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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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sie abschätzend an. Ich fragte mich, ob ich von Mendel oder Audrina in irgendeiner Art eine Entschuldigung erwarten durfte?
    »Da kommen ja die Schläger«, brummte Leon.
    »Im Grunde war es ja nur Mendel«, sagte Mischa.
    »Die sollten sich alle schämen! Außer diesem Balaur hat keiner was getan, um Mendel zu stoppen.« Leon war echt stinkig, dabei war ich diejenige gewesen, die Bekanntschaft mit einer Drachenfaust gemacht hatte. Gott, im Nachhinein kam mir die Nacht so surreal vor, als hätte ich sie gar nicht selber erlebt, sondern hätte das alles nur in einem unglaublich schlechten Film gesehen.
    »Ilian steuert auf uns zu«, warnte Conny und ich zuckte zusammen. Ich hatte noch keine Gelegenheit gehabt, meinen Freunden zu sagen, dass … ja was? Waren Ilian und ich jetzt zusammen? Er schien das jedenfalls so zu sehen und blieb mit seinem Tablett neben mir stehen.
    »Darf ich mich zu euch setzen?«, erklang seine liebevolle, warme Stimme.
    »Wenn es unbedingt sein muss«, knurrte Leon. Ilian nahm sich einen freien Stuhl und schob ihn zwischen mich und Mischa. Ich sah auf seinen Teller. Bratwurst mit Fritten, genau wie ich. Kurzerhand spießte ich den Rest meiner Wurst auf und verfrachtete sie auf seinen Teller. Dafür klaute ich mir gleich ein paar Fritten. Meine Freunde beobachteten das Schauspiel mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Haben wir was verpasst?«, fragte Conny und grinste mich frech an.
    »Ja, Elisabeth?«, fiel Ilian mit ein und ich knirschte mit den Zähnen. Und dem hatte ich meine Bratwurst gegeben. »Habe ich was verpasst?«
    »Schon vergessen?«, fragte ich und zeigte ihm meine linke Handfläche.
    »Ah ja und das befugt dich, meine Fritten zu klauen?«
    »Okay, dann gib mir meine Bratwurst wieder, du Arsch!«
    Ilian lachte belustigt, spießte meine Bratwurst auf und biss ab.
    »Lissy? Hallo?«, gluckste Conny. »Update bitte!«
    »Ähh«, begann ich und suchte nach den passenden Worten, um meinen Freunden klarzumachen, dass der Feind uns infiltriert hatte. Ich glaube, es verging eine geschlagene Minuten, in der mich alle nur anstarrten, dann lachte Ilian.
    »Äh umschreibt das Ganze schon sehr poetisch, Elisabeth.«
    »Was denn? Du hast mich nicht offiziell gefragt, ob ich mit dir gehen möchte!«, schimpfte ich und in Connys Kehle hörte ich ein freudiges Quietschen anrollen, das ganz leicht zu einem hysterischen Kreischanfall anschwellen konnte.
    »Nein, das stimmt«, lenkte Ilian ein, doch der Schalk funkelte in seinen Augen. »Doch ich muss zugeben, dass ich davon ausgegangen bin, dass wir zusammen sind, nachdem du mir quasi angeboten hast, dich um meine Erektionen zu kümmern und ich dir daraufhin meine Liebe gestanden habe.« Er überlegte kurz lachend. »Wenn man das so im Zeitraffer hört, kommt einem mein Liebesgeständnis irgendwie fragwürdig vor?!«
    Ich ließ meinen Kopf gegen seine Schulter plumpsen und lachte verzweifelt in mich hinein. Zum Glück war ich nicht so pingelig, sonst wäre ich jetzt hochrot geworden. Conny kreischte wie eine Irre und trommelte dabei auf den Tisch. Als Ilian meinen Kopf dann anhob, um mich zu küssen, flippte meine beste Freundin vollkommen aus. Ich wollte gerade in seinem rauchig aromatischen Geschmack ertrinken, als er lachend von mir abließ und zu Conny sah, die eine Art Fruchtbarkeitstanz aufführte.
    »Ähh?«
    »Sehr poetisch, Ilian«, zahlte ich es ihm heim. »Mach dir keine Sorgen um die. Das ist normal!« Ich konnte es nicht glauben, sollte er wirklich mir gehören? Mir ganz alleine? Nein, ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Magen aus und sein Name war Arva.
    »Im nächsten Leben werde ich ein Wurm. Blind und taub, da ist einem nichts peinlich«, sagte ich mit Blick auf Conny, die immer noch, mittlerweile im Sitzen, tanzte.
    »Ich werde ein Löwe«, sagte Ilian. »Fressen, bumsen und eine geile Frisur!«
    Ich verschluckte mich an der Fritte, die ich mir gerade in den Mund gestopft hatte. Hustend würgte ich sie wieder hoch, um sie erneut herunterzuschlucken.
    »Geht doch, Ilian!«, lobte ich ihn und klopfte seine Schulter. »Ich wusste, du hast versaute Witze drauf.«
    »Ich habe mich gestern extra bei Facebook für dich schlaugemacht«, sagte er grinsend.
    »Reizend von dir.«
    »So bin ich.«
    Dieses Mal zog ich ihn zu einem Kuss an mich heran. Er schmeckte so wunderbar, so rauchig scharf. Ganz anders als ein Mensch. Es war, als könnte ich das Feuer in ihm spüren. Seine Lippen waren so sanft und fordernd, dass es mir schwer fiel,

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