (ich bin der festen Überzeugung, dass die eine heilende Wirkung haben!) zu schauen, habe ich jetzt schon drei Bilder gemalt, einen Legoturm gebaut und zwei Windeln, deren Inhalt ich

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