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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Waldbrand.
    I.
    ***
    »Drachen?«, wiederholte ich ungläubig. Thomas und seine Freundin nickten, während sie betreten über den Küchentisch starrten.
    »Nur weil sie alle Drache mit Nachnamen heißen? Okay, das ist schon seltsam, ich meine, dass sie alle den gleichen Namen haben, nur eben in verschiedenen Sprachen, aber dass sie deswegen Märchenfiguren sein sollen?«
    »Drachen existieren und deine Mitschüler sind welche«, redete Kassandra auf mich ein. »Wir Jäger haben die Gabe, sie zu erkennen, sobald sie sich das erste Mal gewandelt haben.«
    »Ihr wollt mir sagen, dass Ilian und seine Freunde irgendwelche Echsen sind?« Die hatten doch den Schuss nicht gehört! »Mal ernsthaft, nehmt ihr Drogen?«
    »Was denkst du, weshalb sie sich sonst so komisch verhalten haben, als sie dein Tattoo gesehen haben?«, fragte Thomas und nahm einen Schluck Wasser. Ich legte meinen Kopf auf dem Küchentisch ab.
    »Weil ihr vielleicht zwei verfeindeten Sekten oder Mafiaclans angehört? So wie Montague und Capulet?« Ilian Montague und Lissy Capulet. Na bravo!
    »Nein Lissy«, seufzte mein Bruder. Die Türklingel unterbrach ihn und ich hob meinen Kopf an. Das waren bestimmt meine Freunde. Oder Papa und Carmen hatten die Hände voll. Thomas erhob sich und schlenderte zur Tür. Kassandra sah mich mit einer Mischung aus Mitleid und Gutmütigkeit an, als wäre ich eine Beschränkte, die es galt zu beruhigen.
    »Du bist ja vielleicht mutig!«, hörte ich meinen Bruder sagen. »Seiryū, welch seltener Anblick! Ilian, oder?«
    Ich sprang sofort auf und rannte zur Tür. Ilians braune Augen sahen ängstlich von mir zu meinem Bruder.
    »Ja, ähm«, begann er nervös und hielt Thomas die Hand hin, der sie nicht ergriff. Ein peinlicher Moment verstrich, in dem Ilian die Hand herunternahm und sie sich an der Hose abwischte, als hätte er in Glibber gepackt. »Lissy, ich muss dir einiges erklären.«
    »Du kommst gerade richtig«, sagte Thomas und trat zur Seite, damit Ilian hereinkommen konnte, doch der zögerte. »Treffen unter weißer Flagge, okay?« Die hatten sie doch nicht mehr alle.
    »Ilian, könntest du BITTE meinem Bruder klarmachen, dass du KEIN Drache bist. Ich glaube, er und seine Freundin nehmen Drogen.« Ich lachte, doch Ilians Miene blieb ernst, als er eintrat und sich im Flur umsah.
    »Sag es ihr, Seiryū!«
    Was? »Thomas, könntest du aufhören ihn zu beleidigen?« Was immer dieses Wort bedeutete, es war bestimmt nichts Nettes, wenn die Sekte meines Bruders mit der von Ilian nicht klarkam.
    »Es ist keine Beleidigung, Elisabeth«, sagte Ilian und musterte mein Gesicht. »Was Mendel getan hat, war unverzeihlich.«
    Ich sah betreten zu Boden. »Danke, dass du mir zu Hilfe geeilt bist!«
    »Unübliches Verhalten!«, sagte mein Bruder und bat Ilian herein. Wir setzten uns an den Küchentisch. Kassandra sprang jedoch auf und lehnte sich an die Küchenzeile direkt vor den Messerblock. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film.
    »Also, wie kommt es, dass du meiner Schwester geholfen hast und dich gegen den Befehl deiner Brutmutter gestellt hast?«
    Ich erwartete, dass Ilian ihn verwirrt ansehen würde, doch er seufzte nur. »Ich mag Lissy sehr gerne. Audrina ist nicht meine Brutmutter, sondern ihre Mutter. Wir Jungen haben die Situation für uns behalten.« Ilian sah mich an und wollte nach meiner Hand greifen, doch ich zog sie weg. »Es tut mir unendlich leid, dass ich es ihnen gesagt habe, Elisabeth. Ich hatte Angst. Als ich das Tattoo gesehen habe, kam ich mir so verraten vor. Du warst in meinem Heim, hast die Kinder kennengelernt, dazu der Angriff auf meine Mutter …«
    »Das war kein Unfall?«, warf ich dazwischen.
    Ilian schüttelte den Kopf. »Nein, sie wurde dafür bestraft, dass mein Bruder einen Menschen geheiratet hat.«
    »NEIN?«, riefen Kassandra und Thomas fast unisono erstaunt aus.
    »Ein Drache, der einen Menschen heiratet?«, fragte mein Bruder und Ilian nickte. »Merkwürdiges Verhalten.«
    »Das dachte die Brutmutter auch.«
    »Und bestrafte deine Mutter, weil sie es zuließ?« Thomas schien gebannt an Ilians Lippen zu hängen.
    »Ja«, seufzte dieser. »Jedenfalls war ich verwirrt und verletzt, Elisabeth. Ich dachte, du hättest mich an der Nase herumgeführt! Ich hätte ahnen sollen, dass du mit dem Orden nichts zu tun hast.«
    »Oh je, ihr nehmt alle Drogen!«, seufzte ich und stützte meinen Kopf in meinen Händen ab. Es tat so weh, dass ich es schnell wieder sein ließ.
    »Nein Lissy, ich bin

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