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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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einen Kühlakku!«
    »Ich esse die nachher dann auch«, rief ich und stürmte los, die Treppe nach oben. Im Zimmer blieb ich einen Moment hinter der Tür stehen und horchte, ob Carmen hinterher kam, um mir die Wurst abzunehmen. Aber es blieb still im Treppenhaus. Ilian sah mich mit einer Mischung aus Belustigung und Verwirrtheit an. Ich legte mich wieder neben ihn und reichte ihm meine Beute.
    »Hmmh«, brummte er grinsend. »Abgepackte Wurst, Mensch Lissy, du hättest doch nicht gleich die gute Wurst holen müssen.«
    Ich knuffte seinen Oberarm und er jaulte kurz auf. Geschah ihm recht.
    »Entschuldigung, wir haben keine Freunde, denen eine Metzgerei gehört und ja, wir kaufen öfters mal abgepackte Wurst. Problem?«
    »Nein, Elisabeth!« Dafür fing er sich noch eine. »Aua!«
    »Iss deine Wurst, du Undankbarer!«
    »Ja, Herrin!« Damit schnappte er sich eine Scheibe und stopfte sie sich komplett in den Mund. Oh Mann …
    »Musst du Arva so ansprechen?«
    Er verschluckte sich fast und hielt sich die Hand vor den Mund. Seine Augen funkelten amüsiert, als er den Kopf schüttelte. Vorsichtig setzte er sich auf und ich tat es ihm gleich.
    »Nein«, sagte er, nachdem er runtergeschluckt hatte. »Du wirst es mir nicht glauben aber ich nenne sie – Arva!«
    »Nein? Echt jetzt? Arva? Wie kommst du denn da drauf?«, stieg ich auf ihn ein. Irgendetwas in seiner Mimik sagte mir, dass ihm das gefiel.
    »Keine Ahnung, ich habe mal nachts so herumgesessen und da dachte ich mir so: Arva! Mensch, das ist doch mal ein geiler Name!«
    »Hast du nachts nichts Besseres zu tun? Schlafen? Masturbieren?«
    »Nein, aber jetzt weiß ich, was du nachts so treibst.«
    »Tjaha, stell dir vor, ich schlafe nachts.«
    »Ich auch!« Er steckte sich wieder etwas Wurst in den Mund.
    »Und wann masturbierst du dann?«
    Er kaute und überlegte kurz. »Na, wenn ich in Spanisch neben dir sitze!« Der Schalk sprühte mir aus seinen Schokoladenaugen nur so entgegen.
    »Dann machst du was falsch, denn ich habe noch nie verzückte Geräusche von dir neben mir gehört.«
    »Vielleicht kannst du mir ja mal Nachhilfe geben?!« Er zog die Augenbrauen hoch und ich hätte ihn am liebsten geknutscht.
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach diesen Moment, gerade als es überall anfing in meinem Körper zu kribbeln. Mein Bruder kam herein und sah Ilian und mich mit gemischten Gefühlen an.
    »Kannst du wieder laufen?«, kam er gleich zur Sache.
    Ilian nickte. »Ja, ich denke schon. Angenehm wird es nicht sein, aber es wird gehen.«
    Oh nein, ich wollte nicht, dass er schon ging! Meine Freunde würden zwar gleich kommen, aber ich wollte einfach dass er blieb.
    »Dann ist jetzt die Gelegenheit! Carmen und Papa sind bei den Nachbarn.«
    Ilian setzte sich mit vor Schmerzen verzerrtem Gesicht in Bewegung. Ich holte seine Sachen und gab sie ihm. Nur mit großer Mühe schaffte er es, sich anzuziehen.
    »Kannst du ihn nicht fahren?«, fragte ich Thomas, der gleichzeitig mit Ilian auflachte.
    »Das wird er kaum wollen«, meinte mein Bruder und Ilian nickte. Da ging mir ein Licht auf. Klar, wieso sollte Ilian wollen, dass ausgerechnet ein Jäger ihn zu seinem Nest fuhr?
    »Dann gehe ich mit ihm!«
    »Lissy!«
    »Nein Thomas, er ist mein Mitschüler, verdammt. Ich lasse ihn doch nicht so alleine durch die Stadt wanken!«
    »Das geht schon, Lissy!« Ilian sah mich mit einem so himmlischen Lächeln an, dass meine Knie zu Pudding wurden. Oh mein Gott, ich hätte nicht gedacht, dass es noch schlimmer hätte werden können, aber Scheiße verdammt, ich war ihm hoffnungslos verfallen.
    »Ach ja«, sagte er plötzlich, nachdem seine Jeans wieder da saß, wo sie hingehörte und griff in seine Hosentasche. Er holte etwas kleines, in bunt getupftes Geschenkpapier verpacktes heraus. »Herzlichen Glückwunsch.«
    Ich nahm das kleine Bonbon-Geschenk entgegen und sah ihn erstaunt an. »Danke, aber das war doch nicht nötig, Ilian!« Herrje, ich hatte doch auch nichts für ihn gehabt. Mann, war mir das peinlich!
    »Doch, in gewisser Weise schon.« Er sah zu Thomas. »Dein Bruder wird es dir erklären.«
    Wie jetzt?
    »Ja ja«, drängte mein Bruder. »Und jetzt raus mit dir, und ab sofort lassen du und deine Freunde die Finger von meiner Schwester oder ich erkläre euch alle für Freiwild.«
    »Thomas!«, kreischte ich entsetzt. »Jetzt führe dich hier mal nicht wie Papa auf.« Wobei mein Vater so etwas nie getan hätte. Der war cool drauf im Gegensatz zu meinem Bruder.
    »Schon gut«, sagte

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