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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Bücherwurm, Chaot, Aquariumbesitzer, Schreiberling und … Vater. Scheiße man, ich liebte diesen Kerl. Seine Nähe machte mich süchtig. Ich sah hinunter auf mein Tattoo und wünschte mir, ich hätte es nie stechen lassen. Nein, das war richtig gewesen! Wenn ich mich in Ilians Nähe aufhalten wollte, dann war es vielleicht ganz okay, wenn man mich nicht für leichte Beute hielt. Oder? Ich schüttelte den Gedanken ab und ging ins Gebäude. Die Kühle drinnen empfing mich und ich seufzte erleichtert auf. Einen kurzen Moment zögerte ich, bevor ich den Klassenraum betrat, doch dann fasste ich meinen Mut zusammen und wurde direkt von Ilians braunen Augen empfangen. Arva saß auf seinem Tisch und drehte ihren Kopf in meine Richtung. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich den beiden, insbesondere Arva, begegnen sollte, also flitzte ich auf meinen Platz und murmelte ein müdes »Morgen!«.
    »Hey Lissy«, hörte ich Arva, bevor sie zu ihrem Platz ging. Ilian packte seinen Tisch und rutschte zu mir herüber. Sein Gesicht kam ganz nah an meines.
    »Guten Morgen, Elisabeth«, flüsterte er in mein Ohr.
    »Elisabeth?«, äffte ich ihn nach. »Junge, bist du auf Streit aus?«
    »Mit dir? Immer!« Er lachte. »Ich weiß, du hasst deinen Namen, aber kannst du das für mich nicht einfach mal so stehen lassen?«
    Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihm tief in die Augen. »Es gibt so einiges, was ich bei dir nicht einfach so stehen lassen würde«, ich zwinkerte ihm zu und er rutschte kurz nervös in seinem Stuhl hin und her, »und mein Name gehört dazu. Lissy! Nicht Elisabeth!« Ich wünschte mir so sehr, ihn zu küssen, dass es schon wehtat.
    »Wie ich sehe, hat Thomas dir mein Geschenk erklärt?«
    Ich nickte und biss mir auf die Unterlippe. »Wieso schenkst du mir so etwas Wertvolles?«, flüsterte ich, wohlwissend, dass mittlerweile der ganze Kurs zu uns herüberstarrte.
    »Weil DU wertvoll bist!«
    Der Lehrer kam herein und unterbrach uns. Ilian rutschte jedoch nicht wieder zurück und blieb einfach direkt neben mir sitzen. Was tat ich hier eigentlich? Seufzend lehnte ich meinen Kopf in meine Hand. Ilian und ich hatten keine Zukunft. Er war ein Drache und musste seinen Pflichten nachkommen. Seine Schuppenfarbe verbot ihm sicherlich ein Leben wie das seines Bruders Dean und teilen würde ich ihn niemals können. Ich konnte und wollte nicht darüber hinwegsehen, dass er mit Arva schlafen musste und Kinder mit ihr zeugte. Roran war schon genug, denn auch wenn Ilian nicht so empfand, so war der Kleine für mich sein Sohn. Nicht irgendein Drachenkind. Nein, Ilians Fleisch und Blut. In Zukunft würde ich in Rorans Augen nicht mehr das Braun der Balaur Familie sehen, sondern Ilian. Ob Ilian für mich seine Aufgabe als Arvas Wächter aufgeben würde? Konnte er das als blauer Drache? Gott, empfand er überhaupt das Gleiche oder war ich nur ein Abenteuer für ihn? Ich sah zu ihm herüber. Seine Augen verfolgten aufmerksam das Geschehen an der Tafel, bis er meinen Blick bemerkte. Besorgt und fragend kräuselte sich seine Stirn. Ich öffnete mein Schreibheft auf der letzten Seite und nahm meinen Füller in die Hand.
    Was ist da zwischen uns? Und wie geht es weiter? Geht es weiter?
    Er studierte eine Zeit lang meine Nachricht und nahm dann seinen Kulli. Zu meinem Erstaunen tauchte er mit seinem rechten Arm unter meinem Linken hindurch und öffnete die Innenfläche meiner Hand. Er musste sich etwas vorlehnen, um in sie hineinzuschreiben. Ich spürte den Kulli kribbelnd auf meiner Haut, und als er fertig war, schloss er meine Hand, als hätte er etwas unheimlich Wertvolles in sie hineingelegt. Mit seiner freien Hand streichelte er kurz über die geschlossene Faust. Langsam zog er sich zurück und ich starrte eine Zeit lang auf die Finger, die Ilians Nachricht bedeckten. Als ich die Hand öffnete, sah ich, dass er mir tatsächlich etwas unbeschreiblich Wertvolles hineingelegt hatte. Etwas, das man nicht mal mit allen Drachenknochen der Welt bezahlen konnte. Sein Herz.
    Estoy enamorado de ti
    Ich schluckte schwer und ballte meine Faust wieder zusammen, um die vier kleinen Wörter vor der Außenwelt zu schützen. Ich bin in dich verliebt. Seine Augen sahen mich ratlos an. Er wusste selber nicht, wie es weitergehen sollte, aber er fühlte das Gleiche wie ich und das sollte mir vorerst genügen.
    ***
    In der Kantine konnte ich nur seufzend in meinem Essen stochern, bis endlich Ilians Clique den Saal betrat. Meine Freunde und ich sahen

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