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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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antworten würde. Falls er überhaupt darauf eingehen würde.
    »Ich werde dir auch alles erzählen, was ich ihr gesagt habe«, versuchte er mich zu beruhigen, erreichte jedoch genau das Gegenteil damit. Ich drehte mich rum, schmiss mich auf mein Bett und kreischte in die Kissen. Die Matratze gab neben mir nach und eine Hand legte sich auf meinen Rücken.
    »Habe ich schon wieder etwas falsch gemacht?«
    JA!
    »Nein«, brummte ich. »Lass uns einfach schlafen gehen, ja?« Ich raffte mich auf, um unter die Decke zu krabbeln und ignorierte Ilian, der wie angewurzelt sitzen geblieben war.
    »Ich, ich wollte dir jetzt, wo wir endlich alleine sind, alles erzählen.«
    »Das kannst du immer noch.«
    »Aber du bist wütend auf mich.« Stille.
    Ich setzte mich auf und sah ihn an. »Ilian, du kannst nichts dafür, dass ich ohne Grund eifersüchtig bin. Du musst mir einfach ein wenig Luft geben, um darüber hinwegzukommen.«
    Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ich hatte es nicht kommen sehen, vielleicht weil es stockdunkel in meinem Zimmer war, aber Ilian erschreckte mich fast zu Tode indem er … zu weinen begann.
    »Ilian?«
    Seine Antwort war ein Schluchzen. Das konnte ich nicht aushalten. Er sollte nicht weinen, das war zu viel für mich.
    »Ilian, bitte hör auf«, flehte ich. »Bitte, es ist alles gut.«
    »Nichts ist gut«, zischte er und sah mich aus verweinten Augen an. »Ich weiß nicht, warum du so auf Arva herumhackst, sie hat heute einiges auf sich genommen, um mir zu helfen!?« Dass er jetzt Arva in Schutz nahm, brachte mich aus der Fassung. Er hatte Recht, aber das hatte ich trotzdem nicht hören wollen.
    »Dann geh doch zu ihr«, hörte ich mich sagen und bereute es sofort. Ilian stutzte und sah mich an, als hätte ich ihn vor den Kopf gestoßen.
    »Weißt du Lissy?«, seufzte er und erhob sich. »Ich hätte dich heute Abend wirklich gebraucht. Mehr als ich irgendjemanden jemals zuvor gebraucht habe. Aber wenn du so drauf bist …« Er traute sich nicht den Satz zu Ende zu führen.
    »Was dann? Haust du ab?«
    »Ja, vielleicht mache ich das!?«
    Ich hörte die Wut in seiner Stimme, während mich der Selbsthass zerfraß. Leider hatte aber mein Ego die Kontrolle übernommen und das fühlte sich von Arva bedroht und von Ilian verletzt.
    »Dann geh doch Seerosen gießen, du Witzaufschreiber!«
    »Bezeichnest du mich gerade auf eine äußerst kreative Art als Weichei?«
    »Vielleicht?!«, knurrte ich mit verschränkten Armen. Im Mondlicht konnte ich erkennen, wie Ilian eine Träne über die Wange lief.
    »Ilian, mir ist gerade alles zu viel«, gab ich ehrlich zu.
    »Dann sollte ich vielleicht gehen.« Seine Stimme klang eigenartig fremd.
    »Und wo willst du hin?«
    »Zu Arva?«
    Ich verlor die Kontrolle über meine Vernunft und holte aus. Ilian fing meinen Arm ab, bevor meine Hand seine noch tränennasse Wange treffen konnte. Wir sahen uns beide erstaunt an. Oh mein Gott, hatte ich ihn gerade ohrfeigen wollen? Ilian regte sich als Erstes wieder, umfasste mein Gesicht und presste seinen Mund auf meinen. Meine Lippen öffneten sich wie von selbst und ich ließ mich von ihm rückwärts auf das Bett legen. Das Gewicht seines Körpers landete sanft auf mir, während sich sein Becken an meines herandrückte. Wir küssten uns wild, dennoch … in den unteren Regionen blieb bei ihm alles ruhig. Nicht mal nachdem wir uns ausgezogen hatten und nun nackt beieinander lagen. Irritiert entschloss ich mich eine Erkundungstour zu machen. Vorsichtig streichelte ich mir meinen Weg über die noch immer normal warme, menschliche Haut. Kurz vor meinem Ziel fing Ilian mich ab. Er schluchzte wütend auf und rollte sich von mir weg. Frustriert raufte er sich die Haare, während ich seinen Rücken beobachtete.
    »Was ist los?«, traute ich mich nach einiger Zeit zu fragen.
    »Ich kann nicht«, presste er hervor.
    »Schon okay, niemand zwingt dich hier zu irgendwas«, flüsterte ich und legte eine Hand auf seinen Rücken. Mir kam ein gruseliger Gedanke. »Die haben dich aber nicht gezwungen, mit anderen Frauen zu schlafen, oder?«
    »Sie haben es mir angeboten«, flüsterte Ilian. »Sie sagten, wenn ich es tue, darf ich duschen, bekomme Essen und darf ab und an nach oben.«
    »Die haben dich weiter hungern lassen? Auch nachdem du kein Drache mehr warst?« Ich war entsetzt. Noch mehr, als Ilian tatsächlich nickte.
    »Sie haben mir kein Estragon mehr gegeben, weil sie hofften, dass ich ihnen lauter blaue Drachen mache.« Bitterkeit

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