Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
müssen für ihre Brut geradestehen, sofern man nachvollziehen kann, wessen Kind Mist gebaut hat. Je kleiner die Nester wurden, desto einfacher wurde dies jedoch über die Jahre.«
    »Also habt ihr doch irgendwie einen Familienverbund?«
    »Irgendwie schon, ja. Zu sagen, dass es uns nicht beeinflusst hat, so lange unter Menschen zu leben, wäre gelogen.«
    »Und was ist mit Audrina? Wieso hat Arva vor ihr Angst? Und wieso hat Arva deswegen ihr Kind – ach ja, ihr habt ja kein Mama- und Papi-Gefühl, aber wieso ist er angeblich ein Kind deiner Eltern?«
    Ein merkwürdiges Funkeln ging durch Ilians Augen und er wich meinem Blick aus. »Darf ich bei der Frage vorerst noch passen?«
    Ich nickte, denn ich hatte noch genügend andere Dinge, die mir durch den Kopf schossen. »Und ihr esst nur Fleisch?«
    »Als Kinder essen wir auch noch andere Dinge, aber spätestens kurz vor der Verwandlung fangen wir an, nur noch Fleisch zu essen. Die Jäger behaupten, wir würden Menschen fressen, das ist aber schlichtweg gelogen.« Seine braunen Augen sahen mich flehend an. »Bitte glaube den Mist nicht, Lissy. Ich weiß, Thomas ist dein Bruder, aber er ist im Orden und wird glauben, was dort über Drachen propagiert wird.«
    Ich sah ihn einfach nur an, denn das konnte ich ihm nicht versprechen. Thomas war mein Bruder und wie könnte ich ihm nicht glauben, wenn er mir etwas aus tiefster Überzeugung sagen würde?
    »Du hast also noch nie einen Menschen gefressen?«
    »Nein«, Ilian schüttelte den Kopf, »ich kenne keinen Drachen, der das je getan hätte. Wirklich nicht, Lissy!«
    Danach würde ich Thomas fragen müssen, aber ich bin ganz ehrlich: Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen! Mein süßer Ilian mit den Schokoladenaugen und den so verführerisch duftenden Haaren (Gott, roch der Kerl geil) sollte einen Menschen fressen? Neeeee! Um ihm zu beweisen, dass ich ihm vertraute, legte ich mich neben ihn. Na ja und in der Hoffnung ihm vielleicht etwas näher zu kommen. Ilian lächelte mich an, doch dieser Gesichtsausdruck verstarb sofort wieder, als er mein Gesicht genau betrachtete.
    »Hast du Ärger bekommen, weil du mir zur Hilfe gekommen bist?«, fragte ich. »Danke übrigens dafür.«
    Ilian musterte die Bettdecke. »Nein, nein, nicht wirklich. Dank meiner Färbung habe ich so eine Art Idiotenfreischein.«
    Ich sah ihm an, dass er darüber nicht weiter sprechen wollte, sicherlich aus dem gleichen Grund, warum er über Audrina schwieg.
    »Jedenfalls darf ich mir mehr erlauben als manch anderer.«
    Ich lächelte ihn an und kuschelte mich an ihn heran. Etwas überrascht sah er mich an und legte dann einen Arm um meine Taille.
    »Du erstaunst mich!«, gab er zu.
    »Ich bin zusammengeschlagen worden und du kamst zu meiner Rettung. Drache hin oder her, ich habe das Bedürfnis, jetzt bei dir zu sein.«
    »Ja, aber das ist nur passiert, weil ich dich verraten habe.« Er klang frustriert und von Selbsthass zerfressen. Ich strich vorsichtig über seinen Arm.
    »Lass uns über was anderes sprechen«, seufzte ich.
    »Worüber?«
    »Du könntest mir einen Witz erzählen«, schlug ich vor. »Wenn es geht, einen versauten.«
    Ilian brach neben mir in Gelächter aus. »Ich kenne keine Witze und erst recht keine versauten!«
    »Als ob«, spottete ich. »Jeder Sackträger kennt anzügliche Witze!«
    »Ich aber nicht.«
    »Wieso? Hast du keinen Sack?« … Darf ich mal nachsehen?
    »Ähm doch, aber …«
    »Na dann, her mit einem Witz!«, unterbrach ich ihn.
    »Mir fällt nur einer ein und der ist nicht wirklich versaut. Der geht nur in die Richtung.«
    »Ilian, weniger rausreden, mehr Witze erzählen!«, brummte ich.
    »Okay. Treffen sich ein Elefant und ein Kamel. Fragt der Elefant: Wieso trägst du deine Brüste auf dem Rücken? Sagt das Kamel: Dumme Frage für jemanden, der seinen Schwanz im Gesicht trägt!«
    Ich schnappte mir eins meiner kleinen Kissen und schlug es ihm sanft ins Gesicht. »Ilian! Das war total schlecht!« Dennoch lachten wir beide.
    »Hab ich doch gesagt«, verteidigte er sich.
    »Gib dir ein bisschen mehr Mühe!« Ich rückte wieder etwas näher heran und mir wurde heiß. Zur Abwechslung lag das aber nicht an seiner Nähe alleine. »Strahlst du Hitze ab?«
    »Ja, wir sind nach einer Verwandlung sehr heiß.«
    ICH KONNTE NICHT ANDERS! Entschuldigung, aber – hallo? Steilvorlage! »Oh Ilian, du bist heiß?«, schnurrte ich gespielt lasziv. »Da kann man doch Abhilfe schaffen.« Ich wurde aus seinem Gesicht nicht schlau,

Weitere Kostenlose Bücher