Feuerherz
ihnen zu wiederstehen. Doch ich tat es, als Arva an unseren Tisch trat.
»Audrina will dich sehen, Ilian!«
Mein frischgebackener Freund folgte dem Befehl der Tochter seiner zukünftigen Brutmutter und ich sah ihn für den Rest des Tages nicht mehr.
***
Liebes Tagebuch,
salzig und warm.
Ich schmecke sie noch immer. Ihre Lippen.
Fühle ihren Atem an meinem Ohr.
Rieche ihren Duft.
Ich sehne mich nach ihr.
Bin zu Hause, obwohl ich meinen Pflichten als Wächter nachkommen sollte. Ich kann nicht. Es geht nicht. Jetzt nicht mehr.
Ein Kuss aus Liebe hat alles verändert.
Ich würde eher durch die Hölle gehen, als dieses Gefühl in mir zu entehren.
I.
Kapitel 7
»Och Leon, jetzt krieg dich aber mal wieder ein!«, schimpfte ich am Telefon. Mischa war bei Leon und gemeinsam hatten sie sich ein Herz gefasst und mich angerufen, um mir mitzuteilen, dass sie das mit Ilian nicht gut fanden. Aber in der Schule hatten sie mir noch schweigend ins Gesicht gelächelt, während ich viel zu sehr damit beschäftigt gewesen war, meine linke Handfläche anzustarren, als mich mit ihnen auseinanderzusetzen. Dazu kam noch erschwerend, dass Conny mich ungefähr hundert Mal dazu gezwungen hatte, ihr die Geschichte DER Spanischstunde zu erzählen.
»Mensch Lissy, bist du blind?«, hämmerte Leon weiter auf mich und meine Kopfschmerzen ein. »Seine Clique hat dich vermöbelt und du hast nichts Besseres zu tun, als dir einen von ihnen ins Bett zu holen?« Okay, jetzt ging er zu weit. So musste ich nicht mit mir sprechen lassen.
»Ach daher hoppelt der Hase«, keifte ich. »Sorry, aber nur weil du einmal mit mir schlafen durftest, heißt das nicht, dass ich jetzt für immer dir gehöre, du Egomane!« Damit legte ich auf und widerstand nur ganz knapp der Versuchung, das Telefon durch mein Zimmer zu schmeißen. »Arschloch!«, kreischte ich und wuschelte nervös durch meine Haare. Ja, ich war aufbrausend, aber das kannten meine Freunde zum Glück schon von mir und sie wussten ganz genau, dass es das Beste war, mich jetzt einfach für ein paar Stunden in Ruhe zu lassen. Ich atmete tief durch und ging an meinen Laptop. »Hass, Hass, Hass, Hass, Hass!«, nörgelte ich vor mich hin. Was hatten die zwei nur gegen Ilian? Er war zu meiner Rettung gekommen. Sie wussten ja nicht, dass die Situation bei der Stufenparty durch ihn hervorgerufen worden war und das würden sie auch nie erfahren. Ich startete meine Browser und rief Facebook auf. Eigentlich wollte ich mit Conny chatten, aber ich sah zuerst in meine Nachrichten, denn eine kleine Eins verriet mir, dass ich eine neue hatte. Ilian Balaur lachte mich vom Profilbild an. Mein Herz machte einen Satz.
Sag mal Elisabeth, so als dein Freund … darf ich da deine Handynummer haben?
Mit einem Lächeln auf den Lippen antwortete ich.
Du? Niemals!
Na ja gut, ich schrieb sie ihm dann doch noch drunter. Es dauerte keine fünf Minuten, ich hatte nicht mal Zeit Conny ausführlich zu schreiben, was Leon und Mischa am Telefon gesagt hatten, da vibrierte mein Handy. Eine SMS von Unbekannt.
Bitte speicher diese Nummer unter Sexgott ab!
Was soll ich sagen? Ich nahm ihn beim Wort! Vorname Sexgott, Nachname Ilian. So erschien bei meinen SMS immer in der Zeile »Sexgott Ilian schrieb«. Passte doch, oder? Ich sah wieder auf den Bildschirm meines Laptops, wo mich eine weitere Nachricht von Ilian erwartete.
Was machst du gerade?
Mich bei Conny über Leon und Mischa auslassen.
Was ist los? Habt ihr Streit?
Ja, aber nichts Schlimmes. Mach dir keinen Kopf!
Es ist wegen mir, richtig?
Woher weißt du das?
Sie haben in der Kantine am Tisch keinen Hehl draus gemacht.
Anscheinend war es jedem aufgefallen, außer mir, denn auch Conny hatte es schon geahnt gehabt.
Die kriegen sich schon wieder ein. Du bist halt der Feind ;-)
Lissy? Darf ich dich was fragen?
Oh oh …
Ja?
Hättest du Lust am Wochenende bei mir zu übernachten?
In meinem Bauch begann es hysterisch zu kribbeln, mein Herz pochte mir zum Hals heraus und meine Finger wurden ganz zittrig, als ich die Antwort tippte.
Ja, gerne! Gibt es einen bestimmten Grund?
Ja … dich!
Ich lächelte. Okay, konnte er haben. Schnell schrieb ich Conny eine Nachricht, dass wir Unterwäsche kaufen fahren mussten. Als ich ihr den Grund nannte, flippte sie fast aus. In mir jubelte alles. Eine Nacht mit Ilian! Mir ging es da nicht mal um die Aussicht eventuell Sex mit ihm zu haben. Nein, mir reichte schon der Gedanke, in seinen Armen zu liegen, ihn zu riechen,
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