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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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lächelte in mich hinein und ließ mir Bruno Mars in die Ohren schallen.
    ***
    »Ich bringe diesen Mann irgendwann um!«
    Damit meinte Conny ihren Englischlehrer, als wir uns gerade in der Schulkantine das Dessert aussuchten. Ich liebte meine beste Freundin so sehr … auf Facebook hatten wir sogar eine eingetragene Partnerschaft. In der Schule glaubten echt einige, dass wir ein Paar waren. Das hatte schon für einige witzige Situationen gesorgt. Vielleicht sollte ich Sven stecken, ich sei lesbisch? Das war DIE Idee!
    »Ich glaube, ich erzähle dem Spanner, dass ich lesbisch bin«, fand die Idee den direkten Weg aus meinem Mund in die Ohren meiner besten Freundin. Conny war zwei Zentimeter größer als ich, schlank, hatte kurze braune Haare und einen sexy Leberfleck auf der Wange (so Marilyn-Monroe-mäßig).
    »Alter, geile Idee!«, staunte sie mich mit großen, blauen Augen an. So unterschiedlich wir auch waren, die Augenfarbe teilten wir uns.
    »Wäre dir doch egal, oder?«
    Sie zog amüsiert die Augenbrauen hoch und sah mich von oben bis unten an. »Mädel, wenn ich lesbisch wäre, ich würde dich so was von flachlegen!«
    Wir lachten und während wir das taten, trafen meine Augen auf Ilian, der an einem der hässlichen Kantinentische saß und gerade das Würstchen in seinem Hotdog vom Brötchen befreite ... und von allem anderem auch. Wieso hatte er nicht gleich um eine nackte Siedewurst gebeten? Machte er Trennkost oder was sollte das?
    »Wo ist Mischa?«, fragte ich schnell, als Conny bemerkte, dass ich meine Augen über die Kantine hatte schweifen lassen.
    »Ihre Eltern lassen sie nicht mehr in der Schule essen, ist ihnen zu teuer geworden«, seufzte Conny. »Der Welpe leistet ihr heroisch Gesellschaft im Park.«
    Ich nickte. Mischas Mutter war Hausfrau und ihr Vater hatte vor kurzem seinen Job verloren. Zu allem Unglück waren die Kosten für unser Halbinternat letzten Monat stark gestiegen. Mein Vater hatte gemeint, ich solle bei dem Preis für uns alle was einpacken und mit heimbringen. Er hatte nicht ganz Unrecht. Na ja, ich war ihm dankbar, dass ich weiterhin hier essen durfte. Besonders seit das Stiefmonster wieder einmal Diät machte.
    »Wo setzen wir uns hin?«, wollte Conny wissen und sah sich um. In der Nähe von Ilian und seiner Clique waren noch Plätze frei … sowie am anderen Ende der Kantine.
    »Komm«, meinte meine beste Freundin schließlich und ging auf die Perfekten zu. Offensichtlich waren ihr die anderen Plätze zu weit weg. Wir setzten uns hin, ohne dass es einen von Ilians Freunden, oder gar ihn selbst, interessiert hätte. Conny schob sich ihr Essen auf dem Tablett zurecht und begann genüsslich ihre Fritten in Mayo und Ketchup zu baden. Ich brauchte erst mal einen großen Schluck Cola. Nachdem ich das Glas abgesetzt und erfolgreich ein lautes Aufstoßen hinuntergekämpft hatte, merkte ich, dass Mendel mich anstarrte. Mendel war Ilians Geschlechtsgenosse in der Clique. Die beiden waren quasi die Hähne im Stall. Mendel hatte große blaue Augen und krause braune Haare. Ich fragte mich ernsthaft, was seine Eltern geraucht hatten, als sie ihm den Namen gaben. Mendel … wie der Typ mit der Vererbungslehre … nur als Vorname. Jedenfalls war er ein arrogantes Arschloch, deswegen musste ich auch nicht lange überlegen, was zu tun war.
    »Guck nicht so!«, fuhr ich ihn an.
    Conny drehte sich zu Mendel um und sah gespielt wütend aus. »Echt, behalt deine Augen und deinen Schwanz bei dir. Die Frau gehört mir.«
    Ich hätte nicht das Glas wieder ansetzen dürfen! Fast wäre mir in dem Moment die Cola aus der Nase geschossen. Zum Glück konnte ich mein Gesicht rechtzeitig in einer Serviette verbergen. Ilian musterte das wurstlose Brötchen auf seinem Teller, während Audrina aufstand. Audrina – ja, die hatten alle so Pannenamen –, wenn es ein Alphatier in der Clique gab, dann war es wohl sie. Außerdem war sie Mendels Freundin. Sie hatte lange rote Haare und perfekte Gesichtszüge, in denen giftgrüne Augen leuchteten. Letztere sahen uns jetzt vorwurfsvoll an.
    »Haltet mal schön die Füße still, Mädels!«, sagte sie mit warnendem Unterton.
    »Ich mach mir gleich in die Hose!«, raunte ich und schüttelte mich gespielt ängstlich.
    Milda, die letzte im Bunde der Perfekten, lachte. Sie hatte große dunkelbraune Augen und langes, welliges brünettes Haar. Sie sah im Grunde immer sehr freundlich aus, aber sie sagte so selten etwas. Man hätte sie glatt mögen können, wenn sie nicht

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