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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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schaltete auf Kopfkino, denn die Ansprache hatte ich schon oft genug gehört. Zum Glück schnappte er sich gleich darauf seinen Geldbeutel und machte sich auf den Weg zum Imbiss um die Ecke. Ich wanderte hoch in mein Zimmer und ließ mich überraschen, ob er mir auch was mitbringen würde.
    Trulli und Egon, meine beiden Frettchen, randalierten vor Freude, als ich den Raum betrat. Sie wussten, dass sie nun für den Rest des Tages rausdurften. Ich begrüßte beide ausgiebig mit Küsschen und Streicheleinheiten und machte den Käfig auf. Trulli musste dran glauben und sich die ganze Geschichte von Ilian und dem Mittagessen anhören. Verdammt… vielleicht hatte er ja wirklich brechen müssen? Er hatte immerhin morgens an der frischen Luft gesessen und sein Essen so merkwürdig seziert?! Aber nein, jemand, dem schlecht war, würde wohl eher nur das Brötchen und nicht die Wurst essen. Mit Sicherheit hätte Arva ihn auch nicht draußen alleine sitzen lassen, wenn es ihm nicht gut ginge … nein … diese Hoffnung konnte ich beiseiteschieben. Er hatte auch gar nicht krank ausgesehen. Ganz im Gegenteil. Er hatte ganz einfach mein Verhalten zum Kotzen gefunden. Wut keimte in mir auf. Es ging ihn doch einen Scheißdreck an, was ich tat! Oder? Vielleicht nahm ich mich auch etwas zu wichtig und das Ganze hatte mit mir gar nichts zu tun?
    Ich nahm meinen Laptop und ließ ihn hochfahren, während ich Egon hinter den Ohren kraulte. Trulli war damit beschäftigt, gegen meinen Teppich anzukämpfen. Sie hatte vollkommen Recht … da musste dringend mal ein neuer her. Das Blau wirkte mittlerweile fast grau. Die Erkennungsmelodie des Betriebssystems lenkte meine Aufmerksamkeit wieder zum Laptop. Ich startete mein E-Mail-Programm und wartete, bis alle neuen Mails erschienen.
    »Wuhuu, Egon, endlich wurde DAS Mittel gefunden, um meinen Penis zu verlängern«, sagte ich belustigt und löschte erst mal den Spam. Dann scrollte ich weiter runter. Die Mail von meinem Bruder würde ich zuletzt lesen. Das Beste immer zum Schluss. Facebook hatte mir wieder mal das Postfach zugedonnert, aber … was war das? Eine Freundschaftsanfrage … ich klickte die Mail an und … fiel vom Glauben ab. »Ilian Balaur will mit dir auf Facebook befreundet sein« , las ich ungläubig. Na toll! Wie sollte das denn gehen? Wenn ich die Einladung annahm, dann sahen das meine Freunde direkt. Und wieso zur Hölle schickte er mir überhaupt eine Freundschaftsanfrage? Er sagte mir in der Schule nicht mal Hallo, würdigte mich nie eines Blickes!? Ich rief Conny an.
    »Coooooonnny!«, kreischte ich in den Hörer.
    »Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa?«, kreischte sie zurück.
    »Ilian Balaur hat mir im Fratzenbuch eine Freundschaftsanfrage geschickt!«
    »Häääh?« Ja, Conny, das dachte ich auch. »Wie kommt er denn darauf?«
    »Keine Ahnung, was soll ich tun?«
    »Na, nimm halt mal an … vielleicht will er dir was per Nachricht schreiben?! Du hast doch eingestellt, dass das nur Freunde können, oder?!«
    »Ja … ja«, grübelte ich. Hmmmh.
    »Zumindest kannst du mal sein Profil durchstöbern!« Conny lachte. »Vielleicht findet sich ja was Verwendbares.«
    »Verwendbares?«
    »Na ja, wenn mal wieder einer blöd kommt. Wer weiß, vielleicht guckt er gerne die Glücksbärchis … das könnten wir als Druckmittel nutzen.«
    Ich lachte. Der Gedanke war zu köstlich.
    »Wenn ihm das peinlich wäre, würde er es wohl kaum bei Facebook angeben, oder?«
    »Ach du«, schallt mich Conny. »Keine Fantasie. Nimm halt mal an und schau, was passiert. So eine Facebook-Freundschaft frisst ja kein Brot!« Da hatte sie Recht. »Los, nimm an und erzähl mir, was da so steht!«
    »Okay«, hauchte ich und tat, was sie sagte. Ilians Profil erweiterte sich vor meinen Augen. Ich vergrößerte als Erstes sein Bild und mein Herz begann so schnell zu schlagen, dass ich mich zusammenreißen musste, um nicht laut loszuquietschen. Schnell speicherte ich es mir in einen privaten Ordner. Ein letztes Mal warf ich einen Blick auf seine braunen Augen, das süße Lachen und schaute auf seine Pinnwand.
    »Geh unter Infos!«, trieb mich Conny an.
    »Ja … ja!«
    »Der hat bald Geburtstag«, staunte ich. Er würde in wenigen Tagen ein Geburtstagskind sein … Kleine Herzchen stiegen vor meinem inneren Auge auf.
    »Aha … was sonst?«
    »Beziehungsstatus: In einer Beziehung.«
    »Das wissen wir«, brummte Conny in einem genervten Singsang. Ich wechselte zu den »Gefällt-mir« -Angaben.
    »

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