Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
Vom Netzwerk:
seinem Atem und seiner Stimme zu lauschen, seine Wärme zu spüren. Ich bekam Gänsehaut. Nur gut, dass mein Vater, was so was anging, echt locker drauf war. Wann war endlich Wochenende?
    ***
    Am nächsten Tag wartete ich sehnsüchtig darauf, dass die Drachen endlich die Kantine betraten. Ich hatte Ilian absichtlich nicht gefragt, was mit Audrina gewesen war, da er auf das Thema immer so befindlich reagiert hatte, aber ich erhoffte mir, etwas aus Audrinas Mimik lesen zu können. Und ich wollte wissen, ob Ilian sich wieder zu uns an den Tisch traute, obwohl er wusste, dass Leon und Mischa mit ihm auf Kriegsfuß standen.
    »Setzt er sich wieder zu uns?«, fragte Leon, als er meinen suchenden Blick bemerkte.
    »Keine Ahnung, kann ich hellsehen?«, knurrte ich zurück.
    »Mensch Lissy, versteh uns doch«, flehte Mischa. »Wir wollen doch nur das Beste für dich.«
    »Lissy ist schon ewig in Ilian verknallt!«, kam mir Conny zur Hilfe. »Jetzt gönnt es ihr doch.«
    »Ja, aber warum ausgerechnet einer von denen?«, jammerte Leon.
    »Okay«, lenkte ich ein, »ihr versprecht, dass ihr Ilian eine Chance gebt, und ich schwöre, dass ich mich vorsehen werde.«
    Mischa und Leon tauschten kurz Blicke aus und nickten schließlich zufrieden, wenn auch nicht glücklich.
    »Aber wirklich, Lissy«, schob Leon noch nach, »wenn er auch nur irgendwie merkwürdig wirkt, lass ihn fallen!«
    Das würde schwer werden – als Drache war beinahe alles seltsam, was Ilian so den ganzen Tag trieb. Ich musste also lügen und nicken. Zum Glück betrat endlich besagter Drache den Saal und meine Stimmung hellte sich sofort auf. Er hätte total heiß ausgesehen, in seinen Jeans und dem hellblauen, engen T-Shirt, wenn nicht Arva an seiner Seite geklebt hätte. Verträumt ruhte ihr Kopf an seiner Schulter, während er Musik zu hören schien. Er zog die Kopfhörer aus und legte sie um seinen Nacken, als er den Raum nach mir absuchte. Auch Arva löste sich von ihm und ging mit Milda zur Essensausgabe. Ich hob meine Hand und winkte, als er in meine Richtung sah. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und machte meine Beine zu Pudding. Zum Glück saß ich.
    »Der Hintern ist nicht zu verachten«, sagte Conny, als sich Ilian zur Essenausgabe drehte.
    »Hey«, protestierte ich. »Du redest da von meinem Freund!« Gott, war das geil, das zu sagen! »Das ist mein Arsch!« Und oh ja … hmmh … lecker!
    »Sabberst du?«, wollte Conny wissen und riss mich damit aus nicht jugendfreien Gedanken.
    »Ich will auf jeden Fall mal mit ihm duschen!«, plapperte ich verträumt und für alle total zusammenhangslos. Dann würde ich seinen Hintern einseifen … hmmmm.
    »Aha«, sagte Leon und rollte mit den Augen. Ilian kam zu uns herüber und das Kribbeln, welches er immer in mir verursachte, setzte sofort wieder ein. Er fragte nicht, sondern zog sich einen freien Stuhl vom Nachbartisch herüber, um sich neben mich zu setzen.
    »Mahlzeit«, sagte er lachend und lehnte sich vor, um mir einen sanften Kuss auf den Mund zu drücken. Mehr, mehr, mehr, mehr, kreischte alles in mir, als er sich zurückzog und seinen Teller begutachtete.
    »Ich habe dir meine beiden Frikadellen aufgehoben«, plapperte ich vor mich hin, als sei ich gehirnamputiert. Herrje, wollte ich ihm auf den Schoß sabbern wie eine undichte Irre? Ilian lachte über meinen verplanten Gesichtsausdruck, jedenfalls nahm ich das an.
    »Danke, Häschen.« Hatte er mich gerade ernsthaft Häschen genannt? Oh mein Gott, wieso gefiel mir das? Wo starrte er denn da hin? Ich sah an mir herunter und entdeckte meine silbrige Playboy-Hasen-Kette. Ah, daher wehte der Wind. Ich nahm den Anhänger und ließ ihn mit einem lasziven Zwinkern in seine Richtung durch meine Finger gleiten. Dann fiel mir wieder etwas ein und ich suchte im Raum nach Audrina. Sie saß mit den anderen an einem Tisch, den Rücken zu mir gewandt. Ihre Körperhaltung verriet, dass sie entspannt war. Hmmh – okay, dann konnte die Situation ja nicht allzu schlimm sein, oder?
    »Hast du in Bio den Versuchsbericht komplett mitgeschrieben?«, wollte Conny von Ilian wissen und verwickelte ihn in ein Gespräch, was mir die Gelegenheit gab, Leon mittels meiner Augen zu besänftigen. Es schien zu wirken, dennoch ging er, gleich als er fertig mit Essen war, mit Mischa in den Park. Vielleicht hätten sie das so oder so gemacht, damit Mischa ihr mitgebrachtes Essen auspacken konnte. In der Kantine sah man das nicht gerne. Ich seufzte. Mit den beiden würde es nicht

Weitere Kostenlose Bücher